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Samstag, 26. Dezember 2015

Weihnachtstraditionen: So feiert die Welt





Fast auf der ganzen Welt feiern die Menschen Weihnachten. Doch die Festtage sehen überall anders aus. Während bei uns das Christkind die Geschenke unter den Baum legt, sorgt in bestimmten Regionen Italiens beispielsweise eine Hexe dafür, dass brave Kinder reich beschenkt werden. Begeben wir uns auf einen Streifzug durch die Weihnachtstraditionen aus aller Welt.
Lärmender Straßenzug
In Griechenland erinnert Weihnachten an ein kleines Volksfest. Am 24. Dezember ziehen die Kinder singend mit Trommeln und Glocken von Haus zu Haus, um von den Erwachsenen kleine Geschenke einzusammeln. Die eigentliche Bescherung erwartet griechische Kinder erst eine Woche später: An Silvester bekommen sie ihre großen Geschenke in der Familie.


Krippe statt Weihnachtsbaum
Die Krippe hat zwar auch bei uns ihren Platz in der festlich geschmückten Stube. Aber im Süden Italiens ist der Stellenwert der Krippe noch einmal ein ganz anderer. Die Geburt Christi wird nicht nur öffentlich anhand von Figuren dargestellt, auch im Kreise der Familie spielt die Weihnachtskrippe eine große Rolle. Ähnlich wie bei uns der Tannenbaum wird sie ausgiebig dekoriert und steht im Zentrum des Weihnachtsgeschehens. Die Krippentradition soll auf den Heiligen Franz von Assisi zurückgehen, der im 13. Jahrhundert erstmals anhand einer Krippe die Geburt Jesu in Betlehem veranschaulichte.
Hexe Befana als Christkind
Hierzulande glauben die Kinder ans Christkind, das am Heiligen Abend die Geschenke unter den Weihnachtsbaum legt. In bestimmten Regionen Italiens erfolgt die Bescherung viel später und von jemand ganz anderem: Am Dreikönigstag klappert die Hexe Befana nachts auf ihrem Besen die Häuser ab und bugsiert die Gaben durch den Kamin. Brave Kinder finden am nächsten Morgen in ihren Schuhen oder Strümpfen Geschenke. Unartige Jungen und Mädchen dagegen finden nur Asche und Kohle, heute meist in Form eines “carbone dolce“, einer schwarz gefärbten Süßigkeit.
Großputz der Kleinen
Während sich bei uns vor allem Papa und Mama um den reibungslosen Ablauf des Weihnachtsfestes kümmern, kommt diese Aufgabe in Kenia den Kindern zu. Traditionell bringen sie das Haus vor Weihnachten auf Hochglanz, schmücken es und bereiten sogar das große Weihnachtsessen am 25. Dezember vor. Immerhin müssen sie in der Regel nicht extra ein neues Menü kreieren. Was hierzulande die Weihnachtsgans ist, ist in Kenia die gebratene Ziege.
Saunagang vorm Festmahl
Bei uns ist es vor allem für Familien mit kleinen Kindern üblich, am Nachmittag von Heiligabend die Christmette zu besuchen. Statt mit anderen Gläubigen die Kirchenbank zu drücken, macht es sich der Finne lieber in der Sauna bequem. Im hohen Norden ist der Saunabesuch fester Bestandteil des Weihnachtsfests. Bevor sich die Familie über den Festtagsschmaus hermacht, wird erst mal in trauter Runde ordentlich geschwitzt.
Möhre und Heu neben Wunschzettel
Auch bei den Niederländern gewinnt der Weihnachtsabend an Bedeutung. Doch im Mittelpunkt steht vielmehr Nikolaus, das dort am 5. Dezember gefeiert wird. Hauptfiguren sind Sinterklaas und seine Helfer, die Zwarten Pieten ("Schwarze Peter“). Schon Mitte November ist die Ankunft von Sinterklaas ein Spektakel, das sogar im Fernsehen übertragen wird. Eltern und Kinder stehen am Straßenrand, um den Nikolaus jubelnd zu begrüßen. Dann beginnt die Wartezeit auf den "Sinterklaasavend“, in der Kinder immer wieder Schuhe vor den Kamin aufstellen, wo sie ihre Wunschzettel deponieren. Daneben dürfen auch eine Möhre sowie ein bisschen Heu und Wasser nicht fehlen – fürs Pferd vom Sinterklaas. Nachts holen sich die Zwarten Pieten die Wunschzettel und lassen ein paar Süßigkeiten für die Kleinen zurück …
Bilder: Thinkstock

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