Schiff mit riesigem Goldschatz wurde jahrzehntelang gesucht
AFP
Der
Traum unzähliger Schatzsucher ist für Forscher in Kolumbien wahr
geworden: Ein Team aus kolumbianischen und ausländischen Experten fand
nach mühevollen Recherchen das Wrack der vor 307 Jahren mit einem
riesigen Schatz an Bord gesunkenen spanischen Galeone "San José". "Das
ist der wertvollste Schatz, der in der Geschichte der Menschheit
gefunden wurde", sagte Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos in
Cartagena.
In der Nähe der Hafenstadt an der kolumbianischen Karibikküste hatten
die Experten das Wrack der "San José" entdeckt, das 1708 gesunken war.
Die "San José" war das Hauptschiff einer Flotte, die im Auftrag des
spanischen Königs Philipp V. Gold, Silber und andere Wertsachen aus den
Kolonien in Amerika über den Atlantik bringen sollte. Die "San José"
sank in einer Schlacht gegen britische Schiffe, die es auf die wertvolle
Ladung abgesehen hatten. Nur eine Handvoll der 600 Besatzungsmitglieder
überlebten.Jahrzehntelang hatten Schatzsucher nach dem Schiff gesucht, waren dabei aber lediglich auf andere Wracks gestoßen. Das internationale Expertenteam, das schließlich Erfolg hatte, erforschte die Winde und Strömungen, die vor 307 Jahren in der Region geherrscht hatten und suchte in spanischen und kolumbianischen Archiven nach Hinweisen. Santos sagte, das Wrack sei am 27. November an einer Stelle gefunden worden, an der es zuvor nicht vermutet worden war. Dabei wurden auf dem Meeresgrund auch mindestens fünf weitere Schiffswracks entdeckt.
Die beteiligten Experten
berichteten, sie hätten das auf der Seite liegende Wrack der "San José"
aufgrund seiner einzigartigen Bronzekanonen mit eingravierten Delfinen
erkannt sowie an seiner Ladung. "Die Menge und die Art des Materials
lassen keinen Zweifel an der Identität" des Schiffwracks, sagte Ernesto
Montenegro, der Leiter des Kolumbianischen Instituts für Anthropologie
und Geschichte.
Zuvor hatte bereits eine US-Firma den Fund der "San José" für sich
beansprucht, doch dieser wurde nie bestätigt. Nach Angaben des
Anthropologen Fabian Sanabria könnten noch bis zu tausend Schiffswracks
vor der Karibikküste Kolumbiens auf dem Meeresgrund schlummern - aber
nur sechs bis zehn von ihnen hätten Schätze an Bord. Am bedeutendsten
sei der Fund der "San José", sagte Sanabria. Der Bürgermeister von
Cartagena, Dionisio Vélez, nannte den Fund "ein beispielloses Ereignis
für das Land. AFP
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