.......habe es schon bei Vegan gepostet.... aber es gehört unter Mythen.....
Margarine ist lecker und
dazu noch gesund - eine dick aufs Brötchen aufgetragene Werbelüge, die
viele Menschen bereits zum Frühstück schlucken. Seit Jahrzehnten macht
uns die Industrie da eine billig produzierbare Waffenschmiere aus Öl,
Wasser und einer Extraportion Chemie als nahrhaften Butterersatz
schmackhaft!
Margarine fungierte im Krieg als Ersatzbutter
Dass
wir die Erfindung der Margarine indirekt dem kleinen großen Kaiser von
Frankreich verdanken, ist unstrittig: Weil Butter rar war und beim
Transport in wärmere Krisengebiete lieber zerfloss als die
Kriegsmaschinerie zu schmieren, sollte ein preiswerter und praktikabler
Ersatzstoff her. Bonaparte setzte deshalb einen Preis auf dessen
Erfindung aus - ob dieser nun dem französischen Chemiker Michel-Eugene
Chevreul oder seinem Kollegen Hippolyte Mege-Mouris (welcher 1873 in den
USA ein Patent für Margarine anmeldete) zugestanden hätte, darüber
zanken die Historiker. Andere Quellen nennen die Namen Sabatier und
Senderens als Väter der Margarine.
Den von Napoleon
ausgesetzten Preis hat jedenfalls keiner der Herren erhalten, denn die
Herstellung gelang erst um 1869 und damit lange nach des Kaisers Tod.
Metallische Katalysatoren wie Nickel, Kobalt, Eisen ermöglichten die
Umwandlung von chemischen Doppelbindungen im Fett in gesättigte
Einfachbindungen, endlich ließ sich einst flüssiges Öl aufs Brot
schmieren. Mit Butter hatte die fettige Paste ursprünglich allerdings
noch weniger zu tun als heute; erst ein bisschen Farbe und viel
Werbeaufwand machten das Waffenfett zum Frühstücksaufstrich.
Margarine und Werbung
Margarine
wurde lange Zeit als durchscheinend weiße Creme verkauft, die in der
Mitte ein Klecks oranger Lebensmittelfarbe zierte. Daheim musste König
Kunde noch selbst zum Kochlöffel greifen, um der Sache durch kräftiges
Rühren den Anstrich von Butter zu geben.
Ob die
Lätta-Lady aus der Werbung für so ein Schälchen Kunstschmalz wohl auch
noch aus den Armen ihres Liebsten direkt in den Kühlschrank gehüpft
wäre? Zumal sie sich wenigstens in vielen Staaten der USA bis 1967 noch
strafbar gemacht hätte, mit dem Versuch, gelbe Margarine unter die Leute
zu bringen. Soviel Ehrlichkeit gegenüber dem Konsumenten konnte sich
die Fett-Industrie in Deutschland im wahrsten Sinne des Wortes nicht
leisten: War es in Amerika die politische Lobbyarbeit der Konkurrenz,
welche die Ambitionen der Margarine-Hersteller auf kleiner Flamme kochen
ließen, so wird der Butterersatz in Deutschland bereits seit 1890
massiv beworben.
Keine Branche hat hierzulande jemals
mehr Geld in das Image eines Produktes investiert; bereits der erste
Spot im deutschen Radio warb für Margarine. Während die Butter-Barone
etwa Gerüchte über durch Margarine verursache Seuchen in die Welt
setzten, hielten die Margarine-Manager mit nicht minder verlogenen
Anzeigen in so ziemlich jedem Druckerzeugnis dagegen. Ein widerlicher
Werbekrieg, dessen Opfer von Anfang an fest stand: der Verbraucher.
Margarine contra Butter
Der
Glaube, dass früher alles besser war, stimmt also zumindest in Sachen
Margarine nicht - die war bei genauer Betrachtung schon immer
ekelerregend, zumal man sie ursprünglich aus Schweinefett-Seife,
Pottasche und Wasser hergestellt hat. Später kam eine kaum weniger
abschreckende Kombination aus Rinderfett, Milch, Wasser, gehacktem
Schafmagen und Kuheutern zum Einsatz, aus der mit Unterstützung von
Hitze, Druck und Lauge eine feste, weiße Schmiere entstand. Daher auch
der Name Margarine, der sich aus dem griechischen Wort für Perle
(Margaron) ableitet. Bis ins frühe 20ste Jahrhundert verarbeitete die
Fleischindustrie ihre Abfälle zu einem Streichfett, das nur schluckte,
wer sich Butter nicht leisten konnte. Nachdem der deutsche
Lebensmittelchemiker Normann das Verfahren der Fetthärtung in Gegenwart
von Metallkatalysatoren auf verschiedene Pflanzenöle ausgedehnt, weiter
entwickelt und 1903 zum Patent angemeldet hatte, änderte sich die
Zusammensetzung, aber nicht die Qualität. Zwischen 1920 und 1950 wurde
eine Vielzahl von chemischen Zusatzstoffen erprobt, um den optischen
Eindruck, die Streichbarkeit und den Geschmack des industriell
gehärteten Pflanzenöls (meist Soja, heute vermehrt Raps daher die vielen
gelben Felder, denen wir im Frühsommer begegnen) zu verbessern.
Mittlerweile
ist daraus eine ganze Wissenschaft entstanden: Die sogenannte
Psychophysik, deren erklärtes Ziel es ist, unseren Geschmack, das
Mundgefühl, die Kauelastizität, den Speichelfluss und andere sinnliche
Eindrücke in die Irre zu führen. Zweck der Übung war es, das Image der
Margarine endlich weg vom ungeliebten Arme-Leute-Fett und hin zum
gefragten Butterersatz zu wandeln. Nicht zuletzt deshalb, weil Margarine
stets preiswerter als Butter blieb, stellte sich der gewünschte Erfolg
nach und nach ein. Doch das Butter-Imperium schlug immer wieder zurück.
Über Jahrzehnte hinweg tobte der Kampf der Hersteller, den die
Margarine-Industrie letzen Endes mit dem irrationalen Argument gewann,
ihr Fett sei das natürlichere und daher gesündere.
Die Margarine-Lobby hat mächtige Interessen
Heute
wird in Nordamerika viermal so viel Margarine wie Butter konsumiert. In
Europa sind wir Deutschen die fleißigsten Margarine-Esser, der
Lebensmittel-Multi Unilever freut sich in einer aktuellen Studie über
eine Käuferreichweite von 90 Prozent und eine Wiederkaufrate von 96
Prozent. Na klar, wer hätte noch nicht von gesättigten Fettsäuren
gehört, von Cholesterin und den schrecklichen Nebenwirkungen wie
Arterienverkalkung, Herzattacken oder Schlaganfällen? Dass mindestens
die Hälfte aller Herzinfarkte bei Menschen mit ganz normalen
Cholesterinwerten auftritt, ist in der von der Margarine-Industrie
angezettelten Cholesterinhysterie kaum jemand aufgefallen. Auch die
Erkenntnisse der Neuen Medizin, welche Herzinfarkte und Schlaganfälle
als Symptome bzw. Krisen der Heilungsphase erkannt hat vereinbaren sich
natürlich nur schwer mit der Lobbyarbeit einer mächtigen
Interessensgruppe.
Dank lauter Werbetrommeln weiß nun
also nahezu jedermann, dass sich in Butter reichlich gesättigte
Fettsäuren und Cholesterin finden, während für Margarine nur Öle mit
ungesättigtem Fett verwendet werden und im pflanzlichen Brotaufstrich
kein Cholesterin enthalten ist. Aber ist der Stoff deshalb wirklich
gesünder? Dr. Andrew Weil, international renommierter Verfechter von
ganzheitlicher Naturheilkunde und Autor zahlreicher Bücher (" Natürliche
Gesundheit, natürliche Medizin") ist vom Gegenteil überzeugt:
Bis Ende dieses Jahrzehnts wird die medizinische Forschung auf erhebliche Gefahren beim Verzehr von Margarine stoßen!
Er
weist darauf hin, dass gerade durch das Härten pflanzlicher Öle die
gefürchteten gesättigten Fettsäuren entstehen - es spielt also gar keine
Rolle, wenn als Ausgangsprodukt ungesättigte Fette verwendet werden!
Noch
gefürchteter sind die sog. trans-Fettsäuren in teilgehärteten Fetten.
Sie reichern sich im Fettgewebe des Körpers an, werden in Zellmembranen
eingebaut, stören den Stoffwechsel, fördern Zuckerkrankheit und
verringern die Qualität der Muttermilch. Aus Tier- und Zellversuchen
gibt es zudem Hinweise auf Störungen des Immunsystems und der
Fruchtbarkeit sowie auf Behinderungen des Wachstums von Hirn und
Nervengewebe des Embryos. Beim Prozess der Teilhärtung entstehen zudem
weitere potentielle Schadstoffe (z.B. unnatürliche Verknüpfungen von
zwei oder drei Fettsäuren), deren biologische Wirkungen kaum erforscht
sind. Derlei unüberschaubare Risiken lassen sich leider auch nicht mit
einem Blick auf das Etikett ausräumen: Begriffe wie "teilweise gehärtet"
weisen zwar unmissverständlich auf trans-Fettsäuren hin, Formulierungen
wie "Pflanzenfett, gehärtet" sind jedoch ebenso schwammig und
nichtssagend wie die Inhaltsangaben auf Packungen. Die amerikanische
Fettforscherin Mary Enig hat bei einer chemischen Analyse
verschiedenster Lebensmittel nämlich festgestellt, dass viele Angaben
auf den Etiketten schlicht falsch sind!
Gesünder sterben?
Aus
all diesen Gründen geht Dr. Bruce West von der unabhängigen
Gesundheitsorganisation "Health Alert" (Gesundheitsalarm) sogar so weit,
Margarine als "flüssiges Plastik" zu bezeichnen, dessen Verzehr "jede
Zelle im Körper negativ beeinflusst".
Damit könnte der
Mann Recht haben, lässt doch der in der Margarine-Produktion übliche
Prozess der Fetthärtung (ob nun ganz oder teilweise) unweigerlich Spuren
toxischer Metalle wie Nickel oder Aluminium im Endprodukt zurück.
Derlei Rückstände lagert der Körper in Zellmembranen ab, was
Zellfunktionen verändert und unser Nervensystem ungünstig beeinflusst.
Falls Sie nun immer noch Zweifel haben, ob Margarine das Frühstück gut
macht oder nicht, rate ich zu einem kleinen Experiment: Stellt man etwas
Margarine offen in den Wald, wird die vermeintliche Leckerei über
Wochen und Monate hinweg von keinem Tier angerührt! Selbst Insekten
scheinen demnach besser zu wissen, was gut für sie ist, als wir
Menschen.
In diesem Zusammenhang sei auf amerikanische
Arbeiter hingewiesen, die an irreparablen Lungenleiden mit teils
tödlichem Ausgang erkrankten, nachdem sie mit der Herstellung
künstlichen Buttergeschmacks für Popcorn beschäftigt waren. Womöglich
führt demnach bereits der bloße Umgang mit bzw. das Einatmen von für die
Härtung von Pflanzenöl erforderlichen Chemikalien zu schweren
gesundheitlichen Schäden! Wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge passt
dazu das Ergebnis einer neuen Studie aus Australien, in der festgestellt
wurde, dass Kinder im Vorschulalter doppelt so häufig unter Asthma
leiden, wenn sie vermehrt behandelte Fette wie Margarine konsumieren.
Wie vereinbart sich das mit dem Image von der gesunden
Butteralternative?
Gegenüber der mit chemischen
Zusätzen aller Art gepanschten Margarine hat Butter (neben dem allgemein
als besser empfundenen Geschmack) den theoretischen Vorteil, ein
organisches Naturprodukt zu sein. Theoretisch deshalb, weil Butter in
der Praxis meist Rückstände von an Kühen verabreichten Drogen wie
Hormongaben sowie Spuren von Pestiziden und anderen Umweltgiften
enthält. Immerhin gehört Butter aber zu den am wenigsten bearbeiteten
Grundnahrungsmitteln, da außer Milchsäure (E 270) und Beta-Carotin (der
Farbstoff E160a) keine Zusätze verwendet werden dürfen. Trotzdem ist
echte Sauerrahmbutter heute so gut wie nicht mehr erhältlich, da den
Herstellern die Geduld für den Reifeprozess des Rahms abhanden gekommen
ist (im Bioladen schauen - man merkt`s jedoch deutlich am Preis). Statt
dessen dominiert im Handel die sogenannte "mild gesäuerte" Butter. Bei
diesem Imitat der originalen Sauerrahmbutter handelt es sich um
Süßrahmbutter, der nachträglich Milchsäure (E 270) zugesetzt wurde.
Wahrheit light
Das
beste Argument für Margarine ist noch dasselbe wie vor über 100 Jahren:
das Zeug ist billig vor allem in der Herstellung, da Wasser ein
Hauptbestandteil war und ist. Am Ende entpuppt sich der Mythos Margarine
damit als weitere Werbe-Chimäre, von denen es derzeit auch und gerade
im angesagten Bereich Gesundheit & Wellness viel zu viele gibt: Mit
den Mitteln der Psychophysik wird das probiotische Joghurt, die
fettreduzierte Mayo und das Light-Bier erst für unsere Geschmacksnerven
salonfähig gemacht, dann per Werbegehirnwäsche an den Mann bzw. die Frau
und das Kind gebracht.
Aufgrund von Gier und
Unverständnis ist inzwischen ein beträchtlicher Teil unserer Nahrung mit
Technologien erstellt, deren Auswirkungen auf unseren Körper
bestenfalls unbekannt, schlimmstenfalls hochgradig schädlich sind. Dass
man uns das Gift auch noch als besonders gesund andrehen möchte, ist
mehr als perfide.
Greifen wir zu bekömmlichen
Alternativen aus biologischem Anbau und aus traditioneller Herstellung,
denn ausgewogene Ernährung und viel Bewegung kompensieren auch den einen
oder anderen "Ausrutscher". Lassen wir uns also nicht mehr von den
neuesten wissenschaftlichen "Entdeckungen" ängstigen oder verrückt
machen, hetzen wir nicht mehr jedem Modetrend hinterher. Wir müssen
nicht in jedes Fettnäpfchen treten, das dreiste Geschäftemacher für uns
aufgestellt haben, wir wissen nun ja, was das Frühstück wirklich gut
macht. Das mag leckeres Bio-Vollkornbrot, das mögen frische, reife
Früchte sein - es ist auf keinen Fall Margarine.
Quelle: Kent Depesche
Gracias
AntwortenLöschen