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Sonntag, 8. Januar 2017

Urnen in Uruguay




So sehen die Plastikdinger aus. Für mich wie ein Sicherungskasten. Ist extra für Seebestattungen hergestellt. Die es zu Hause haben wollen, können  wunderschöne Urnen kaufen und  diese sich auf den Kamin stellen. Rüdiger will die Eieruhr. Warum nicht. Alles besser als die Horrorvorstellung, dass man wieder ausgebuddelt wird um dann in ein Wandfach geschoben zu werden. Noch besser die Idee das man die Leiche identifizieren muss. Schon bei dem Gedanken wird es mir schlecht. Habe es nun so oft gehört, dass man es wohl glauben muss.


Habe mich schon immer über die bunten Plastikblumen gewundert. Kurz vor dem Friedhof in Atlántida wurden sie überall angeboten. So einen normalen  Blumenladen wie in Deutschland gibt es hier nicht. Dann sieht man frische Gräber die liebevoll mit den Plastikblumen geschmückt werden. Man erklärte uns, dass man keine Pflanzen nehmen kann wegen Denguefieber. Blumen  im Wasser geht  gar nicht.  Da steht man dann da und schluckt. Da ich selber immer mal wieder hier im Blog erwähne nach Regen die Pfützen in Schalen und Co zu entfernen. Da reicht auch schon die einfache Mückenplage die echt nerven kann.
Man hat uns aus allen Richtungen gesagt, wir müssten das mit der Verbrennung vorher bei einer Escribana klären. Nur Rita nicht. Da klappte es auch ohne Escribana. Da wir das aus Deutschland kennen, das Bundesländer unterschiedlich bei dem Thema reagieren, haben wir es auch notariell gemacht. Das Beerdigungsinstitut kam und sagte mir wie es funktioniert. Ab nach Montevideo und dann die Plastikkiste ins Haus. Super. Hoffe..... kann wirklich mal darüber lachen, denn Herr Difi konnte wegen Überfüllung in der Kältekammer nicht bleiben und musste zurück nach Atlántida.Schätze haben hier einen Kühlschrank....Dann ging es los, das ich tagelang vertröstet wurde und jeder Termin......platzte. Habe sogar einmal im Auto meinen letzten Gruß gegeben.Wer auch immer in die graue Kiste kam, nicht  Herr Difi. Dann gab es schon mal die finanzielle Abwicklung. Irgendwann fiel mir ein, dass ich ja den Escribanawisch hatte. Oh toll wird dadurch billiger. Also zum Mitschreiben. Jeder kann entscheiden wie er bestattet werden möchte. Macht man zu Lebzeiten einen "Vertrag" ist schon einiges im Vorfeld geregelt. Somit wird es unterm Strich preiswerter. Warum auch immer, denn die Escribana macht es ja auch nicht umsonst. Besonders interessant für seltene Exemplare die alleine hier leben. Denn wer soll sie wieder ausbuddeln um sie in ein Schuhkartonformat zu bekommen. 36 Stunden  vor der Bestattung brachte mir ein Butler  die Kiste. Leicht wie eine Feder hielt er sie und überreichte sie mir feierlich. Hätte nicht viel gefehlt und sie wäre runter gefallen. Das waren einige Kilos. Habe noch nie eine Urne in der Hand gehabt. Am 6. Dez. starb Herr Difi und wurde umgehend nach  Montevideo gefahren. Am 14. kam der Butler und am 16. War die Bestattung. Hatte alles vorbereitet für den Tag. Auch für die Familie, Freunde die nicht in Uy sein konnten. Man braucht hier schon Nerven. Die Papiere habe ich noch immer nicht.  Schätze da kommt dann wieder dieser Butler und überreicht mir den Umschlag. Aber unterm Strich..passte es zum Leben von Herrn Difi. Wie auch der Bestattungstag. Traumhaft.






2 Kommentare:

  1. Hallo Difi, alles ob das Alles nicht belastend genug wäre, und dann der Irrweg. Osvaldo war bei der Intendencia in Montevideo und hat für ein "Wisch" bezahlt, (hat ca. 5.000 Peso gekostet in 2013)der erklärt, dass er die Feuerbestattung wunscht. Jetzt wo ich endlich meine endgültige Cedula habe (hat nur 3 Jahre gedauert :-) wollte ich das gleiche machen. Hoffentlich gilt es auch für Rocha, hier sind sie ziemlich eigen.
    Ich möchte nicht einmal eingebuddelt geschweige denn ausgebuddelt wieder!
    LG und Beso
    Inglesita

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  2. So sahen wir das auch. Erkundige dich bei dem nächsten Beerdigungsinstitut. Die wissen 100%ig Bescheid über den aktuellen Stand und lass dir die Preise geben. Frage nach den Vorteilen über Escribana vorher es zu machen. Haben so etwa 7000 Pesos bezahlt.230€..Berichte, denn da besteht eine große Unsicherheit. Beso an euch.

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