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Freitag, 24. Mai 2019

Urteil des Obersten Gerichts Homophobie ist in Brasilien jetzt Straftat


Präsident Bolsonaro äußert sich immer wieder abfällig über Lesben und Schwule. Ein Gerichtsentscheid in Brasilien lässt nun aufhorchen.
Aktivisten begrüßten das Votum der Richter als Meilenstein.
Aktivisten begrüßten das Votum der Richter als Meilenstein.Foto: Wagner Meyer/picture alliance / dpa
In Brasilien hat das Oberste Gericht Homosexuellenfeindlichkeit zur Straftat erklärt. In der mit Spannung erwarteten Abstimmung votierten am Donnerstag (Ortszeit) sechs der elf Richter dafür, Homophobie als rassistische Straftat anzuerkennen, wie das Gericht in Brasília mitteilte. Verbrechen aus Hass gegen Homosexuelle sollen mit Gefängnisstrafen von einem bis fünf Jahren geahndet werden. Brasiliens rechtsextremer Präsident Jair Bolsonaro hat immer wieder mit Attacken gegen Schwule und Lesben Empörung ausgelöst.
Aktivisten der Homosexuellenbewegung hatten schon lange gefordert, Homophobie als Hassverbrechen anzuerkennen, das gegen die Verfassung verstößt. Sie begrüßten das Votum der Richter als Meilenstein. In den vergangenen Jahren haben in Brasilien Anfeindungen und Verbrechen gegen Lesben, Schwule und Transsexuelle zugenommen, wie die Organisation Grupo Gay de Bahia berichtet.


Im vergangenen Jahr seien 420 Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ermordet worden. Der linke Politiker Jean Wyllys, der als einziger Abgeordneter im Parlament seine Homosexualität öffentlich gemacht hat, musste nach Morddrohungen ins Ausland fliehen.
 Bolsonaro hat sich immer wieder abfällig über Afrobrasilianer, Homosexuelle und Indigene geäußert. Er hätte lieben einen toten, als einen schwulen Sohn, hatte er in einem Interview gesagt. Im Parlament stellen Evangelikale eine der größten Gruppen. Auch sie lehnen Homosexualität ab. Mehrere Abgeordnete wie der Pastor Marco Feliciano präsentierten Gesetzesvorhaben zur angeblichen „Heilung von Homosexuellen“. Gleichzeitig ist in Brasilien die gleichgeschlechtliche Ehe ebenso gesetzlich erlaubt, wie das Recht homosexueller Paare, Kinder zu adoptieren. (epd)

Der Tagesspiegel

2 Kommentare:

  1. Das muss man erst einmal schlucken. Präsident Bolsonaro muss wahnsinnige Ängste haben, wenn er seinen Sohn lieber tot als schwul sehen würde. Das ist nicht normal! Entweder er liebt seinen Sohn nicht oder Bolsonaro hat persönliche Probleme. Dann müsste, aber er sich behandeln lassen. Lg

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  2. Guten Morgen......Ist schon die Härte wie zur Zeit Politiker im höchsten Amt alles knicken wollen, was man sich mühevoll erarbeitet hat. Sie wollen keinen Fortschritt, sondern die Zeit zurücksetzen. Gut, dass in diesem Fall Bolsonaro eine Schlappe abbekommen hat. Bin nach Uy ausgewandert, weil mir die Offenheit und Vielfalt gefiel. Sollte es auch hier solch einen politischen Ruck geben, hätte ich Probleme.

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