Seiten

Donnerstag, 6. Juni 2013

Hochwasser-Angst im Osten und Norden Deutschlands




Ein Haus ragt in Deggendorf (Bayern) im Ortsteil Fischerdorf aus dem Hochwasser. (Bild: Tobias Hase/dpa)

SACHSEN-ANHALT: Die Wassermassen hielten auch am Donnerstagmorgen besonders den Raum Bitterfeld und die Stadt Halle im Griff. "Wir hoffen, dass die Deiche halten", sagte eine Sprecherin des Krisenstabs in Magdeburg. In Bitterfeld drohte der angrenzende Goitzschesee über die Ufer zu treten und die Stadt zu überfluten. Ein Deich wurde daher gesprengt, um die Dämme zu entlasten. Entwarnung konnte noch nicht gegeben werden. Auch eine zweite Deichsprengung brachte nicht den gewünschten Erfolg. Die Gefahr für die Stadt Bitterfeld gilt weiter als akut. 
Auch in Halle wurde wegen der steigenden Gefahr von Dammbrüchen an der Saale eine mögliche Evakuierung geplant, von der im schlimmsten Fall 30 000 Einwohner betroffen sein könnten. Teile der Altstadt wurden bereits überschwemmt und Häuser geräumt, darunter nach Angaben der Stadt Halle zwölf Altenheime. Insgesamt mussten in Sachsen-Anhalt bislang 2511 Menschen ihre Häuser wegen des Hochwassers verlassen. 

BAYERN: Aufgeweichte Deiche, die zu brechen drohen, stehen auch im Süden im Mittelpunkt: In Straubing und Deggendorf kämpften Einsatzkräfte die ganze Nacht, um die Dämme zu stabilisieren. "Es ist alles im Einsatz", sagte ein Sprecher der Stadt Straubing, wo das Hochwasser auf der Donau bereits langsam zurückgeht. Entwarnung gebe es aber trotzdem noch keine - ebenso wenig wie in Deggendorf, wo erst im Laufe des Tages mit sinkenden Wasserständen gerechnet wird. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will sich an mehreren Orten über das Donau-Hochwasser informieren. 

NIEDERSACHSEN: Vom heutigen Donnerstag an bis zum Wochenende wird mit einem Anstieg der Elbe gerechnet. Tausende Einsatzkräfte und Anlieger entlang des Flusses bereiten sich bereits auf die kritische Phase vor. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg werden Deichwachen Tag und Nacht eingesetzt. Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) will sich zudem zusammen mit seinem Amtskollegen aus Mecklenburg-Vorpommern, Till Backhaus (SPD), ein Bild von der Lage in den Hochwassergebieten machen.
 
BRANDENBURG: Hier hat sich die Lage in der Nacht zum Donnerstag zunächst nicht verschärft. So sei der Pegelstand in Mühlberg (Elbe-Elster) an der Elbe nicht gestiegen, sagte Wolfgang Brandt, der Sprecher der Koordinierungsstelle Krisenmanagement im Innenministerium, am Donnerstag der dpa. Dort sollten die Einwohner teilweise die Stadt freiwillig verlassen. Allerdings werden die Höchststände an den Pegeln von Elbe, Oder/Neiße und Spree bald erwartet. Zudem wird das Hochwasser die Brandenburger wohl noch einige Zeit in Atem halten. Das Wasser werde nicht rasch zurückgehen und daher noch etwa zehn Tage lang auf die Deiche drücken, sagte Brandt. In Nordbrandenburg wird der Höhepunkt der Flutwelle am Wochenende erwartet.





Quelle: dpa

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen