dpa
Es
ist ein Sturmsystem von historischen Ausmaßen und Werten: Was sich
derzeit östlich von Grönland zusammenbraut und weiter nördlich zieht,
könnte dem Nordpol Temperaturen von bis zu 50 Grad über den normalen
Werten bescheren. Am derzeit 24 Stunden lang dunklen Pol wäre es dann
wärmer als in Südkalifornien.
Eigentlich
herrscht derzeit am Nordpol Winter mit minus 30 bis minus 40 Grad.
Tatsächlich ist es aber zwei bis vier Grad warm. Entwickelt sich der
Sturm weiter wie berechnet, könnte in den nächsten Tagen die Abweichung
von 50 Grad erreicht werden, schreiben die Forscher des amerikanischen
Wetterdienstes NOAA.
Ihr
globales Vorhersagemodell GFS zeigt ein Wettersystem bei Island, das
mehrere hundert Kilometer lang ist. In seinem Höhepunkt am Mittwoch
könnte der Sturm einen in dieser Gegend nie dagewesenen Wert von 920
Millibar erreichen. Zum Vergleich: Der verheerende Hurrikan Sandy in den
USA hatte einen Tiefstwert von 940 Millibar.
Der
Wintersturm wird von zwei riesigen Tiefdruckgebieten begleitet und
transportiert jede Menge warmer Luft aus den Tropen bis in die Arktis.
Winterstürme im Norden sind normal, aber nicht in dieser Stärke.
Über
die Gründe dieser Wetteranomalie sind sich die Modelle und Forscher
nicht ganz einig. Das in diesem Jahr extreme Wetterphänomen El Niño im
Pazifik könnte eine Rolle spielen, außerdem wärmere Meere und instabile
Jet Streams, das sind globale Starkwindbänder in großer Höhe.
Über
Island, schreibt die «Washington Post», werde Mittwoch ein
«Monstersturm explodieren». Das zuletzt eh schon reichlich mit
Niederschlägen bedachte Großbritannien werde nochmals mehr Regen
abbekommen. Im Norden Kanadas und in Sibirien werde es bis zu 20 Grad
wärmer als sonst werden.
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