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Sonntag, 5. April 2015

Brasilianische Yanomami-Indianer "beerdigen" Blutproben


US-Forscher hatte Proben in 60er Jahren entnommen

Yanomami-Indianer haben tausende Blutproben "beerdigt", die US-Forscher in den 60er Jahren von Mitgliedern ihrer Gemeinde im brasilianischen Amazonasgebiet genommen hatten. Ein auf der Website der brasilianischen Zeitung "O Globo" veröffentlichtes Video zeigt die Zeremonie in einem abgelegenen Dorf im nordöstlichen Bundesstaat Roraima nahe der Grenze zu Venezuela. Dabei wurde der Inhalt von 2693 Glasfläschchen in eine von den Indianern als heilig angesehene Öffnung entleert. 

 
Von den Indianern, denen damals Blut entnommen wurde, sind noch 30 am Leben. 15 von ihnen nahmen an der Zeremonie teil, die am Freitag stattfand. Ein US-Anthropologe und Genetiker hatte den Yanomami versprochen, das Blut auf Krankheiten zu untersuchen. Das Indianervolk wurde in den vergangenen Jahrzehnten stark dezimiert, unter anderem durch Krankheiten, die illegale Goldsucher in ihr Siedlungsgebiet eingeschleppt hatten.
Die ohne eindeutige Erlaubnis entnommenen Proben lagerten jahrzehntelang in US-Laboren, ohne dass etwas mit ihnen geschah. 2002 forderten die Yanomami die Rückgabe der Proben. Nach einer Übereinkunft zwischen der Universität von Pennsylvania und den brasilianischen Behörden kamen die Blutproben am 26. März zurück.

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