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Freitag, 13. Mai 2016

Virus: Erste sexuelle Zika-Übertragung in Deutschland

Eine Labormitarbeiterin bei einem Zika-Test
 Eine Labormitarbeiterin bei einem Zika-Test  




Jetzt ist es auch in Deutschland passiert: Eine Frau hat sich beim Sex mit dem Zika-Virus infiziert. Ihr Mann trug den Erreger nach einem Aufenthalt in Puerto Rico in sich.  


Puerto Rico in sich.
Erstmals ist eine sexuelle Übertragung des Zika-Virus in Deutschland bekannt geworden. Es sei angesichts der Jahreszeit und der geografischen Lage auszuschließen, dass Mücken das Virus übertragen hätten, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag in Berlin mit. Betroffen ist demnach ein Paar, das ungeschützten Sex hatte.
Der Mann hatte sich den Angaben zufolge bis Anfang April in Puerto Rico aufgehalten - und sich dort mit Zika angesteckt. Nach seiner Rückkehr übertrug er das Virus auf seine Partnerin, die daraufhin ebenfalls erkrankte. Zum Wohnort des Paares gab es zunächst keine Angaben. Ähnliche Fälle sind auch in anderen europäischen Ländern beobachtet worden.
 
 
In erster Linie wird das Zika-Virus durch den Stich infizierter Mücken übertragen, die in Deutschland aber nicht leben. Männer können es jedoch auch mit ihrem Sperma weitergeben. Hintergrund ist, dass die Hoden zu den sogenannten immunprivilegierten Bereichen des Körpers zählen. Dort ist das Immunsystem herunterreguliert, um das empfindlichen Gewebe zu schützen. Dadurch können jedoch auch Krankheitserreger besser überdauern.
Kondome für Reiserückkehrer
Männliche Reisende sollten nach der Rückkehr aus Zika-Regionen als Vorsichtsmaßnahme übergangsweise Kondome nutzen, empfiehlt unter anderem das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC). Bei einer schwangere Partnerin sollten die Kondome bis zum Ende der Schwangerschaft verwendet werden.
Das Zika-Virus verbreitet sich aktuell in weiten Teilen Mittel- und Südamerikas sowie der Karibik. Ein Großteil der Betroffene merkt nichts von der Infektion. Kommt es zu Symptomen, ähneln diese meist einer milden Dengue- oder Chikungunya-Infektion mit einem Hautausschlag und Gelenkschmerzen. Gefährlich wird das Zika-Virus vor allem, wenn sich eine schwangere Frau infiziert. Mittlerweile gilt es als sicher, dass der Krankheitserreger bei ungeborenen Kindern zu schweren Fehlbildungen des Nervensystems führen kann. Vor allem in Brasilien häufen sich aktuell die Fälle von Babys, die mit einem zu kleinen Kopf, einer sogenannten Mikrozephalie, zur Welt kommen.
Hinzu kommen seltenere Fällen, bei denen Erwachsene nach einer Zika-Infektion das Guillain-Barré-Syndrom entwickelt haben. Dabei handelt es sich um eine seltene neurologische Krankheit, bei der Lähmungen von den Beinen aufsteigen und mitunter bis zu den Hirnnerven und der Atemmuskulatur fortschreiten. Rund 20 Prozent der Patienten behalten schwere Behinderungen zurück, etwa fünf Prozent sterben an der Krankheit.

Spiegel Oneline  Puerto Rico in sich.
Erstmals ist eine sexuelle Übertragung des Zika-Virus in Deutschland bekannt geworden. Es sei angesichts der Jahreszeit und der geografischen Lage auszuschließen, dass Mücken das Virus übertragen hätten, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag in Berlin mit. Betroffen ist demnach ein Paar, das ungeschützten Sex hatte.
Der Mann hatte sich den Angaben zufolge bis Anfang April in Puerto Rico aufgehalten - und sich dort mit Zika angesteckt. Nach seiner Rückkehr übertrug er das Virus auf seine Partnerin, die daraufhin ebenfalls erkrankte. Zum Wohnort des Paares gab es zunächst keine Angaben. Ähnliche Fälle sind auch in anderen europäischen Ländern beobachtet worden. In erster Linie wird das Zika-Virus durch den Stich infizierter Mücken übertragen, die in Deutschland aber nicht leben. Männer können es jedoch auch mit ihrem Sperma weitergeben. Hintergrund ist, dass die Hoden zu den sogenannten immunprivilegierten Bereichen des Körpers zählen. Dort ist das Immunsystem herunterreguliert, um das empfindlichen Gewebe zu schützen. Dadurch können jedoch auch Krankheitserreger besser überdauern.
Kondome für Reiserückkehrer
Männliche Reisende sollten nach der Rückkehr aus Zika-Regionen als Vorsichtsmaßnahme übergangsweise Kondome nutzen, empfiehlt unter anderem das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC). Bei einer schwangere Partnerin sollten die Kondome bis zum Ende der Schwangerschaft verwendet werden.
Das Zika-Virus verbreitet sich aktuell in weiten Teilen Mittel- und Südamerikas sowie der Karibik. Ein Großteil der Betroffene merkt nichts von der Infektion. Kommt es zu Symptomen, ähneln diese meist einer milden Dengue- oder Chikungunya-Infektion mit einem Hautausschlag und Gelenkschmerzen. Gefährlich wird das Zika-Virus vor allem, wenn sich eine schwangere Frau infiziert. Mittlerweile gilt es als sicher, dass der Krankheitserreger bei ungeborenen Kindern zu schweren Fehlbildungen des Nervensystems führen kann. Vor allem in Brasilien häufen sich aktuell die Fälle von Babys, die mit einem zu kleinen Kopf, einer sogenannten Mikrozephalie, zur Welt kommen.
Hinzu kommen seltenere Fällen, bei denen Erwachsene nach einer Zika-Infektion das Guillain-Barré-Syndrom entwickelt haben. Dabei handelt es sich um eine seltene neurologische Krankheit, bei der Lähmungen von den Beinen aufsteigen und mitunter bis zu den Hirnnerven und der Atemmuskulatur fortschreiten. Rund 20 Prozent der Patienten behalten schwere Behinderungen zurück, etwa fünf Prozent sterben an der Krankheit.
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irb/dpa

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