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Montag, 27. Mai 2013

Der 3. Advent



Am Morgen, des 3. Advents riskierte ich erst mal nur ein Auge, da irgendwas Schweres auf meinem Bauch lag. Da umklammerten sich Katzendrillinge zum Knäuel und senkten sich im Rhythmus meines Atems. Idefix lag eingerollt auf den Füßen von Obelix. Da bewegte sich nichts! Herr Difi, der normalerweise im Schlaf mit Bettdecken kämpft, begleitet von geräuschvollen Schnarch und Blubbertönen, lag friedlich wie ein Baby in den Kissen gekuschelt. Behindert durch drei Katzen, versuchte ich den Atem zu fühlen- nichts! Beunruhigt hielt ich ihm die Nase zu. Nach einer Ewigkeit kam ein erlösender Luftschnapper. Glücklich schmatzte ich meinen Liebling ab. Unglücklich sahen mich zwei Augen an, die noch zwischen Traum und Wirklichkeit kämpften.
Diplomatisch verließ ich schleunigst das Bett um das 3.Adventsfrühstück nicht zu gefährden.
Irgendwas unweihnachtliches, schleuderte Herr Difi hinter mir her.


Floh hob müde den Kopf aus ihrem Körbchen und solidarisierte sich mit ihrem Herrchen. Augen zu und weiter träumen. Die Drillinge robbten sich zu Idefix und lagen nun als Quartett an Obelix Füßen.
Ich entschloss mich mit einer Tasse Kaffee durch den Garten zu gehen. Am kahlen Feigenbaum scharrte etwas. Es war Kater Tigger. Sein graues Köpfchen drückte sich an meine Beine. Er schnurrte nie, aber er zeigte mit seiner unaufdringlichen Art seine Liebe. Gemeinsam gingen wir weiter. Nach ein paar Schritten sauste Gamasche an uns vorbei. Dieses Tier schnurrt immer. Genüsslich wetzte er seine Krallen am Granatapfelbaum. Mein warnender Schnalzton ließ seine Aktion unterbrechen, mit dem typisch dümmlichen Blick: “WARUM?“, um dann schnurrend mit uns weiter zu gehen.
Die Rosen blühten in leuchtenden Farben. Wenn spanische Kinder das Weihnachtslied „Es ist ein Ros entsprungen“ singen würden, wäre das nichts Besonderes. Ich dachte als Kind „Ein Pferd wäre gesprungen“.
Nun kam Filou und reihte sich ein. Mein Blick glitt über die Berge, die ins Meer eintauchten. Dann sah ich Idefix der mit würdevoller Ruhe an uns vorbei trottete. Jetzt bestimmte er die Richtung und ging zum Gemüsebeet.
Die ersten Kartoffel-Pflanzenblätter waren zu sehen. Es versprach eine gute Frühlingsernte, wenn nicht, wie gerade, ein Hund dauernd darüber flitzen würde.
Floh hüpfte auf den kleinen Blättern und sprang mich freudig an.
Ich liebe es, mit all den Tieren durch die Natur zu gehen. Auf einmal war es da! Das weihnachtliche Gefühl. Trotz der warmen Sonne, der Rosen und Palmen, schlich sich die kindliche Freude ins Herz.
Dann klang Herrn Difis Stimme durchs Tal: “Frühstück ist fertig!“

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