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Donnerstag, 20. Oktober 2016

Argentinien Tausende protestieren gegen Frauenmorde


Brutale Morde an Frauen erschüttern Argentinien. Bei Massenprotesten haben die Menschen in dem südamerikanischen Land gegen die Gewalttaten demonstriert.
Tausende protestieren in Argentinien gegen Frauenmorde
AP

Erneut haben Zehntausende Menschen in Buenos Aires gegen die häufigen Morde an Frauen protestiert. Auch in zahlreichen weiteren Städten des Landes gab es Kundgebungen.
Auslöser waren die Vergewaltigung und der Tod einer Minderjährigen in Mar del Plata, 400 Kilometer südlich von Buenos Aires. Das 16 Jahre alte Mädchen starb, weil ihm die beiden Vergewaltiger nach Angaben der zuständigen Staatsanwältin eine hohe Menge Kokain gegeben hatten. Die mutmaßlichen Täter wurden verhaftet.


Mehrere Tausend Frauen legten vor den Demos, zu denen die Fraueninitiative #Ni Una Menos (Nicht eine weniger) aufgerufen hatte, demonstrativ ihre Arbeit für eine Stunde nieder. Auf den Straßen von Buenos Aires waren schwarz gekleidete Frauen zu sehen, die dem Streikaufruf folgten, wie die Nachrichtenagentur Télam berichtete. Mehrere Nachrichtensendungen im Fernsehen wurden zur Streikstunde nur von Männern geführt, weil die Journalistinnen an dem Protest teilnahmen.
Im laufenden Monat Oktober wurden in Argentinien schon 19 Frauen von Männern ermordet. 2015 wurden 286 Frauenmorde verzeichnet und 3746 Vergewaltigungen angezeigt. Bei der ersten Demonstration gegen Gewalt gegen Frauen im Juni 2015 hatten sich in Buenos Aires 200.000 Menschen versammelt.
Eine ähnliche Bewegung gibt es auch in Peru. Dort demonstrierten im August etwa 150.000 Menschen in Lima und anderen Städten bei einer der landesweit bisher größten Kundgebungen gegen Übergriffe auf Frauen. Das Motto lautete: "Wer eine anfasst, fasst alle an." In Peru wurden in diesem Jahr bis August schon 54 Frauen getötet. Damit hat Peru nach Darstellung von Frauenministerin Ana Romero Lozada weltweit einen der höchsten Werte bei gewaltsamen Übergriffen auf Frauen, gemessen an der Bevölkerungszahl.
cnn/dpa

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