Der jüngere Bruder des Máximo Líder sollte eigentlich schon im Februar aus dem Amt scheiden. Wegen Hurrikan Irma bleibt Raúl Castro zwei Monate länger Präsident Kubas.
Raúl Castro © Desmond Boylan/AP/dpa
Kubas
Präsident Raúl Castro soll im kommenden April als Staatsoberhaupt
abtreten. Das Parlament der Karibikinsel kündigte an, das ursprünglich
für den 24. Februar geplante Ende von Castros Amtszeit auf den 19. April
zu verschieben. Castro hatte schon bei seiner Wiederwahl im Februar
2013 angekündigt, dass dies seine letzte Amtszeit sein werde.
Als Grund für die Verlängerung der Amtszeit um zwei Monate nannte das Parlament "außergewöhnliche Umstände" wegen des Hurrikans Irma. Durch den Wirbelsturm waren im vergangenen September zehn Menschen ums Leben gekommen und große Schäden entstanden.
Der heute
86-jährige Castro hatte das höchste Staatsamt im Sommer 2006 zunächst
provisorisch von seinem erkrankten älteren Bruder Fidel übernommen. 2008
und 2013 wurde er vom Volkskongress für zwei je fünfjährige Amtszeiten
gewählt. Fidel Castro starb im November 2016 im Alter von 90 Jahren.
Raúl Castro ist auch Chef der Kommunistischen Partei Kubas und will dies
auch über seine Amtszeit als Staatsratsvorsitzender hinaus bleiben.
Normalisierung der Beziehungen zur USA
Raúl Castro war
nach der kubanischen Revolution 1959 jahrzehntelang die Nummer zwei auf
der Insel, bevor er seinen Bruder an der Spitze ablöste. Er leitete
Ende 2014 gemeinsam mit dem damaligen US-Präsident Barack Obama eine
Normalisierung der Beziehungen zwischen Washington und Havanna ein.
2015 nahmen die
jahrzehntelang verfeindeten Länder wieder diplomatische Beziehungen auf,
2016 reiste Obama nach Kuba. Raúl Castro veranlasste auch vorsichtige
Wirtschaftsreformen. Eine politische Öffnung des kommunistischen
Ein-Parteien-Systems blieb aber aus.
Zeit Online
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