In Chile kommt es seit zwei Wochen zu Protesten und Unruhen (Bild: Reuters/Jorge Silva)
Chile
hat die Ausrichtung der nächsten Weltklimakonferenz im Dezember und des
Asien-Pazifik-Gipfels im November abgesagt. Staatschef Sebastián Piñera
begründete dies am Mittwoch in Santiago de Chile mit den anhaltenden
Unruhen in seinem Land.
Die
Proteste waren auch nach einer Umbildung der chilenischen Regierung
weitergegangen. In den Straßen der Hauptstadt Santiago de Chile
forderten am Montag erneut Tausende Menschen den Rücktritt von Präsident
Piñera, wie der Sender CNN am Dienstag (Ortszeit) berichtete. Dabei sei
es zu Straßenschlachten mit den Sicherheitskräften und einem Brand an
einer Hauptstraße Santiagos gekommen. Die Polizei rückte demnach mit
Tränengas, Gummigeschossen und Wasserwerfern vor.
Gonzalo
Blumel, der von Piñera am Montag zum Innenminister berufen worden war,
nannte die Gewalt «inakzeptabel»: Alle Seiten sollten davon Abstand
nehmen. Blumel folgte auf Andrés Chadwick, der von Opposition und
Demonstranten wegen Übergriffen der Sicherheitskräfte scharf kritisiert
worden war.
Piñera
tauschte zudem weitere sieben Minister aus und verjüngte das Kabinett
dabei deutlich. Die ebenfalls von ihm angekündigten Reformen wurden von
vielen Demonstranten jedoch als unzureichend kritisiert.
Eine
geplante Erhöhung der Nahverkehrspreise hatte den Zündstoff für die
seit gut zwei Wochen anhaltenden Proteste geliefert. Später machten sich
die Einwohner des südamerikanischen Landes grundsätzlichem Zorn über
immense Lebenshaltungskosten und ungleiche Wohlstandsverhältnisse Luft.
Wiederholt kam es zu Gewalt und Vandalismus, Sicherheitskräfte gingen
hart gegen Demonstranten vor. 20 Menschen starben, Tausende wurden
festgenommen. Wegen der Unruhen hatte die Regierung über zehn Tage einen
Ausnahmezustand mit Ausgangssperre verhängt, diesen aber am Montag
aufgehoben.
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