Mir wurde gestern gesagt das die Stechmücken der Gattung Aedes tagaktiv sind. Das stimmt! Also man kann ruhig schlafen. Wieder wurden in Uruguay Mücken eingeschleust. Halt ohne Pass eingereist. Wir dürfen nicht vergessen, wir sind umzingelt von betroffenen Ländern und Dengue ist nicht lustig.
Zentrum für Reisemedizin & Impfungen
Erreger
Dengue ist eine Viruserkrankung, es existieren vier unterschiedliche Subtypen (DEN 1-4). Das Virus ist ein Flavivirus und eng verwandt mit dem FSME, Gelbfieber und Japan Encephalitis Virus.Infektionsquelle
Bestimmte Affenpopulationen sind das Reservoir. Tritt Dengue in Ballungsräumen auf, wird der Mensch zum Reservoir.Übertragung
Stechmücken der Gattung Aedes, sind tagaktiv.Inkubationszeit:
2-7 TageKrankheitsbild:
Man unterscheidet beim Dengue-Fieber mehrere Verlaufsformen:Klassisches Dengue-Fieber
Beginnt abrupt mit hohem Fieber, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, typischer Weise auch Augenschmerzen (Schmerz liegt quasi hinter dem Auge) und dann auch mit „Kreuzschmerzen“. Ein guter Teil der Patietnen bekommt nach ein bis zwei Tagen auch einen masernähnlichen Hautausschlag, der nach weiteren ein bis zwei Tagen wieder verschwindet. Im Regelfall klingt die Symptomatik nach 5-7 Tagen ab, in manchen Fällen kann ein biphasischer Verlauf gegeben sein, wo es nach erster Abfieberung erneut zu Fieber, verbunden mit extremen Muskel- und Gelenkschmerzen und neuerlichem Hautausschlag kommen kann.Danach erholt sich der Patient ohne Restschäden davonzutragen.
Tödliche Ausgänge einer solchen Infektion sind selten.
Bei Blutuntersuchungen im Rahmen des klassichen Dengue-Fiebers findet man keine wirklich auffälligen Befunde, nur die Blutplättchenzahl sinkt meist vorübergehend ab und Zeichen eines viralen Infektes finden sich im Blutbild.
Dengue-hämorrhagisches Fieber (DHF) und Dengue-Schock-Syndrom (DSS)
Diese besonders schweren Formen kommen bei erstmaliger Infektion mit dem Virus nur selten vor, lediglich bei kleinen Kindern und bei sehr alten Personen sind Fälle beobachtbar.DHF und DSS sind vielmehr typische Zweiterkrankungen mit einem anderen Dengue-Virustyp: Übersteht man eine erste Infektion, so entwickelt der Organismus eine solide Immunität gegen den jeweils auslösenden Virustyp. Diese Abwehrstoffe sind aber nicht in der Lage, die anderen Dengue-Virustypen im Fall einer zweiten Infektion mit so einem anderen Typ auch zu eliminieren, es kommt im Gegenteil zu einem fatalen Irrtum unseres Immunsystems: Die gegen den ursprünglichen Typ gerichteten Antikörper „besetzen“ das neue Virus, können es aber nicht umbringen. Die Besetzung verhindert aber, dass unser Immunsystem sofort erkennt, dass ein neues Virus da ist, das Virus ist „maskiert“ und kann sich besser vermehren – was zu einem schwereren Krankheitsverlauf mit Blutungsneigung und Gefässschäden führen kann.
Tödliche Ausgänge bei DHF und DSS sind etwa 100 mal häufiger als bei klassischem Denguefieber.
Behandlung
keine möglich;Bedeutung und Vorkommen
In vielen tropischen und subtropischen Teilen der Welt wird Dengue zu einem wachsenden Problem. Es ist derzeit schon in über 100 Ländern in Afrika, Amerika, Südost-Asien und im Pazifik anzutreffen.Die WHO spricht von mindestens 100 Millionen weltweiten Dengue-Infektionen pro Jahr.
Die Verbreitung in der Übersicht (CDC)
Impfstoffe
Es gibt derzeit keine ImpfstoffeProphylaxe
Man kann einem Denguefieber nur dadurch vorbeugen, indem man sich nicht von den übertragenden Mücken stechen lässt. Also:Repellents verwenden und Kleidung mit Permethrin imprägnieren.Wesentlich ist hier aber die Anmerkung, dass die übertragenden Mücken tagaktiv sind, d.h. wenn man tagsüber unterwegs ist, muss man sich einschmieren – ganz im Gegensatz zur Malariaverhütung, wo die Mücken dämmerungs- und nachtaktiv sind.
Besondere Hinweise
Denguefieber ist heute unter touristisch Reisenden bereits häufiger als Malaria. Obwohl die Erkrankung selten lebensgefährlich ist, sollte man alles tun, um nicht infiziert zu werden. Und dies aus 2 Gründen:- Wenn man eine Dengueinfektion überstanden hat, so sind alle Länder, in denen andere Dengue-Virustypen vorkommen und womöglich gerade ein Ausbrüch stattfindet, für die Zukunft als Reiseziele sehr problematisch: Wie oben beschrieben, kann eine zweite Infektion schwerwiegend verlaufen und kann tödlich enden. Damit schränkt man die Zahl der „bereisbaren“ Länder stark ein.
- Bereits die erste Infektion ist äusserst unangenehm und bedeutet, dass mit Sicherheit eine Urlaubswoche völlig zerstört ist.
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