Mirja Mattis,Yahoo Nachrichten Deutschland
Der venezolanische Machthaber Nicolás Maduro brach ein
Interview mit einem TV-Team ab und ließ die Journalisten vorübergehend
festnehmen. Der Grund: Ein Reporter zeigte dem Präsidenten während eines
Interviews Bilder des Elends aus seinem Land.
TV-Reporter Jorge Ramos vom spanischsprachigen US-Fernsehsender “Univision” wurde laut Angaben des Senders mit fünf weiteren Kollegen zwei Stunden lang in der Präsidentenresidenz festgehalten, nachdem er Nicolás Maduro ein Video auf seinem iPad präsentiert hatte. In besagtem Video greifen mehrere Männer nach Essensresten in einem Fahrzeug der Müllabfuhr und beginnen unmittelbar, das Gefundene zu verzehren. Die Mitarbeiter der Stadtreinigung mischen sich nicht ein. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 17 Minuten des Interviews vergangen.
TV-Reporter Jorge Ramos vom spanischsprachigen US-Fernsehsender “Univision” wurde laut Angaben des Senders mit fünf weiteren Kollegen zwei Stunden lang in der Präsidentenresidenz festgehalten, nachdem er Nicolás Maduro ein Video auf seinem iPad präsentiert hatte. In besagtem Video greifen mehrere Männer nach Essensresten in einem Fahrzeug der Müllabfuhr und beginnen unmittelbar, das Gefundene zu verzehren. Die Mitarbeiter der Stadtreinigung mischen sich nicht ein. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 17 Minuten des Interviews vergangen.
Mobiltelefone und Equipment beschlagnahmt
Das Interview mit Maduro wurde im Miraflores-Palast aufgezeichnet. Das Reporterteam wurde direkt in der Präsidentenresidenz für zwei Stunden in einem abgedunkelten Raum festgehalten. Sicherheitsmitarbeiter des Präsidenten konfiszierten sowohl Mobiltelefone als auch das gesamte Equipment der Journalisten. Die Gegenstände wurden den Reportern nach ihrer Freilassung laut Angaben von “Univision” nicht wieder ausgehändigt.
Das Interview mit Maduro kann folglich auch nicht ausgestrahlt
werden. “Wir haben nichts. Sie haben unsere Kameras mitgenommen, sie
haben unsere gesamte Ausrüstung mitgenommen. Sie haben das Interview”,
sagte Ramos. “Dies ist ein Verstoß gegen die Meinungsfreiheit und ein
Verstoß gegen die Menschenrechte, ein Verstoß gegen alle Grundsätze des
Journalismus. Sie glauben, dass das Interview ihnen gehört und nicht
uns. Sie stehlen unsere Arbeit.”
Das Video über das alltägliche
Elend in Venezuela soll zwar der Auslöser für Maduros Abgang gewesen
sein, doch laut des Journalisten Ramos lief das Gespräch auch schon
davor problematisch. “Er war mit unseren Fragen nicht einverstanden:
über den Mangel an Demokratie in Venezuela, die Folterung politischer
Gefangener, über die humanitäre Krise”, so der Reporter.
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