Im
krisengeplagten Venezuela sind bei einem Gefängnisaufstand mindestens
37 Menschen getötet worden. Die Generalstaatsanwaltschaft erklärte am
Mittwoch (Ortszeit), sie habe eine Untersuchung der blutigen Ereignisse
in der Stadt Puerto Ayacucho im Grenzgebiet zu Brasilien und Kolumbien
angeordnet. Hilfsorganisationen gaben an, dass alle Getöteten Gefangene
gewesen seien. Nach offiziellen Angaben wurden zudem 14
Sicherheitskräfte und vier Insassen verletzt.
Der
oppositionelle Gouverneur des Bundesstaates Amazonas, Liborio Guarulla,
sprach von einem "Massaker". Nach seinen Worten drangen wegen des
Gefangenenaufstandes Sondereinsatzkräfte des Innenministeriums und der
Justiz in die Haftanstalt im Süden des Landes ein. Dort seien zu dem
Zeitpunkt 103 Gefangene inhaftiert gewesen.
Venezuelas
Gefängnisse gelten als völlig überfüllt. In dem betroffenen Gefängnis
im Amazonasgebiet sollen die Gefangenen eigentlich maximal 48 Stunden
Untersuchungshaft verbringen, hieß es von der Hilfsorganisation Una
Ventana a la Libertad. Einige der Häftlinge seien aber schon seit Jahren
dort gewesen. 61 Insassen wurden nach dem Aufstand nach Angaben von
Gouverneur Guarulla in andere Haftanstalten verlegt, einer konnte
während des Durcheinanders fliehen.
Ende
2016 saßen in Venezuelas Gefängnissen nach Angaben von Una Ventana a la
Libertad 88.000 Häftlinge ein, es gebe offiziell aber nur 35.000
Plätze. 2013 waren bei einem Aufstand in einem Gefängnis im Westen des
Landes 60 Menschen getötet und mehr als 150 verletzt worden.
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