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Donnerstag, 20. August 2020

Kalt

  

Bevor ich das sage, ist es wirklich kalt.  Als Floh heute Morgen versuchte die vier Pfoten zu sortieren, hatte ich mit meinen zwei zu  kämpfen. Steif...gar kein Ausdruck! Motorik eingefroren. Meine Patchwork-Felldecke bestehend aus Katzen, hatte sich neben mir als Knäuel zusammengezogen. Mit meiner Decke. Irgendwie schaffte ich es mit einer Hand den  Bademantel zu schnappen und mit der  anderen die Alarmanlage zu schließen. Das ist das allgemeine Signal zum Futtertrog.  Nur hatte ich weder Mantel an noch die Tür richtig auf um alle raus zu lassen oder auch rein. Einige übernachten im Freien. Irgendwie stand ich in meiner Skiunterwäsche unsexy im  Türrahmen und glaubte es einfach nicht. Mein Atem  war sichtbar. 


Der Blick zum  Kamin ernüchternd. Duster! Gefühlte 100 Augen sahen  mich an...ok...zuerst Futter im Raketentempo.  Ich versuchte mich warmzulaufen. Dann Holz in den Ofen und  hoffen, dass er auch angeht. Der bibberte wohl selber und flackerte prompt lichterloh. Trotzdem galt es eine einstellige Gradzahl hochzukriegen. Floh eierte noch  immer und versuchte sich mit  Schnellfressen  aufzuwärmen. Andaluserin, Kurzfell und alt. Dusche war auch gestrichen, da nur lauwarm. Hätte um  11:00 es machen können, da Sonne satt war, aber habe es auf ein  heißes Abendbad verschoben. Habe heute echt Holz verballert. Fühlte mich als Weichei. Aber vielleicht bin ich nur auch klimatisch angekommen.

12 Kommentare:

  1. Du hast eine Temperatur im einstelligen Bereich im Haus?
    VG

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  2. Wenn draußen nur ein paar Grad sind, dann wird in einem Haus wo keine Feuerstelle ist, automatisch auch innen kalt sein. Es gibt keine Heizungen. Man hat Öfen, Kamine oder Klimaanlage. Selbst Doppelverglasung bringt bei Halbstein nicht viel. In meiner Wohnanlage gibt es Bereiche da könnte man genauso im Freien sich aufhalten. Habe über Sonnenenergie Heißwasser. Falls die Sonne aber nicht scheint, kann man das Knicken. Auch ich könnte alles über Strom laufen lassen, aber das ist verdammt teuer. Diese Gasöfen, die man hinter sich herziehen kann, machen mir Angst. Ist für mich alles nicht fremd. Bin mit Ofenheizung groß geworden. Da war dann aber immer einer in der Familie der nachlegte. Bis auf zwei Ausnahmen war Kamin und Ofen immer mein Begleiter. War in Berlin öfter sehr schlimm. Da war dann bei 15° Minus nicht nur der Ofen aus. Alle Wasserrohre waren eingefroren. Toilette? Ein öffentliches auf dem Savignyplatz. Das wurde aber nur von Männern im Stehen benutzt. Hier kann ich morgens die Klimaanlage laufen lassen, bis sich alles normalisiert hat. Dabei mache ich dann den Kamin an und stelle nach einiger Zeit die Anlage wieder aus. Dann übernimmt ein Gebläse vom Kamin die Weiterleitung in allen Räumen im Haupthaus. Bis alles ineinandergreift, ist es Mittag und man kann dann eh alles runterfahren. Irgendwie haben die Uys einen Winter ausgeklammert. Alle Häuser sind so gebaut als gäbe es keinen. Es ändert sich gerade was. Man baut umweltbewusster. Schätze, werde den Rest meines Lebens immer wieder im einstelligen Bereich aufwachen. Hoffentlich hält es frisch! :-)

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  3. Bin mit Außen-Toilette groß geworden. Da gab es weder Spülung noch Heizung und es war nichts weiter als ein Holzverschlag. Wohlgemerkt in Deutschland! Hat mich nicht umgebracht, aber bin immer noch verwundert das es keinen Gedanken an Kälte in meiner Erinnerung gibt. Nur das es unbequem war. Das Toilettenpapier bestand aus Zeitungsfetzen. H.D

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  4. Hola H.D. Bei mir war es eine halbe Etage tiefer. Diese Toilette musste man sich mit der Nachbarfamilie teilen. Die war höchstens 1 m² groß. Hatte aber eine Spülung. So ein Kasten unter der Decke mit Kette, die für Kinder mit einer Strippe verlängert wurde. Ein ganz schmales Fester erlaubte eine Lüftung. Erinnere mich auch nicht an Kälte aber immer an meinen Bruder, der nie vom Pott kam. Der las immer auf dem Klo und manchmal standen bis zu 4 Personen vor der Tür und klopften.
    Heute ist es etwas anders. Versuche seit vielen Jahren umweltbewusster zu leben. Die Wahl Uruguay bestand auch wegen des Wasserreichtums und das Recht auf Wasser. Südspanien war eine Lehre, wie schnell es zur Knappheit kommen kann. Dann haben wir hier ein gemäßigtes Klima. Also kann man sehr gut die Sonne benutzen.

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  5. Soweit so gut, aber das waren doch andere Zeiten, möchte ja niemand mehr.

    Ist nicht schön zu lesen das du kalt hast. Wir wohnen auch in einem ganz normalen uru Haus, aber wenn ich um 23uhr noch einen Klotz in den Ofen schiebe ,sackt es bis morgens höchstens auf 16grad, schnell wieder angefeuert und 20-22 sind erreicht, je nach Bedarf.
    Das sollte es in unserem Alter schon sein, alles andere ist ungemütlich, da kannst du mir nichts vormachen, mit weichei oder sonst was.

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    1. Keine Ahnung wie klein dein Haus ist, aber mit einem Klotz würde ich es nie schaffen. Sorry, wenn es mir wirklich wichtig wäre, würde ich den Wecker stellen um nachzuschieben. Wenn es mal an die Untergrenze kommt, finde ich es auch nicht lustig, aber das ist dann auch meine Schuld. Habe nie im Leben echte Probleme mit Temperaturen gehabt. Im Alter erst recht nicht. Süd Spanien und Uruguay sind ja wirklich Wohlfühlprogramme. Da gibt es nicht mal richtigen Frost. Die paar Tage wo es mal runtergeht, sind ja nun echt Ausnahmen. Ich wehre mich echt, das mit Alter in Zusammenhang zu bringen. Als wenn man nur im Liegestuhl hängen würde. Ist eh nicht mein Ding. Habe heute gar nicht geheizt und es ist 23:09 noch 19,4°. Ab wann ist man Weichei?

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  6. Lese das oben geschrieben. Difi, dein Problem ist der riesige offene Kamin im Wohnzimmer. Der ist offen, das bischen Wärme das dein Ofen hinkriegt, entschwindet durch den offenen Kamin, 1m2 nach draussen und die ganze Kälte kommt von oben rein, ist ja wie ein offenes Fenster.
    Eine Klappe würde da schon was nützen.

    Bald hast du es geschafft, Frühling kommt, gruss an die alten Knochen (ich mit inbegriffen)

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    1. Nein, habe einen fast geschlossenen Kamin. Der wurde schon vor uns reduziert. Dann ist der ehemals offene Kamin durch eine Kassette ersetzt worden, der sogar 4 Räume mit heizt. Nur muss man auch Holz reinschaufeln. Und das verpenne ich oft. Heute war fast Sommer und habe auch gar nicht geheizt. 19,8 °.

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  7. Habe heute auch nicht geheizt. Wird sich sicher wieder ändern in der nächsten Woche. Kann echt ungemütlich werden. Finde auch, dass Heizen in Uruguay eine sekundäre Rolle spielt. Ist wohl mehr ein persönliches Wohlfühlprogramm. Wenn man nicht gerade auf der Straße lebt oder in Blechhütten. Frieren hat nichts mit Alter zu tun. Abgesehen von Hormonschüben in der Pubertät oder noch mehr in den Wechseljahren. Dann kommt es sehr auf das Körpergewicht an oder Aktivitäten. Komme aus Süddeutschland und habe mit diesem Klima kein Problem. Heize so gut wie gar nicht. Mache den Kamin an, weil es gemütlich ist. Wenn er aber in der Nacht ausgeht, habe ich am morgen auch eine kalte Bude. Aber das ist ja auch ohne Heizen mittags Geschichte. DIFI, du hast sicher vierpfotige Wärmflaschen. Sie lieben dich. LG.

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    1. Guten Morgen, habe echte, gleichmäßig temperierte Fellkissen, wenn es kalt ist. :-))) Bis auf zwei Ausnahmen kann ich damit rechnen das bei schlechtem Wetter, also auch Regen, alle ins Haus kommen. Bella ist ein echter Wetterfrosch. Sie kommt schon Stunden vor Sturm, Regen oder Hitze, Kälteumschwung ins Haus und sucht sich einen Kuschelplatz. Wenn sie sich hinter das Holz verkriecht, wirds heftig. Habe auch noch einen Brotbackofen der sogar bis zu 24 Stunden Wärme abgibt. Mann muss ihn allerdings anmachen. Tatá. Habe auch einen kleinen Pizzaofen im Parrillero, der macht auch sehr schnell die Bude warm, ist allerdings nicht sehr hoch die Decke und nur etwa 30m² groß. Im Haupthaus habe ich alleine bis zu 7,50 Höhe. Wenn ich mich auf der Galerie befinde, ist es natürlich wesentlich wärmer als unten. Heute ist wieder ein Tag, wo ich nicht heizen werde. Schade, dass die Nostalgische Nacht wegen Corona nicht stattfinden kann. Das Wetter ist super.

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  8. Na, da hat Difi ja was losgetreten. Also in ganz Uruguay, dampfen die Schornsteine erst ab Nachmittag. Ausnahmen sind Holzöfen für das Essen. Das hat sich allerdings total verschoben. Man kocht überwiegend mit Gas. Man heizt auch sehr viel mit Gas. Ist noch immer die preiswerteste und einfachste Variante. Leider passieren jedes Jahr damit auch Unfälle. Keine Explosionen, sondern Gasaustritt ohne Flamme. Aber auch das offene Feuer wird zur Gefahr, wenn man einschläft und es nicht beobachtet wird. Es wird immer wieder vergessen, dass Uruguay keine Kohle hat, kein Öl und auch kein Atomkraftwerk. Habe für meinen Gasherd immer eine Zweitflasche Gas in Reserve. Habe schon ein paarmal im Winter erlebt, dass es Lieferengpässe gab. Nur, wie viele Tage müssen eigentlich beheizt werden? Überbrücke die kühlen Morgenstunden kurzfristig mit meiner Klimaanlage und ziehe dann einen dickeren Pullover an. Fertig. Bin auch nicht mehr der Jüngste aber es gibt immer was zu tun. Bewegung ist noch immer die beste Körperheizung. LG

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  9. Bin auch baff, welche Wellen es hat. Dabei ist die Art des Heizens wie in Uy, sehr verbreitet. In Andalusien war es ähnlich. Erst, wenn sich die Sonne verabschiedete. Bei uns auf dem Berg war es etwas früher, da die Sonne hinter einer höheren Bergkette unterging. Dafür lernten wir in den Landhäusern ohne Fenster!!!das man unter dem Tisch eine Feuerstelle hatte und die gesamte Familie Decken über die Oberschenkel klemmten. Die Oberbekleidung bestand aus vielen Schichten. Wir haben mal es erlebt und waren verblüfft wie warm es unten herum war. Die Wärme steigt natürlich auch nach oben, wenn auch verlangsamt. Hinter dem Tisch befand sich gleichzeitig eine Holzofenkochstelle. Darauf befand sich im Winter immer heißes Wasser, sowie häufig eine Suppe. Hat Sinn. Vor den Fenstern waren ebenfalls dicke Decken. Mich hat nicht die Innentemperatur irritiert, sondern die Dunkelheit. Das würde ich nicht aushalten. Die Wände sind sehr dick und viele die sich Fenster einsetzen ließen, hatten das Haus sehr schnell warm. In Andalusien, lebt der Bauer nicht auf dem Land, sondern im Dorf. Auch, wenn sich das Leben zum großen Teil auf dem Land vollzog. Wir Ausländer bauten andalusische Villen auf dem Land und lebten auch da drin. Oder kauften ein "Stadthaus". Das sind die schmalen hohen Häuser, die an die Felswand gebaut wurden. Überall Kamine. Allerdings, habe ich noch nie vorher solchen großen Grill gesehen, der in Uy total üblich ist. Habe nur zwei Häuser hier kennengelernt, die ohne Grill waren, die sonst meist so groß wie ein Einzelbett sind. Versuche nachzuvollziehen, wie man noch vor einer Generation gelebt hat. Den Familienbund gibt es noch immer und auch das gemeinsame Grillen, Feiern und Musik. Da wird es mir warm ums Herz.

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