Bei einer Explosion in einem Einkaufszentrum in
Kolumbiens Hauptstadt Bogotá sind drei Menschen getötet worden. Der
Bürgermeister macht die Guerilla ELN verantwortlich.
Bei einem
mutmaßlichen Terroranschlag im bekanntesten Einkaufszentrum der
kolumbianischen Hauptstadt Bogotá sind drei Frauen getötet worden. Zudem
gab es mindestens neun Verletzte, wie die Behörden bekanntgaben.
Bürgermeister Enrique Peñalosa sprach im Kurznachrichtendienst Twitter
von einem "feigen Terroranschlag im Centro Andino". Er machte die
Guerilla ELN für die Tat verantwortlich.
Eine der Toten sei eine
23 Jahre alte Französin, die in Bogotá einen Freiwilligendienst in einer
Schule absolviert habe. Nach offiziellen Angaben kam es in einer
Frauentoilette im zweiten Stock zu einer Explosion. Rund 500 Personen
hätten in der Umgebung aufgehalten haben. Das Centro Andino wurde danach
geräumt.
Das Einkaufszentrum im
Norden Bogotás beherbergt Dutzende Geschäfte mit westlichen Marken,
Restaurants und Kinos und ist bei der Ober- und Mittelschicht beliebt.
Präsident und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos ordnete an,
dass der Chef der kolumbianischen Polizei, General Jorge Hernando Nieto,
die Ermittlungen übernehmen und leiten soll.
Während die mit fast
7.000 Kämpfern größte Guerillagruppe Farc nach über 50 Jahren Kampf
derzeit die Waffen niederlegt, gibt es mit der kleineren ELN-Guerilla
noch keinen Waffenstillstand. Vor allem gegen diese Gruppen würden sich
nun auch die Ermittlungen richten, teilten die Behörden mit.
Früher gab es im Zuge
des Konfliktes zwischen Staatsmacht und linker Guerilla in den
Metropolen des südamerikanischen Landes immer wieder schwere
Terroranschläge mit Toten. Aber in den vergangenen Jahren blieben
Zivilisten dort davon weitgehend verschont.
Einige Experten
erklären den Anstieg von Gewalt mit der Absicht der ELN, der Regierung
dadurch am Verhandlungstisch Zugeständnisse abzuwringen. Zuletzt hatte
sie im Februar in Bogotá einen Anschlag verübt.. Bei der Attacke waren
20 Polizisten und zehn weitere Personen verletzt worden, ein Polizist
erlag später seinen Verletzungen.
Zeit Online
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