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Samstag, 26. November 2016

Fidel Castro




AFP

Revolutionsführer Fidel Castro stirbt mit 90 Jahren in Havanna  


Der kubanische Revolutionsführer und ehemalige Staatschef Fidel Castro, der sich den USA mehr als ein halbes Jahrhundert lang widersetzte, ist tot. Er starb am späten Freitagabend (Ortszeit) im Alter von 90 Jahren in Havanna, wie sein jüngerer Bruder und Nachfolger Raúl Castro im staatlichen Fernsehen verkündete. Die kubanische Führung rief eine neuntägige Staatstrauer aus. ( Auch Uruguay hat Staatstrauer angesagt.)



"Der 'comandante en jefe' der kubanischen Revolution, Fidel Castro, ist heute Abend um 22.29 Uhr (Ortszeit, 04.29 Uhr MEZ) gestorben", sagte der 85-jährige Staatschef gegen Mitternacht. Er fügte hinzu, "in Erfüllung des ausdrücklichen Willens des Genossen Fidel" werde er "in den ersten Stunden" des Tages eingeäschert. Die kurze Fernsehansprache beendete Raúl Castro mit den historischen Worten: "Hasta la victoria, siempre!" (etwa: "Immer weiter bis zum Sieg!") Woran genau Fidel Castro starb, dazu machte sein Bruder keine Angaben.
Beigesetzt wird der "máximo líder" am 4. Dezember in der südöstlichen Stadt Santiago de Cuba. Zuvor wird eine Karawane mit der Asche des Verstorbenen den Inselstaat vier Tage lang durchqueren. Santiago gilt als Wiege der Revolution. Hier scheiterte am 26. Juli 1953, dem späteren kubanischen Nationalfeiertag, der Angriff Fidel Castros und seiner Mitkämpfer auf die Moncada-Kaserne - eines der Symbole der blutigen Diktatur von Fulgencio Batista.
Bei der Nachricht vom Tode Fidel Castros hörte die Musik im tanzfreudigen Havanna auf, Parties gingen zu Ende, die belebten Straßen leerten sich. Die Menschen waren bedrückt und betrübt.
Die unversöhnlichen Gegner der kubanischen Revolution unter den Exilkubanern in Miami im US-Bundesstaat Florida feierten dagegen die Todesnachricht mit Freudentänzen. Sie prosteten sich mit Champagner zu und veranstalteten Konzerte mit Trommeln und Kochtöpfen. Aus einer Menge von mehr als tausend Menschen ertönten auch Rufe wie "Jetzt ist Raúl dran!"
Fidel hatte wegen einer schweren Krankheit die Amtsgeschäfte im Juli 2006 an seinen Bruder abgegeben. Die Castro-Brüder und die "barbudos", die mit ihnen kämpfenden Rebellen, hatten den Diktator Batista im zweiten Anlauf schließlich vertrieben und waren im Januar 1959 in einem Siegeszug in Havanna einmarschiert. Danach hatte Fidel Castro rund 50 Jahre lang die Geschicke des Landes bestimmt. Im Jahr 2011 gab er auch den Posten an der Spitze der Kommunistischen Partei an seinen Bruder ab.
Nach der Revolution verwirklichte Castro nach und nach seine politischen Vorstellungen: Wohnraum, Bildung und kostenlose Gesundheitsfürsorge für die gesamte Bevölkerung. Großgrundbesitzer und ausländische Firmen wurden enteignet, tausende "Konterrevolutionäre" aus dem Land gejagt.
Der russische Präsident Wladimir Putin würdigte Fidel Castro als "Symbol einer Epoche". In seinem Telegramm an Raúl Castro hieß es, der "herausragende Staatsmann" sei ein "aufrichtiger und verlässlicher Freund Russlands" gewesen. Chinas Staatschef Xi Jinping erklärte: "Das chinesische Volk hat einen guten und wahrhaftigen Genossen verloren. Genosse Castro wird immer weiterleben."
Der französische Präsident François Hollande sagte, Castro habe die Revolution sowohl in ihren "Hoffnungen" als auch in ihren "Enttäuschungen" verkörpert. Hollande sprach sich zugleich dafür aus, die von den USA Anfang der 60er Jahre gegen Kuba verhängte Blockade vollständig aufzuheben.
In einer gemeinsamen Erklärung der Linken-Fraktionschefs Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch hieß es, Castro und seine Mitstreiter hätten Kuba von der Batista-Diktatur befreit, unter der mehr als 30.000 Menschen getötet und Landarbeiter maßlos ausgebeutet worden seien. Allerdings habe Kuba unter Castro "viel Spielraum durch seine enge Anlehnung an die Sowjetunion verloren".
AFP



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