Machtkampf in Caracas
- Zwei russische Militärflugzeuge sind am Wochenende in Venezuela gelandet.
- An Bord der Maschinen sollen russische Soldaten und 35 Tonnen Fracht gewesen sein. Worum genau es sich handelt, ist nicht bekannt.
- Venezuelas Staatschef Maduro hatte zuvor angekündigt, Russland werde "mehrere Tonnen Medikamente" nach Venezuela senden.
Zwei russische Militärflugzeuge sind am Wochenende in der venezolanischen Hauptstadt Caracas gelandet. Sprecher der russischen Botschaft in Caracas bestätigten am Sonntag (Ortszeit) der Moskauer Nachrichtenagentur Sputnik die Ankunft der beiden Maschinen. Es gehe um die normale Abwicklung laufender "technisch-militärischer" Abkommen.
Venezolanischen Medien zufolge handelt es sich um eine Transportmaschine Antonow An-124 und eine Iljuschin Il-62M, die 99 Soldaten und eine Fracht von 35 Tonnen an Bord führten. Ein venezolanischer Regierungsvertreter teilte mit, die russischen Militärangehörigen seien für Gespräche über die Wartung von Ausrüstung, Training sowie Strategie ins Land gekommen. Die russische Delegation stehe unter der Leitung des Stabschefs der Landstreitkräfte Russlands, Wassili Tonkoschkurow, berichtete der venezolanische Fernsehsender NTN24.
Der venezolanische Journalist Javier Mayorca twitterte, am Samstag sei ein russisches Frachtflugzeug mit Militärausrüstung in Caracas gelandet.
Staatschef Nicolás Maduro hatte am Mittwoch angekündigt, Russland werde in den folgenden Tagen "mehrere Tonnen Medikamente" nach Venezuela senden.
Ein gemeinsames Militärmanöver der russischen und venezolanischen Streitkräfte in dem südamerikanischen Land war in Dezember auf scharfe Kritik gestoßen. Vor allem die Verlegung von zwei atomwaffenfähigen Langstreckenbombern vom Typ Tupolew Tu-160 nach Venezuela löste Besorgnis unter anderem in der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) aus.
Russland und China gehören zu den Staaten, die die Regierung Maduros in der politischen und humanitären Krise in Venezuela weiterhin unterstützen. Die USA, Deutschland und zahlreiche weitere EU-Staaten sowie lateinamerikanische Länder haben hingegen den vor zwei Monaten selbsternannten Interimspräsidenten Juan Guaidó anerkannt.
Guaidó kritisierte die Entsendung der Militärmaschinen. "Sie sagen, die Streitkräfte würden die Souveränität verteidigen, und bringen ausländische Soldaten", schrieb er auf Twitter.
Süddeutsche Zeitung
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