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Mittwoch, 21. März 2018

Summer-Academy des Bundesinstituts für Risikobewertung in Uruguay


Das Bundesinstitut für Risikobewertung arbeitet eng mit uruguayischen Behörden zusammen, um unter anderem den Einsatz von Pestiziden der Landwirtschaft zu bewerten
Das Bundesinstitut für Risikobewertung arbeitet eng mit uruguayischen Behörden zusammen, um unter anderem den Einsatz von Pestiziden der Landwirtschaft zu bewerten
Quelle: Chafer Machinery
Lizenz: CC by 2.0
 
Montevideo.Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat vom 12. bis 16. März 2018 in Montevideo eine Veranstaltung mit dem Ziel des Ausbaus von Strukturen staatlicher Risikobewertung in Uruguay organisiert. Ausrichter waren neben dem BfR von uruguayischer Seite das Ministerium für Viehzucht, Landwirtschaft und Fischerei, das Nationale Institut für Agrarforschung und das Technologische Laboratorium von Uruguay. An der Veranstaltung nahmen 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Bereich Risikomanagement und wissenschaftlicher Forschung teil.
Eröffnet wurde die Summer Academy vom Landwirtschaftsminister Uruguays, Enzo Benech. Von deutscher Seite nahm eine neunköpfige Delegation an dem Arbeitstreffen teil. BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, der die Delegation leitete, sagte: "Uruguay und Deutschland verbindet im Bereich Landwirtschaft und Ernährung eine langjährige enge Partnerschaft." Er führte weiter aus, dass "Uruguay ein bedeutender Handelspartner und Lieferant landwirtschaftlicher Produkte in die EU ist" und er sich daher freue, das Land "auf dem Gebiet der Risikobewertung mit unserer Expertise zielgerichtet unterstützen zu können".
Während der fünftägigen Veranstaltung wurden die Strukturen der behördlichen Risikobewertung in Deutschland und Europa dargestellt, sowie allgemeine Grundlagen der Bewertung mikrobieller und stofflicher Risiken vermittelt. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf dem Thema Expositionsschätzung. Workshops befassten sich hier zum Beispiel mit der Einführung von nationalen Total-Diet-Studien oder mit Fragen zum Umgang mit wissenschaftlicher Unsicherheit und Variabilität. Beim Thema Chemikaliensicherheit richtete sich der Blick auf die gesundheitliche Bewertung von Pestiziden.
Die Summer Academy ist Bestandteil einer gemeinsamen Absichtserklärung zur Zusammenarbeit im Bereich Bioökonomie, das der damalige deutsche Minister für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt und sein uruguayischer Amtskollege Tabaré Aguerre im Februar 2017 unterzeichneten.
Bereits im Jahr 2014 hatte das uruguayische Landwirtschaftsministerium einen Kooperationsvertrag mit dem BfR unterzeichnet. Das BfR ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und berät Bund und Länder zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit.
In den letzten Jahren war das Bundesinstitut vermehrt in der Öffentlichkeit gestanden, da es in Deutschland für die Einstufung des von Monsanto hergestellten Pestizids Glyphosat zuständig ist und dabei eng mit dem US-Unternehmen zusammengearbeitet haben soll. Unter anderem auf Basis der Gutachten des BfR wurde die Verwendung von Glyphosat Ende 2017 von der Europäischen Union mit Zustimmung Deutschlands für weitere fünf Jahre erlaubt, nachdem zuvor die Weltgesundheitsorganisation das Mittel als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft hatte.

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