Mitten in Caracas steht ein Hochhaus, das nie fertig
wurde. Trotzdem leben mehrere Tausend Menschen darin. Manche bezeichnen
„La Torre de David“ als höchstes Armenviertel der Welt.
Blick aus dem 30. Stockwerk des „Torre de David“. Eigentlich sollte das
Hochhaus „Centro Financiero Confinanzas“ heißen und ein Stück Wallstreet
nach Caracas bringen. Doch dann starb der amerikanisch-venezolanische
Investor David Brillembourg und mit der Bankenkrise in den neunziger
Jahren wurde der Bau eingestellt.
Mehr als ein Jahrzehnt stand die Ruine im Herzen der venezolanischen
Hauptstadt Caracas leer - bis im Jahr 2007 Hunderte obdachlose Familien
das Betonskelett besetzten.
Auch für Adriana Gutierrez ist der Turm zum Zuhause geworden. Etwa 3000 Menschen leben heute in den 45 Stockwerken.
Dieser Innenhof sollte ursprünglich das Foyer des Finanzzentrums werden.
Auf dem Dach sollte es einen Hubschrauberlandeplatz geben.
Den Balkon im 28. Stockwerk nutzen Bewohner wie Gabriel Rivas als Freiluft-Fitnessstudio.
Kinder spielen in den Fluren des Turms, der offiziell der venezolanischen Regierung gehört.
Es gibt kleine Läden, Cafés, Friseursalons und eine
Selbstverwaltung, die sich um die Belange der Bewohner kümmert.
Auch um die Instandhaltung und um Umbauten kümmern sich die Bewohner selbst.
© REUTERS
„La Torre de David“ ist bis heute das dritthöchste
Gebäude in ganz Venezuela; und für viele ein unübersehbares Zeichen für
die großen sozialen Probleme des Lands.
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