Foto Carlos Hermandez
Bei einem Häftlingsaufstand in Venezuela
sind mindestens 68 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte der
Generalstaatsanwalt des Landes mit. Offenbar hatten Insassen im
Gefängnis Feuer gelegt.
Bei einer Häftlingsmeuterei in Venezuela sind
mindestens 68 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte die venezolanische
Generalstaatsanwaltschaft mit. Der Aufstand war demnach in einer
Polizeiwache in Valencia, der Hauptstadt des nördlichen Bundesstaates
Carabobo, ausgebrochen. Die Regierung des Bundesstaates bestätigte die
Opferzahl bislang nicht. Diese solle aus Respekt vor den Angehörigen zum
richtigen Zeitpunkt bekanntgegeben werden.
Häftlinge steckten Matratzen in Brand
Auch der Gouverneur von Carabobo, Rafael Lacava,
machte keinerlei Angaben zur Zahl der Opfer. Er drückte via Twitter
lediglich seine "Bestürzung" über den Vorfall aus. Es sei eine
umfassende Untersuchung eingeleitet worden, um "die Gründe und die
Verantwortlichen für diese beklagenswerten Geschehnisse" festzustellen.
"Wir sind an der Seite der Angehörigen in ihrem Schmerz", schrieb Lacava
weiter.
Die Organisation Una Ventana a la Libertad ("Ein
Fenster zur Freiheit"), die sich um die Belange von Gefangenen kümmert,
hatte zuvor von 78 Todesopfern gesprochen. Der Leiter der Organisation,
Carlos Nieto, erklärte, einige Häftlinge hätten einen Fluchtversuch
gestartet, indem sie Matratzen in Brand gesetzt und einem Wächter seine
Waffe abgenommen hätten. Einige Gefangene seien verbrannt, andere
erstickt.
Caracas | In
Venezuela sind 68 Menschen bei einer Meuterei von Gefangenen in einer
Polizeistation ums Leben gekommen. Dies teilten die Behörden des Landes
in der Nacht auf Donnerstag mit. Die Meuterei im Bundesstaat Carabobo
hatte am Mittwoch begonnen, als die Häftlinge einen ihrer Bewacher als
Geisel nahmen und anschließend Matratzen in Brand setzten, berichtete die Zeitung „El Universal“.
In ersten Medienberichten war von fünf Toten und mehreren Verletzten die Rede gewesen. Viele der Opfer starben, weil sie Rauch eingeatmet hatten. Die Staatsanwaltschaft habe Ermittlungen zu dem Brand eingeleitet, sagte Generalstaatsanwalt Tarek Saab auf Twitter. Unter den Toten seien ersten Informationen zufolge auch zwei Frauen. Sie hatten Verwandte besucht.
– Quelle: https://www.shz.de/19450051 ©2018
In ersten Medienberichten war von fünf Toten und mehreren Verletzten die Rede gewesen. Viele der Opfer starben, weil sie Rauch eingeatmet hatten. Die Staatsanwaltschaft habe Ermittlungen zu dem Brand eingeleitet, sagte Generalstaatsanwalt Tarek Saab auf Twitter. Unter den Toten seien ersten Informationen zufolge auch zwei Frauen. Sie hatten Verwandte besucht.
– Quelle: https://www.shz.de/19450051 ©2018
Proteste von Angehörigen: Zuvor war es zu einem blutigen Gefängnisaufstand gekommen.
von dpa
29. März 2018, 10:43 Uhr – Quelle: https://www.shz.de/19450051 ©2018
29. März 2018, 10:43 Uhr – Quelle: https://www.shz.de/19450051 ©2018
Zusammenstöße mit Polizei
Laut Nieto starben in dem Gefängnis auch zwei
Frauen, die offenbar Häftlinge besucht hatten. Nach dem Unglück hätten
Angehörige versucht, zu der Polizeiwache vorzudringen, und hätten dabei
einen Justizvollzugsbeamten mit einem Stein verletzt. Daraufhin sei die
Menge mit Tränengas auseinander getrieben worden.
Die Gefängnisse im Krisenland Venezuela sind
völlig überfüllt, es gibt immer wieder gewaltsame Aufstände. Wegen der
Überbelegung der Gefängnisse werden Häftlinge zunehmend in den Zellen
von Polizeiwachen untergebracht. Dort dürfen sie laut Gesetz eigentlich
nicht länger als 48 Stunden bleiben, diese Regel wird jedoch vielfach
nicht eingehalten.
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