Mexiko-Stadt
(dpa) - Mehr als drei Tage nach dem Erdbeben in Mexiko schwindet die
Chance, noch Überlebende in eingestürzten Gebäuden zu finden. «Wir
setzen mit aller Energie und Intensität die Arbeiten bis zum letzten
Moment fort, um noch jemanden zu finden», sagte der Bürgermeister von
Mexiko-Stadt, Miguel Ángel Mancera.
Seit
dem Beben am Dienstag seien rund 70 Menschen lebend geborgen worden.
Nach Angaben des Leiters des Zivilschutzes, Luis Felipe Puente, stieg
die Zahl der Todesopfer auf 293, davon starben allein in der
Millionenmetropole Mexiko-Stadt 155 Menschen. 30 bis 40 Personen werden
in der Stadt noch vermisst.
Das
Erdbeben der Stärke 7,1 hatte neben Mexiko-Stadt besonders die
Bundesstaaten Morelos und Puebla getroffen, tausende Gebäude wurden
beschädigt. Es ist nun ein Wettlauf gegen die Zeit - da Menschen
eigentlich nicht viel länger als 72 Stunden in den Trümmern überleben
können. Mexiko rückt in der Not eng zusammen, die Bürger geben ein
eindrucksvolles Beispiel von gelebter Solidarität.
Zehntausende
packen mit an, helfen beim Abtragen von Schutt, spenden Kleidung,
Essen, Medikamente und Trinkwasser. Zum Symbol wurde die erhobene Faust
von Rettern in der Nähe von Hausruinen - ein Zeichen, absolut still zu
sein, um mögliche Klopfzeichen zu hören. Das Beben hatte sich genau am
Jahrestag des verheerenden Erdbebens vom 19. September 1985 ereignet.
Damals starben nach Schätzungen bis zu 10 000 Menschen.
Dass
es dieses Mal nicht so schlimm kam, hängt auch mit deutlich
verschärften Bauvorschriften gerade für Hochhäuser zusammen, die besser
auf Schwankungen ausgerichtet werden müssen. Viele der nun eingestürzten
Gebäude sollen vor 1985 gebaut worden sein. Außerdem gibt es
regelmäßige Erdbebensimulationen und gute Katastrophenpläne.
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