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Donnerstag, 29. März 2018

68 Tote bei Häftlingsmeuterei in Venezuela




 Polizisten und Angehörige von Gefangenen geraten infolge der Häftlingsmeuterei aneinander.

Foto Carlos Hermandez

Bei einem Häftlingsaufstand in Venezuela sind mindestens 68 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte der Generalstaatsanwalt des Landes mit. Offenbar hatten Insassen im Gefängnis Feuer gelegt.
Bei einer Häftlingsmeuterei in Venezuela sind mindestens 68 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte die venezolanische Generalstaatsanwaltschaft mit. Der Aufstand war demnach in einer Polizeiwache in Valencia, der Hauptstadt des nördlichen Bundesstaates Carabobo, ausgebrochen. Die Regierung des Bundesstaates bestätigte die Opferzahl bislang nicht. Diese solle aus Respekt vor den Angehörigen zum richtigen Zeitpunkt bekanntgegeben werden. 








Häftlinge steckten Matratzen in Brand

Auch der Gouverneur von Carabobo, Rafael Lacava, machte keinerlei Angaben zur Zahl der Opfer. Er drückte via Twitter lediglich seine "Bestürzung" über den Vorfall aus. Es sei eine umfassende Untersuchung eingeleitet worden, um "die Gründe und die Verantwortlichen für diese beklagenswerten Geschehnisse" festzustellen. "Wir sind an der Seite der Angehörigen in ihrem Schmerz", schrieb Lacava weiter.
Die Organisation Una Ventana a la Libertad ("Ein Fenster zur Freiheit"), die sich um die Belange von Gefangenen kümmert, hatte zuvor von 78 Todesopfern gesprochen. Der Leiter der Organisation, Carlos Nieto, erklärte, einige Häftlinge hätten einen Fluchtversuch gestartet, indem sie Matratzen in Brand gesetzt und einem Wächter seine Waffe abgenommen hätten. Einige Gefangene seien verbrannt, andere erstickt.


Caracas | In Venezuela sind 68 Menschen bei einer Meuterei von Gefangenen in einer Polizeistation ums Leben gekommen. Dies teilten die Behörden des Landes in der Nacht auf Donnerstag mit. Die Meuterei im Bundesstaat Carabobo hatte am Mittwoch begonnen, als die Häftlinge einen ihrer Bewacher als Geisel nahmen und anschließend Matratzen in Brand setzten, berichtete die Zeitung „El Universal“.
In ersten Medienberichten war von fünf Toten und mehreren Verletzten die Rede gewesen. Viele der Opfer starben, weil sie Rauch eingeatmet hatten. Die Staatsanwaltschaft habe Ermittlungen zu dem Brand eingeleitet, sagte Generalstaatsanwalt Tarek Saab auf Twitter. Unter den Toten seien ersten Informationen zufolge auch zwei Frauen. Sie hatten Verwandte besucht.
– Quelle: https://www.shz.de/19450051 ©2018
Angehörige protestieren nach einer Meuterei in einem Gefängnis in Venezuela. | Bildquelle: AP


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Proteste von Angehörigen: Zuvor war es zu einem blutigen Gefängnisaufstand gekommen.
shz.de von
29. März 2018, 10:43 Uhr
– Quelle: https://www.shz.de/19450051 ©2018

Zusammenstöße mit Polizei

Laut Nieto starben in dem Gefängnis auch zwei Frauen, die offenbar Häftlinge besucht hatten. Nach dem Unglück hätten Angehörige versucht, zu der Polizeiwache vorzudringen, und hätten dabei einen Justizvollzugsbeamten mit einem Stein verletzt. Daraufhin sei die Menge mit Tränengas auseinander getrieben worden.
Die Gefängnisse im Krisenland Venezuela sind völlig überfüllt, es gibt immer wieder gewaltsame Aufstände. Wegen der Überbelegung der Gefängnisse werden Häftlinge zunehmend in den Zellen von Polizeiwachen untergebracht. Dort dürfen sie laut Gesetz eigentlich nicht länger als 48 Stunden bleiben, diese Regel wird jedoch vielfach nicht eingehalten.





















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