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Samstag, 4. April 2020

Corona Uruguay

Der Alltag in der Krise.

Habe da mal einfach  was übernommen.

Die ersten Fälle der Coronavirus-Pandemie 2019–20 in Uruguay wurden am 13. März vom Gesundheitsministerium gemeldet Ab März 2020 kam es in Uruguay zu einem anhaltenden Ausbruch, wobei die ersten Fälle aus Italien und Spanien importiert wurden. 
Die meisten frühen Fälle wurden auf eine Hochzeit mit 500 Personen in Montevideo zurückgeführt , an der ein aus Spanien zurückkehrender Uruguayaner teilnahm, der später positiv getestet wurde. Mitte März wurden verschiedene Eindämmungsmaßnahmen eingeführt, und die Ärzte forderten die Schließung nicht wesentlicher Unternehmen und Aktivitäten. 
COVID-19-Ausbruchsfälle in Uruguay.svgAbteilungen von Uruguay mit bestätigten Coronavirus-Fällen 


Es war kein Schock. Haben alle darauf gewartet. Allerdings war die Hochzeitsnummer schon ein Hammer. Von allen Seiten.  Es gab noch keine Kontrolle an den  Flughäfen, die auf Fieber kontrollierten und andere Symptome.  Die Modedame hatte sicher kein Bewusstsein für die Situation. Hatte Fieber, wusste von  Corona und gefährdete nicht nur die Hochzeit, sondern  gab den Startschuss für Uruguay. Einen gewaltigen.  Die neue Regierung war gerade ein  paar Tage im Amt und hatte gleich die Breitseite.  Nur 100 Kits waren von der vorherigen  Regierung  bestellt worden. Aber im  nach Herein ist man immer schlauer. Hier haben wir es mit einer unbekannten Größe zu tun. Das gilt für Alle und alles.


Kann nur meine persönlichen Empfindungen geben. Aber es hatte schon was von einer Achterbahn. Am Morgen des 13. März rühmte man sich in Punta del Este keine Passagiere von einem Kreuzfahrtschiff zu lassen und in  Monte Video stiefelten  Kreuzfahrt Touristen durch die Altstadt. Wir blödelten noch, das Uy sich mal einigen sollte. Erst am  späten Nachmittag als meine Lieblingsserie unterbrochen wurde, wegen  einer Pressekonferenz, war klar, es war so weit. Der Virus war angekommen. Was nun passierte war schon überraschend. Da saßen die neuen Politiker und versuchten sachlich die Situation darzustellen. Aber das war nicht die Überraschung, sondern das die Opposition zeigte, dass es um die Sache geht. Natürlich leben wir hier in einem Schwellenland. Möchte auch Antworten was Menschen aus dem Norden mit der Anlaufstelle Montevideo machen? Habe schon eine Woche später keinen Termin bei der Poliklinik einhalten können. Es gab keine Spezialisten mehr vor Ort. Hola...was machen die Normalkranken? 
Zog mir jede Pressekonferenz rein.  Super Reaktionen, Organisationen. Wurden Rückführungen von uns Ausländern angeboten, Uys wurden zurückgeholt.  Habe für mich eine obligatorische Quarantäne erhoben.  Bin  im Risikobereich. Meine Uy Freunde haben mir gezeigt, wie man mit solch einer Situation  umgeht.
Einkaufen? Am besten von 8:00 bis 10:00, speziell nur für Auslaufmodelle auch Senioren genannt. Schaffe ich nicht. Da wusel ich noch in der Welt mit Tiere füttern, Kaffee trinken und Nachrichten reinziehen. Aber wenn man einkaufen geht, gibt es etwas was wirklich beeindruckt. In Deutschland schimpft man  auf Hamsterkäufe. Toilettenpapier für drei Jahre bunkern und so. Hier macht es Tienda Inglesa anders. Man kommt in den Vorraum, desinfiziert sich mit Gel und steht in einem Bereich wo alle Grundnahrungsmittel  Palettenweise angeboten wird. Zum Teil zum Sonderpreis! Es gibt Engpässe, aber man zeigt, das man Toilettenpapier für 4 Jahre kaufen kann. Wasser, für Monate, Konserven für eine kleine Ewigkeit. Super Idee für alle. Der Umsatz steigt, der Verbraucher hat keine Panik. Wie lange man das aufrecht halten kann, ist eine andere Sache.Auch hier gab es schon vor den ersten  Fall Mangel an Masken, Einweghandschuhe und Alkoholgel. Man  fragt immer wieder. Zuerst sind die Helferchen dran. Dann wird darauf geachtet, dass in  den  Supermärkten die OP Fassung gemacht wird. 
 Man geht zum Strand und alle lächeln, halten Distanz. Der Vorteil an Uruguay, man hat Platz!  Die auf dem Land sind besonders gut dran. Der nächste Nachbar ist nicht mal auf Sichtweite. Auch  hier wird  sukzessiv eingeschränkt. Jeden Tag Pressekonferenz und über alles wird berichtet. Mittlerweile gibt es viele Tests und man  versucht allen nachzugehen. Man  informiert sich weltweit. Hoffen wir das Beste. Die Solidarität hat in Uruguay eine lange Tradition.  Es werden Straßenküchen errichtet, Menschen  von der Straße geholt. Zum  Teil landen sie in leere Hotels und genießen die Coronazeit und viele landen in Turnhallen. Wichtig ist es Menschen zu erreichen, die selber sich nicht helfen können. Für alle gibt es auch telefonische Hilfe. Man bittet darum, das man  bei Symptome nicht in  eine Klinik rennt, sondern eine bestimmte Nummer anzurufen. Dann kommen die weißen Männchen und machen den Test im Haus oder auch möglich im  Auto. Leider ist man  immer nachher schlauer, keiner weiß was wirklich richtig ist, aber ich bin begeistert, wie man hier die Stimmung hält.  Da gibt es den Applaus für alle, die in dieser Situation helfen. Schätze, dass es nicht selbstverständlich ist, und das die Stimmung von heute auf morgen kippen kann. Wir dürfen  nicht vergessen, es ist kein  reiches Land. 

Heute ist der 22. Tag. 386 infizierte und 4 Todesfälle, davon 2 aus dem Gesundheitsbereich.

Aus dem Observador:
Este artículo lo puede ver en este link: Cuántos casos de coronavirus hay por departamento y las razones de contagio

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