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Sonntag, 23. Oktober 2016

Unterwegs von Madrid nach BogotáJagdbomber fängt Linienflug ab

Die kolumbianische Fluggesellschaft Avianca gehört zur Star Alliance.

Zweihundert Passagiere sind auf ihrem Flug von Europa nach Kolumbien kurz vor dem Ziel, als ein venezolanischer Jagdbomber der Maschine gefährlich nah kommt. Die Fluggesellschaft setzt vorübergehend alle Flüge ins Nachbarland aus.

Ein kolumbianisches Linienflugzeug ist von einem venezolanischen Kampfflugzeug abgefangen und aus dem Luftraum Venezuelas geleitet worden. Die Piloten hatten gemeldet, dass sich ein weiteres Flugzeug sich in unmittelbarer Nähe befinde, wie das kolumbianische Verteidigungsministerium mitteilte.
Ein Suchoi-Jagdbomber geleitete vier Minuten lang die Avianca-Maschine mit 200 Passagieren an Bord auf dem Flug von Madrid nach Bogotá. Die kurze Entfernung zwischen beiden Maschinen aktivierte das Kollisionswarnsystem des Passagierflugzeugs, berichtete der Sender Blu Radio.

Die Verteidigungs- und Außenministerien beider Länder nahmen Kontakt zueinander auf. Venezuelas Regierung habe den Vorfall bestätigt und eine Untersuchung versprochen, teilte das Verteidigungsministerium Kolumbiens mit. Es habe sich um eine "bedauernswerte Verwechslung" gehandelt, die keineswegs gegen Avianca gerichtet gewesen sei, erklärte der venezolanische Abgeordnete Diosdado Cabello. Kolumbiens Staatschef Juan Manuel Santos sagte, es bestehe kein Grund zu weiterer Sorge über die Flugsicherheit.
Avianca strich zunächst alle Flüge nach Venezuela und leitete die Flugrouten nach Europa außerhalb des venezolanischen Luftraums um. Inzwischen erklärten die beiden Regierungen die Angelegenheit jedoch für erledigt, woraufhin Avianca ankündigte, die venezolanische Hauptstadt Caracas ab Sonntag wieder anzufliegen.
Mehrere internationale Fluggesellschaften, unter ihnen Lufthansa, Alitalia und Aeroméxico, haben in den vergangenen Monaten ihre Verbindungen nach Venezuela eingestellt, unter anderem wegen ausstehender Zahlungen. Von den größeren Airlines fliegen nur noch Avianca und Panamas Fluggesellschaft Copa Caracas an.
Quelle: n-tv.de , rpe/AFP/dpa

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