Nicht nur Menschen mit einer Unverträglichkeit ernähren sich heutzutage glutenfrei. Diese Form der Ernährung ist mittlerweile zu einem echten Food-Trend avanciert – auch bei jenen, die das Klebereiweiß eigentlich sehr gut verdauen können. Eine neue Studie belegt: Für gesunde Menschen kann der dauerhafte Verzicht auf Gluten sogar schwerwiegende Folgen haben.
Wer unter Zöliakie – einer chronischen
Dünndarm-Erkrankung – leidet, kann die Symptome durch den radikalen
Verzicht auf Gluten lindern. Dafür muss auf spezielles Brot ohne Weizen,
Roggen oder Gerste umgestiegen werden. Das Gleiche gilt für Nudeln,
Müsli oder Bier. Eine ziemlich aufwendige Ernährungsumstellung, der sich
mittlerweile viele trotzdem freiwillig unterziehen. Vor allem in den
USA ist es angesagt, sich glutenfrei zu ernähren. Viele nehmen an,
Gluten sei ungesund und führe zur Gewichtszunahme oder zu Herzproblemen.
Dabei ist genau das Gegenteil der Fall.
Das Fazit: Ohne medizinische Indikation ist der Verzicht auf Gluten nicht zu empfehlen.
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Ein Team
von Forschern rund um die Spezialisten Andrew Chan von der Harvard
Medical School und Benjamin Lebwohl von der Columbia University hat nun
herausgefunden, dass der freiwillige Verzicht auf Gluten verstärkt zu
Herzerkrankungen führe. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im „British
Medical Journal“.
Wer seinen Glutenkonsum einstellt, verzichtet
auf Vollkornprodukte, die jedoch unter anderem unser Herz schützen. Das
Fazit der Forscher: „Basierend auf unseren Daten ist eine glutenarme
Diät nur mit dem Ziel der Herzgesundheit nicht zu empfehlen.“ Für Kinder
sei eine komplett glutenfreie Ernährung besonders gefährlich. Durch die
einseitige Ernährung verkleinere sich die Vielfalt der Darmflora. Das
wiederum sei ein Risikofaktor für die Entstehung verschiedener
Erkrankungen. Das Fazit: Ohne medizinische Indikation ist der Verzicht auf Gluten nicht zu empfehlen.
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