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Samstag, 30. September 2023

Humor


 

Guten Morgen


 

Sonntag, 24. September 2023

Schmetterlinge im Faltenbauch

 





Als mein Mann starb, hatte ich schon den Blick auf die 70. Artrosis in der linken Hüfte und keine Lust mir neue männliche Pflegefälle anzulachen. Mein Umfeld  nagte an mir mit Fragen, ob ich nicht lieber zurück nach Deutschland wollte. Sooooo allein ist ja nicht gerade prickelnd. Dann die  ganze  Arbeit mit dem Haus und so. 

Malte mir aus  in  einem  Berliner Apartment mit 14 Katzen und drei Hunden zu leben. Schätze solch  ein Apartment gab es in  ganz Deutschland nicht. 

Warum sollte ich meinen Standort verändern? Die meisten meiner Freunde und viele Familienmitglieder befanden sich  im  Ausland oder waren tot. Sah schon das Gesicht meines 80ig jährigen Bruders, wenn ich  mit einem Zoo in schönem Sauerland ankäme. 

Ich  liebe und liebte mein Leben in Uruguay. Basta!

Man fand sich in meinem engsten Kreis damit ab, nicht ohne immer mal wieder eine Spitze abzulassen, Allein sein ist doof. Stimmt, aber man kennt es kaum anders. Ab einem bestimmten Alter waren und sind die Menschen ohne Partner. Da man als Rentner oder Witwer oft finanziell unabhängig ist, verschiebt sich einiges. Außerdem verschwanden Themen. Viele Frauen die ihr Leben als Hausfrau verbracht haben, steigen in  eine andere Welt. Meine Großmutter war eine aktive Frau, die das Leben mit der Familie genoss.  Meine Schwiegermutter bereiste die Welt. Eine Tante von mir wurde in sozialen Bereichen aktiv. Meine Mutter ging in ein Seniorenheim. Ein Onkel lebte allein in seinem Haus, nachdem seine Frau gestorben war. Er lebte so als würde sie noch leben. Ein anderer Verwandter stürzte sich mit 68 Jahren in die Weiberwelt. Warum sich mit Einer langweilen, wenn man sich mit Vielen vergnügen kann. Egal wohin die Richtung ging, man machte es alleine. Da ich schon immer selbstständig war, suchte ich meine Form für den Rest des Lebens. Primär der Wunsch, alles zu machen was man schon immer wollte. 
Fantastisches Ziel!

2
Mir fehlte nichts....gar nichts. Ich durchlebte eine Zeit der Freiheit. Kaufte mir Schuhe soviel ich wollte, aß was ich wollte, zog mir Filme vom  Bett aus rein, drehte Musik auf maximum, das die Wände in  Schwung kamen.  Ein Leben nach meinen Wünschen. 
Die Begegnung mit einem Delfin war der absolute Höhepunkt meines Lebens. Auf der Reise in die Karibik bin ich einigen begegnet aber ein Delfin hat mich im Innersten getroffen. Es war eine Therapie mit Autistischen Kindern. Aber auch für alle, die mal persönlichen Kontakt mit diesen  Meeresbewohnern haben wollen, konnten dran teil haben. Ich wollte. Es war aufregend, wie diese Tiere mit den Kindern umgingen. Ich sah mir alles an und bemerkte einen Blick. Ein Delfin sah mich von der Seite mit einem Auge an. Es traf mich ins Innerste. Ich hatte Schmetterlinge im  Bauch. Pfleger winkten mir zu, ich  sollte ins Meer kommen. Der Fisch näherte sich mir und  berührte mich. Es war wunderbar. Seine Haut war weich. Einer der Pfleger signalisierte mir zuzuschauen was er macht. Er schwamm zu einer Boje, der Delfin schwamm hinter ihm und schob den Mann an den Füßen mit großer Geschwindigkeit zu einer schwimmenden Metallinsel. Faszinierend. Ich peilte die Boje an und spürte den Delfin. Er stupste mich am linken Fuß an und mir fiel siedeheiß ein, das erst vor ein paar Monaten eine Prothese in der linken Hüfte implantiert wurde. Der Pfleger signalisierte das ich meinen Körper steif halten sollte. Aber der Delphin schwamm um mich herum und rutschte an meinen linken Bein entlang. Dann setzte er seinen  Kopf an mein  rechtes Bein und drückte mich  in  Richtung der Insel. Ich flog! Wahnsinn! Der Fisch blieb bei mir. Die Schmetterlinge tobten in meinem Bauch. Da war ein Wesen von hoher Intelligenz. Er wusste welches Bein  er nehmen konnte.  Respekt. Aber noch mehr...Emotionen. Glück.






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