Donnerstag, 20. Juni 2013
Deutschland mit dem Sekundensommer....
Unwetter sorgen für Chaos in Norddeutschland
Hunderte Feuerwehreinsätze - Vielerorts Überflutungen
Schwere Gewitter und extreme Hitze haben weite Teile Deutschlands heimgesucht. In Norden und Westen setzten die teils heftigen Unwetter Straßen und Keller unter Wasser, außerdem gab es Brände durch Blitzschläge, teilten Feuerwehr und Polizei mit. Auf einer Autobahn in Bayern starb ein Motorradfahrer, als sich der Fahrbahn-Belag wegen der hohen Temperaturen wölbte.
Bereits seit Mittwochabend wüteten Gewitter insbesondere im Südwesten Schleswig-Holsteins. In Brunsbüttel an der Elbe standen nach Angaben der Feuerwehr Straßen und Plätze bis zu anderthalb Meter unter Wasser. Unter der Last der Regenmassen brach das Flachdach eines Supermarkts ein. Die Mitarbeiter hatten sich gerade noch in Sicherheit bringen können.
Nach Angaben von Brunsbüttels Gemeindewehrführer Bernd Meier war es das heftigste Unwetter der jüngeren Vergangenheit: "Das hat alles bisher Dagewesene in den Schatten gestellt." Die Lage in Brunsbüttel war in der Nacht zum Donnerstag derart angespannt, das die zuständige Leitstelle die Katastrophenschutzeinheit des Kreises Dithmarschen in die Stadt beorderte. Sie war gerade auf dem Rückweg von einem Hochwassereinsatz in Sachsen-Anhalt und wurde während der Fahrt umgeleitet.
Auch außerhalb Brunsbüttels gab es schwere Schäden. Die Feuerwehren in den Kreisen Dithmarschen, Pinneberg und Steinburg rückten am Abend und in der Nacht zu mehr als 400 Einsätzen aus, teilte der Kreisfeuerwehrverband Pinneberg mit. Straßen und Keller seien "reihenweise" überflutet worden.
In Niedersachsen bis hinunter in das nördliche Nordrhein-Westfalen sorgten die Unwetter ebenfalls für überflutete Keller und andere Schäden. In Niedersachsen setzten Blitzeinschläge nach Angaben der Polizei gleich mehrere Wohnhäuser in Brand. Im Kreis Osterholz zwangen die Witterungsbedingungen einen Hubschrauber der Bundeswehr zu einer Zwischenlandung auf einer Weide zwischen Häusern. Im Gütersloh in NRW liefen der Polizei zufolge 120 Tiefgaragen und Keller voll, Autos blieben in überschwemmten Unterführungen stecken.
Eine weitere Unwetterfront sorgte für Überflutungen in Nordrhein-Westfalen, vor allem im Rheinland. Die Feuerwehr Köln wurde nach eigenen Angaben binnen einer Stunde 50 Mal alarmiert. Keller liefen teils völlig voll. Die Bonner Polizei verzeichnete Anrufe "im Sekundentakt", auch dort waren Straßen und Keller überschwemmt. Bis Freitag sollte die Front über die Mitte Deutschlands hinweg bis zur polnischen Grenze ziehen.
Wie die Polizei im bayerischen Regensburg mitteilte, starb bereits am Mittwoch auf der A 93 ein 59-jähriger Motorradfahrer. Er hatte die Kontrolle über seine Maschine verloren, als sich der Fahrbahnbelag wegen der Hitze vor ihm um 50 Zentimeter wölbte. In Deutschland herrschen seit Tagen teils tropische Temperaturen.
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