Ronaldo gegen Neymar
Einmal mehr sticht da der portugiesische Superstar Cristiano Ronaldo hervor. Er überraschte beim zweiten Spiel seiner Mannschaft mit einer rasierten Zick-Zack-Linie. Die Welt rätselte über die Motivation dahinter und gab sich mit einem per Twitter verbreiteten Gerücht zufrieden, dass Ronaldo damit seine Solidarität mit einem kleinen Buben zeige, für dessen Gehirnoperation er gespendet habe. Nachdem die Geschichte dementiert wurde, sollte das Muster wohl nur schön sein. Aber nicht schön genug: Am Donnerstag gegen Ghana lief Ronaldo bei seinem letzten Auftritt dann mit ganz rasierten Seiten auf.
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Rasierte Linienführung
Ronaldo ist aber mit seinen Rasierspuren nicht alleine. Teamkollege Nani ließ sich ein paar Sternchen ins Haar schnitzen, und etliche andere Kicker wie der Kroate Ivan Perisic, der Argentinier Sergio Aguero und der Algerier Saphir Taider setzen auf rasierte Striche, teils zur Scheitelbetonung.Der Irokesenschnitt ist zurück
Ein Comeback feiert der Irokesenschnitt: Vor zehn Jahren noch häufig zu sehen, verschwand er kurz von der Bildfläche. Der Italiener Mario Balotelli hat ihn wieder salonfähig gemacht. Der Kroate Danijel Pranjic trägt ihn und auch Serey Die aus der Elfenbeinküste, noch dazu blond gefärbt.
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An der falschen Stelle rasiert?
Der vielleicht am meisten verbreitete Trend ist jedenfalls der, die Seiten kurz zu scheren - neben den Irokesenschnitten gibt es auch etliche andere Varianten zu sehen, die sich im Wesentlichen dadurch unterscheiden, wie viele Haar auf dem Schopf bleiben und was dann mit ihnen gemacht wird. Der Algerier Nabil Ghilas hat etwa sein Resthaar zu einem neckischen Schwänzchen zusammengebunden. Den Look von „Mr. T“ aus dem „A-Team“ haben der Portugiese Raul Meireles und Charles Itandje, Torwart von Kamerun, ausgegraben.
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Oben hübsch, seitlich praktisch
Eine Art breiten Irokesenschnitt tragen etwa der Argentinier Marcos Rojo, der Schweizer Granit Xhaka, der Chilene Gary Medel, der Algerier Riyad Mahrez und der Belgier Toby Alderweireld. Das Modell „Stegosaurus“ des Italieners Stephan El Shaarawy war leider nur auf der Ersatzbank zu bewundern.
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Französische Asymmetrie
Besonders fesch gemacht haben sich heuer die Franzosen. Rasur an den Seiten, längeres Hauptpaar mit einem Spritzer Asymmetrie. Vor allem Mathieu Debuchy ist modisch ganz vorne dabei, seine Teamkollegen Yohan Cabaye und Antoine Griezmann stehen ihm um kaum etwas nach.
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Afro-Comeback mit Belgien
Ein spätes Comeback feiert auch der Afrolook - vor allem Dank zweier Belgier: Marouane Fellaini und Axel Witsel. Ihre Haarpracht ist längst zum Markenzeichen der gesamten Mannschaft geworden. Unter den belgischen Fans sind etliche mit Afroperücken zu finden. Der Brasilianer David Luiz versucht es mit einer hellen Variante und erinnert an die 70er und 80er Jahre, als der exzessive Lockenkopf als das Must-have eines Kickers galt. Auch der Kameruner Benoit Assou-Ekotto trägt einen Afro, den er mit einem breiten Stirnband bändigt - und ist damit gleich doppelt Trendsetter.
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Man trägt wieder Stirnbänder
Denn das Stirnband galt seit dem Abtreten des Brasilianers Ronaldinho beim Fußball eigentlich als ausgestorben. Doch diesmal zeigten sich auch Mexikos Torhüter Guillermo Ochoa, Gervinho von der Elfenbeinküste und Christian Bolanos aus Costa Rica mit breitem schwarzen Stirnband. Das dünne Bändchen, das man früher öfter sah, gibt es kaum noch. Uruguay-Oldie Diego Forlan ist ihm treu geblieben, und auch Roger Espinoza aus Honduras trägt es.
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Ausweitung der Tattoo-Zone
Wenig geändert hat sich an der Tätowierwut der weltbesten Kicker. Der „Full Sleeve“, also der volltätowierte Arm, ist nach wie vor in jeder Mannschaft mehrfach zu sehen, aber dazu wurde schon bei der EM vor zwei Jahren eigentlich alles gesagt.In Brasilien ist lediglich eine kleine Ausweitung der Tattoo-Zone zu beobachten. Einige bisher eher unberührte Körperteile werden nun auch verstärkt verziert. So wachsen Tätowierungen langsam den Hals hinauf - zu sehen etwa bei den Chilenen Mede und Arturo Vidal sowie dem Argentinier Rojo. Und der US-Spieler Jermaine Jones hat sich sein rechts Knie verhübschen lassen.
Keine Frisur ist auch eine Lösung
Modisch und praktisch mögen es ebenfalls etliche Spieler: Sie haben sich gleich eine Glatze rasiert. Souleymane Bamba von der Elfenbeinküste, Vincent Aboubakar aus Kamerun, US-Kicker Michael Bradley, der Algerier Sofiane Feghouli und etliche andere sind ganz geschoren. Einige wenige setzen einen Vollbart als Kontrast hinzu, so etwa Didier Zokora (Elfenbeinküste). Besonders beliebt scheint das bei Keepern zu sein: Sowohl der US-Torhüter Tim Howard als auch der Algerier Rais Mbolhi treten so an.
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Trendforscher auf verlorenem Posten
Und schließlich hat der bärtige Hipster als angesagtes Männermodell schon viel bessere Tage gesehen: Hipster ist ja eher zum Schimpfwort geworden, insofern wollen die, die welche sind, es nicht mehr sein. Und auch in Sachen Abgrenzung und Systematisierung wurde es zunehmend kompliziert, weil mittlerweile auch mit Kategorien wie Protohipster und Metahipster herumjongliert wird. Wer soll sich da noch auskennen?Gut, dass gleichzeitig mit der WM jetzt auch der Begriff „spornosexuell“ wieder aufgekocht wird. Er stammt vom britischen Journalisten Mark Simpson, der schon die „Metrosexualität“ erfunden und damit den letzten großen - vermarktbaren - Männerstilhype ausgelöst hat. Das ist nun aber auch schon eine Weile her.
Was „Spornosexualität“ ist, bleibt zwar recht vage, hat aber irgendwas mit Sport und Pornos zu tun, und als Ikone hat man Cristiano Ronaldo auserkoren. Damit sollte der Hype auch nach der WM wieder verschwinden, schließlich gibt es außerhalb Portugals keine drei Männer, die Ronaldo irgendwie sympathisch oder nachahmenswert finden.
Christian Körber, ORF.at
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