Offizielle Ernährungsratschläge werden überarbeitet
AFP
US-Experten
schätzen Cholesterin in Lebensmitteln nicht mehr als Gefahr für die
menschliche Gesundheit ein. Künftig soll in den offiziellen Ernährungsratschlägen
des Landes nicht mehr vor Lebensmitteln mit hohem Cholesteringehalt
gewarnt werden, wie aus einem Entwurf für das Papier hervorgeht.
Vorliegende Erkenntnisse ließen "keinen nennenswerten Zusammenhang
zwischen dem Cholesterin in Lebensmitteln und dem Cholesterinspiegel" im
Blut erkennen, erklärte das US-Landwirtschaftsministerium dazu.
Bislang steht in den Ernährungsratschlägen die Empfehlung, täglich nicht mehr als 300 Milligramm Cholesterin zu sich zu nehmen, was in etwa dem Gehalt von gut hundert Gramm Butter oder zwei kleinen Eiern oder einem 300 Gramm schweren Steak entspricht. Es wurde davon ausgegangen, dass der Verzehr stark cholesterinhaltiger Lebensmittel das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöht.
Im Entwurf für die diesjährige
Neufassung der Ernährungsratschläge heißt es nun, Cholesterin gehöre
nicht zu den Nährstoffen, deren übermäßiger Konsum bedenklich sei. Das
Papier wurde von 14 renommierten Medizinern, Ernährungs- und
Gesundheitsexperten entworfen. Es steht nun 45 Tage lang im Internet zu
Debatte, bevor es endgültig verabschiedet wird. Zudem soll es im März
eine öffentliche Konferenz dazu geben.
Zum Problem bei bestimmten Lebensmitteln dürfte allerdings werden,
dass stark cholesterinhaltige Produkte oft auch viele gesättigte
Fettsäuren enthalten, vor deren übermäßigem Konsum wiederum noch
eindringlicher gewarnt werden soll. Bislang wurde empfohlen, dass nicht
mehr als zehn Prozent der täglich verzehrten Kalorien gesättigte
Fettsäuren sein sollten. Der Wert soll nun auf acht Prozent gesenkt
werden.Bei einer durchschnittlichen Aufnahme von 2000 Kalorien am Tag würde dies bedeuten, dass hinsichtlich der gesättigten Fettsäuren bereits nach geringen Mengen Butter oder einem 200-Gramm-Steak Schluss wäre. Der Verzehr von einem Dutzend Eier pro Tag schadet nach dieser Rechnung nicht. Generell machen die Experten den US-Bürgern aber einen anderen Vorschlag. Dieser lautet schlicht, mehr Obst und Gemüse zu essen.
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