AFP
Venezuela
streicht fünf Nullen aus seiner Landeswährung, dem Bolivar. Präsident
Nicolas Maduro kündigte am Mittwoch ein Programm der "wirtschaftlichen
Erholung" an, das am 20. August starten werde. Geplant sei dabei auch
eine "Geldumstellung": "Fünf Nullen weniger". Venezuela steckt in einer
tiefen wirtschaftlichen Krise, die Geldentwertung könnte laut
Internationalem Währungsfonds (IWF) dieses Jahr eine Million Prozent
erreichen.
Maduro hatte ursprünglich die Streichung von drei Nullen angekündigt.
Die neuen Scheine sollten ab dem 4. August in Umlauf kommen. Die
Zentralbank hatte um Verschiebung gebeten. Der Präsident sagte am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung, die Streichung der fünf Nullen werde "die Finanzgeschäfte erleichtern und den Bolivar schützen". Die Maßnahme werde die Landeswährung stabilisieren.
Grund für die galoppierende Inflation in Venezuela sei der "Wirtschaftskrieg", den die venezolanische Opposition und die USA gegen ihn führten, sagte Maduro. Sie wollten ihn stürzen.
Venezuela steckt schon seit
Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. Durch den Verfall des
Ölpreises seit 2014 - Öl ist die Haupteinnahme-Quelle für Venezuela -
fehlt dem südamerikanischen Staat das Geld. Es gibt gravierende
Versorgungsengpässe.
Laut IWF leiden auch zunehmend Nachbarländer wie Brasilien und
Kolumbien enorm unter der Lage in Venezuela. Angesichts fehlender
Nahrungsmittel, Problemen bei der medizinischen Versorgung und Engpässen
bei der Strom- und Wasserversorgung verließen die Menschen in Scharen
den lateinamerikanischen Staat.
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