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Donnerstag, 12. Mai 2016

Rotes Fleisch und Eiweiß

Hier habe ich was gefunden, das voll meine Überzeugung ist. Lebe nun mal in einem Land wo Rindfleisch fast täglich gefuttert wird. Die Lebenserwartung ist hier ungefähr  gleich hoch wie in dem mediterranen Bereich unserer Erde. Dabei ist das Olivenöl hier noch Neuland. Salate eher nicht der Hit. Weißbrot ist dafür der Renner. Alternative...Pizza mit viel Cola.  Lebensjahre schinden durch Ernährung bin ich vorsichtig. Vielseitige Kost ist eine Voraussetzung aber ansonsten was Spaß macht. Wiederhole mich..was nützt mir ein paar Jahr mehr wenn ich auf Körner beißen soll. Dann lieber ein genussreiche Zeit. Glaube eh, das unsere Gene bestimmen wie wir leben.

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Ist rotes Fleisch ungesund und schadet Eiweiß deiner Leber und deinen Nieren? In dieser Folge erkläre ich dir, was es mit rotem Fleisch auf sich hat ob Eiweiß dir schaden kann.
In dem letzten Artikel ging es um den Mythos Cholesterin und darum, wieviel Eier du essen darfst. Dazu hab ich einige Emails bekommen von Hörern die sich für die Aufklärung bedankt haben und dann gleich noch wissen wollten, was es denn mit dem Gerücht auf sich hat, dass rotes Fleisch ungesund sei und das viel Eiweiß der Leber und den Nieren schadet. Also, wo wir schon mal dabei sind, möchte ich dir hierzu heute den Stand der Dinge vorstellen. 


Eines Vorab


Vorab möchte ich noch etwas wichtiges klarstellen. Die Basis einer gesunden Ernährung beseht aus meiner Sicht aus Gemüse und zwar in großen Mengen. Gemüse, Salate, Nüsse, Samen! Pflanzliche Nahrung liefert lebenswichtige Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe, essentielle Fette und auch essentielle Aminosäuren. Fleisch, Fisch, Eier liefern ebenso, Mineralstoffe essentielle Fette und essentielle Aminosäuren und was gern vergessen wird: Auch Fleisch enthält Vitamine: 100g rohe Leber enthalten 4 mal mehr Vitamin C als 100g Apfel. 20 mal mehr Vitamin B6, 18 mal mehr Folsäure. Tierische Produkt sind großartige Nährstoff-Lieferanten. Ebenso wie pflanzliche Produkte. Und bin dafür beides zu kombinieren.Rotes Fleisch und auch Eiweiß stehen immer wieder als ungesund oder gefährlich in der Kritik. Darum dieser Artikel. 

Punkt 1: Rotes Fleisch


Wie lautet die Anklage? Rotes Fleisch ist ungesund, macht Krebs. Wer sagt das? Zeitschriften, Artikel im Internet, Presse. Was sagt mein gesunder Menschenverstand? Also meiner jetzt:
  • Wenn rotes Fleisch Krebs macht, hätte es ganze Völker auf dieser Erde nie gegeben. Völker, bei denen Krebs praktisch unbekannt ist. Inlands-Eskimos leben im Winter ausschließlich von getrocknetem Karibu-Fleisch und Krebs kommt unter Ihnen praktisch nicht vor. 
  • Der Verzehr von rotem Fleisch geht seit Jahrzehnten zurück, während die Anzahl der Krebserkrankungen weiter steigt. Das paßt für mich nicht zusammen. 
Aber es geht ja nicht auf meinen Menschenverstand. Oder doch? Ich habe das Thema im Internet recherchiert. Und ich habe viele Dutzend Artikeln gefunden, die sich auf Studie X oder Studie Y berufen und behaupten, rotes Fleisch ist ungesund, zum Beispiel weil es Krebs macht. Und es gibt dort auch Artikel, die das Gegenteil behaupten oder die kritischen Studien als irreführend oder falsch bezeichnen.
Ich muss an dieser Stelle ganz offen zugeben, das ich persönlich keine Chance sehe, die in den Artikeln zitierten Studien im einzelnen zu prüfen. Was sagen die eigentlich tatsächlich aus. Was ist mir rotem Fleisch genau gemeint. Werden da nicht rotes Fleisch und verarbeitetes Fleisch in einen Topf gesteckt. Was ist mit den gesundheitlichen Vorteil durch den Verzehr von „rotem Fleisch“? Wurden die berücksichtigt? Wer steckt hinter den Studien? Wer steckt hinter den Artikeln? Wem kommt es eher auf Auflage an, als auf Aufklärung?
Ich muss zugeben, das mir an dieser Stelle nur mein Gefühl weiterhilft. Das Internet, Zeitschriften und Organisationen helfen mir hier nur bedingt. Ich glaube längst nicht mehr alles, was irgendwo geschrieben steht. Aber ich möchte mich nicht drücken und dir meine ganz persönliche Meinung zu dem Thema zur Verfügung stellen. Daher hier meine persönlichen Leitlinien in Bezug auf rotes Fleisch.
  • Ich bin mir sehr sicher, das rotes Fleisch, also das vom Rind, Schwein oder Lamm grundsätzlich ein hervorragendes, wertvolles Lebensmittel ist. Voller Mineralstoffe, lebenswichtiger Fette und Aminosäuren, und auch voller Vitamine.
  • Ich bin skeptisch und vorsichtig bei verarbeitetem Fleisch. Also bei Wurstwaren und Schinken. Ich kann von außen nicht beurteilen, welche Inhaltsstoffe bei der Verarbeitung dort hinein gelangen. Pökelsalze, Nitrit etc. Darum konsumiere ich möglichst wenig verarbeitetes Fleisch.
  • Ich achte, wie beim Gemüse auch, auf hohe Qualität. Im Idealfall kaufe ich Fleisch von grasgefütterten Weiderindern aus biologischer Erzeugung.   
  • Ich persönlich glaube, das die Vorteile des Verzehrs von unverarbeiteten, rotem Fleisch von grasgefütterten Weidetieren die mögliche Nachteil bei weitem überwiegen.

Das ist meine ganz persönlich Meinung. Und du darfst, wie immer, deine eigene Entscheidung treffen. Mit den Studien, auf die in Artikeln und Berichten Bezug genommen wird, kann jeder alles und nichts beweisen. Mir hilf nur mein gesunder Menschenverstand. Am Ende es Artikels hab ich noch eine kleine Geschichte für dich, die gut zu dem Thema passt. 


Punkt 2: Eiweiß, Leber und Nieren


Hier tu ich mich deutlich leichter, weil ich die Argumente gut nachvollziehen kann. Und noch ein Hinweis, hier geht es nicht um Fleisch sondern um Eiweiß. Also genauso um Eiweiß aus pflanzlichen Quellen. Also: Was ist der Hintergrund? 
Wenn wir Eiweiß essen, Fleisch oder Pflanze, wird das Eiweiß als Baustoff im Körper verwendet. Aus Eiweiß, also aus Aminosäuren, werden Muskeln, Haare, Knochen, Haut, Organe und auch Hormone, Enzyme und das Immunsystem, das ja aus 1,5kg Eiweiß besteht. 
Wieviel Eiweiß brauchen wir? Die DGE empfiehlt 0,8g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Andere Quellen empfehlen 1g oder auch 1,2g. Nehmen wir mal die Mitte. 1g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Wenn du Muskels aufbauen willst sollte es natürlich mehr sein. Woher sollen die Muskeln denn sonst auch kommen. Aber bleiben wir hier bei der Menge die reichen sollte, um die Muskeln zu erhalten und Enzyme, Hormone und Immunsystem gut zu versorgen. Das wären ca. 1g also beispielsweise 75g Eiweiß für einen Menschen mit 75g Körpergewicht. 
Interessant zu wissen wieviel Eiweiß unsere Lebensmittel denn so liefern 
  • Zwei Eier beispielsweise liefern 16g Eiweiß
  • ein Steak (200g) ca. 27 g
  • 200 g Tofu 18g
  • 100g Linsen ca. 9g Eiweiß
  • 100g Erbsen 5g

Macht zusammen 75g Eiweiß - nur so nebenbei.
Was passiert, wenn zu viele Aminosäuren, also Eiweiße aus der Nahrung zur Verfügung stehen, darum geht es ja heute. Diese Aminosäuren werden umgebaut um daraus Energie zu erzeugen. Beim Umbau und Abbau entsteht Ammoniak, der über Umwege auf Harnstoff übertragen wird. Und der Harnstoff wird letztendlich über den Urin ausgeschieden. Diese Stoffwechsel- und Ausscheidungsprozesse finden in der Leber und in der Niere statt. Wenn also zu viel Eiweiß zur Verfügung steht, dann müssen Leber und Niere mehr arbeiten, um die überflüssigen Aminosäuren abzubauen und die Reste auszuscheiden. Bedeutet das dann, das man mit einer Erkrankung von Leber und Niere rechnen muss? Nein. Ganz und gar nicht. 

Kein Problem für gesunde Organe


Für eine gesunde Leber und eine gesunde Niere ist der Abbau von Aminosäuren kein Problem. Die relevanten Gründe für Nierenerkrankungen sind bekannt. Da steht an erster Stufe Diabetes! Also Zucker als Ursache für 34% der Nierenerkrankungen, Entzündungen und Autoimmunprozesse mit 25%, Bluthochdruck mit 24%, Gendefekte mit 6%, verschiedenen Ursachen wie z.b. Medikamente 11%.  
Auch bei Lebererkrankungen spielt zu viel Eiweiß in der Nahrung als Ursache keine Rolle. Alkoholmissbrauch, Virusinfekte, Stoffwechselerkrankungen, Diabetes und Medikamente sind die entscheidenden Ursachen für eine geschädigte Leber. Eiweiß, egal ob von Fleisch oder Pflanze, schadet einer gesunden Leber und einer gesunden Niere NICHT. Auch nicht in einer Menge von 2 oder 3 g pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Und das muss jemand erstmal essen. Bei mir wären das 7 Eiweiß-Shakes pro Tag oder 2,3 kg Tofu, 4,5kg Erbsen oder 28 Eier am Tag. Praktisch unmöglich. 

Also ein Fazit


Eiweiß schadet in Mengen, die du mit natürlichen Lebensmitteln essen würdest, deiner Leber und deinen Nieren nicht - solange du gesunde Organe hast. Hast du geschädigte Organe, sprich mit deinem Arzt. Damit brauchst du vor Eiweiß in deiner Ernährung keine Angst zu haben, auch nicht in Bezug auf deine Leber und deine Nieren. Wieder eine Sorge weniger.

Ein Gesichte zum Schuss


Ich hatte dir noch eine kleine Geschichte versprochen. Ich habe sie vor einigen Tagen gelesen und sie paßt hier sehr gut.
Im Wald geht das Gerücht, der Bär habe eine Todesliste! Alle Tiere fragen sich, wer wohl auf der Liste stünde. Als erstes fasst der Hirsch allen Mut zusammen, geht zum Bären und fragt: „Sag´ mal Bär, steh ich auf deiner Todesliste?“ „Ja“, antwortete der Bär, „Du stehst drauf!“ Voller Angst dreht sich der Hirsch um und grämt sich, alles dreht sich nur noch um die Angst vor der Liste – zwei Tage später wird der Hirsch tot im Wald gefunden.
Die Angst bei den Waldbewohnern wird immer größer! Die Gerüchteküche brodelt. Der Keiler ist der nächste, der es nicht mehr aushält und sich ein Herz fasst.Er geht zum Bären und fragt: „Du Bär, sag mal, stehe ich etwa auch auf der Todesliste?“ – „Ja, du stehst auch auf der Todesliste!“ Verängstigt läuft der Keiler davon, alles dreht sich nur noch um die Angst vor der Liste; am nächsten Tag findet man ihn - tot. Nun bricht Panik bei den Waldbewohnern aus.
Nur der Hase, der schon immer lässig, cool und locker war, geht zum Bären und fragt: „Du Bär, sag mal, steh auch ich auf deiner Liste?“, und der Bär antwortet: „Natürlich stehst du auch auf der Liste.“ – „Ah, sag mal, Bär, kannst du mich da streichen?“ Worauf der Bär brummt: „Ja klar, kein Problem!“
Und die Moral von der Geschicht: Wenn immer eine Sau durchs Dorf getrieben wird, Gefahr hier, Risiko dort, Schweinegrippe, Waldsterben, Cholesterin oder rotes Fleisch. Erst mal locker bleiben, nachdenken und den gesunden Menschenversand anschalten. Ich mach mich schlau, bilde mir ein Urteil wenn ich kann, ich wäge ab und dann handle so, wie mir mein Bauchgefühl sagt. So mach ich das beispielsweise beim Thema „rotes Fleisch“. Und dann lass ich mich von der Liste streichen. Fertig. 
Ich hoffe das hilft dir zukünftig bei der nächsten, dramatischen Gefahr die durch den Blätterwald rauscht. 


 http://www.barefootway.de/blog/blogartikel/blogroll/getarticle/detail/rotes-fleisch-und-eiweiss/

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