Es ist keine Überraschung und nimmt das
Ergebnis der Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr schon fast Vorweg:
Ex-Präsident Tabaré Vázquez (73) tritt am 26. Oktober 2014 wieder an
und hat beste Aussichten gewählt zu werden. Laut Umfragen glauben 72%
der Wahlbürger, dass der alte Präsident Uruguays auch der neue sein
wird. Damit würde sich die Regierungszeit des Mitte-Links-Bündnisses
„Frente Amplio“, dem auch der amtierende Präsident José Mujica angehört,
von zehn auf fünfzehn Jahre erhöhen.
Uruguay setzt seine Tradition, auf
ältere Präsidenten zu setzen, offenbar fort. Die nachwachsende
Politikergeneration muss sich gedulden. Es ist derzeit offen, ob die
Opposition unter Führung des „Partido Nacional“ den älteren Herrn
Vázquez mit dem Nachwuchstalent Luis Lacalle Pou oder mit dem
kampferprobten Dauerkandidaten Jorge Larrañaga herausfordern wird. Am 1.
Juni 2014 finden die Vorwahlen statt. Dem vermutlichen Kandidaten des
„Partido Colorado“ Pedro Bordaberry werden nur geringe Chancen
eingeräumt. Zu schwer lastet der Name seines Vaters auf ihm, der das
Land vor vierzig Jahren in die Militärdiktatur geführt hatte.
Der amtierende Präsident Mujica muss nun noch bis zu seinem Ausscheiden im Februar 2015 damit leben, dass ihm Vázquez, ob er will oder nicht, in die formellen Amtsgeschäfte informell hineinregieren wird. Die öffentliche Meinung hat den sympathischen Kauz Mujica schon so gut wie abgeschrieben. Es fällt schwer, ihn nicht irgendwie zu mögen. Aber mit aller seiner persönlichen Ehrlichkeit und Bescheidenheit hat er sich als „santo que no hace milagros“, als ein Heiliger, der keine Wunder tut, erwiesen. Seine Regierung gilt als träge und ineffizient. Die Verneigung vor der Diktatur in Kuba anlässlich des 60. Jahrestages des Angriffs auf die Moncada-Kaserne unter Fidel Castro (26. Juli 1953) wird als die allzu menschliche Nostalgie eines alten Guerillero abgetan und weitgehend kritiklos hingenommen.
Der amtierende Präsident Mujica muss nun noch bis zu seinem Ausscheiden im Februar 2015 damit leben, dass ihm Vázquez, ob er will oder nicht, in die formellen Amtsgeschäfte informell hineinregieren wird. Die öffentliche Meinung hat den sympathischen Kauz Mujica schon so gut wie abgeschrieben. Es fällt schwer, ihn nicht irgendwie zu mögen. Aber mit aller seiner persönlichen Ehrlichkeit und Bescheidenheit hat er sich als „santo que no hace milagros“, als ein Heiliger, der keine Wunder tut, erwiesen. Seine Regierung gilt als träge und ineffizient. Die Verneigung vor der Diktatur in Kuba anlässlich des 60. Jahrestages des Angriffs auf die Moncada-Kaserne unter Fidel Castro (26. Juli 1953) wird als die allzu menschliche Nostalgie eines alten Guerillero abgetan und weitgehend kritiklos hingenommen.