Mittwoch, 8. Mai 2013
La-Plata-Delfin
Seltener Küstendelfin in Südamerika durch Fischernetze bedroht
München, 31.01.2007: PRO WILDLIFE hat den La-Plata-Delfin* (Pontoporia blainvillei) zum Delfin des Monats Februar gekürt. Bis zu 4.500 der Küstendelfine ertrinken jährlich in Fischernetzen in Südamerika - dies macht ein Zehntel des gesamten Bestandes aus.
"Nur wenn der Beifang reduziert wird, haben die La-Plata-Delfine eine Überlebenschance", berichtet Dr. Sandra Altherr von PRO WILDLIFE. Die Artenschutzorganisation will Fischern in Südamerika sog. "Pinger" finanzieren - kleine Geräte, die Delfine durch Klicklaute von den Fischernetzen fernhalten. "Ein Pinger kostet nur 50 Euro und rettet direkt das Leben von Delfinen", so Altherr.
Die kommerzielle Der Gesamtertrag der Meeres-F. lag im Jahr 2000 laut FAO bei 100.192.612 Tonnen. In Deutschland wurden im Jahr 2002 205. 689 Tonnen Seefisch angelandet.lFischerei ist der größte Feind der Delfine: Insgesamt bis zu 300.000 Delfine und Kleinwale gehen jährlich elendig in den engen Maschen von Fischerbooten zugrunde - viele Minuten dauert ihr Todeskampf, wenn sie sich in den Netzen verheddern. Abhilfe könnte hier eine technische Innovation schaffen: So genannte Pinger, kleine akustische Alarmgeber, die an den Fischernetzen angebracht werden, halten durch regelmäßige Klicklaute Delfine auf Abstand.
Die EU reagierte bereits 2004 mit einer siehe Rechtsverordnung.Verordnung (EU-VO No. 812/2004), die Fischer in Gewässern mit Delfinen zur Verwendung von Pingern verpflichtet. In Südamerika dagegen ist der Einsatz von Pingern weder vorgeschrieben noch gängige Praxis. "Den Fischern Südamerikas fehlt oft das Geld, um ihre Netze mit Pingern auszurüsten", erläutert die PRO WILDLIFE Sprecherin. Durch den Beifang besonders gefährdet sind die La-Plata-Delfine, von denen es nur noch ca. 42.000 Tiere gibt: Jeder zehnte von ihnen stirbt jährlich als Beifang der Fischerei, z.B. in den Stellnetzen für die Shrimpfischerei:
* Im Mündungsbereich des Rio Grande do Sul (Südbrasilien) sind in nur zwei Gemeinden etwa 30 Fischerboote aktiv. Allein in deren insgesamt 1.000 Meter langen Netzen sterben 450 La-Plata-Delfine pro Jahr. Im Gesamtbereich des Rio Grande do Sul sind es sogar 700 Tiere. Hohe Verluste sind auch aus der Küstenfischerei vor Sao Paulo bekannt.
* Die Fischer von Buenos Aires (Argentinien) melden einen jährlichen Beifang von 100 La-Plata-Delfinen - tatsächlich fallen ihnen jedoch 500 bis 900 Tiere zum Opfer.
* In Uruguay ertrinken derzeit jährlich etwa 100 Tiere in den Netzen. Die Beifang-Zahlen für La-Plata-Delfine sind hier seit den 1970ern rückläufig - weil die kommerziell genutzten Fische immer seltener und die Fischerei unrentabel wurden.
Solche immensen Verluste kann die Art mit ihrer niedrigen Fortpflanzungsrate (1 Jungtier alle zwei Jahre) nicht dauerhaft überstehen. In nur wenigen Jahren, so fürchten Experten, könnte die Art vor der Ausrottung stehen. Für den La-Plata-Delfin könnten Pinger somit die letzte Hoffnung bedeuten. Erste Tests ergaben, dass in Fischernetzen mit den Geräten 95 Prozent weniger La-Plata-Delfine gefangen wurden als in Netzen ohne Pinger. "Bei solch kleinen Netzen wie sie von den Küstenfischern in Südamerika meist eingesetzt werden, sind nur wenige Pinger pro Netz erforderlich, um sie Delfin-sicher zu machen", betont die PRO WILDLIFE Sprecherin. "Gemeinsam mit den Fischern in Südamerika haben wir gute Karten, den La-Plata-Delfin zu retten".
Die 1,5 Meter langen und nur 40 kg leichten La-Plata-Delfine sind hellbraun gefärbt und an ihrer langen, schmalen Schnauze zu erkennen. Sie sind die einzigen Flussdelfine, die im Meer, bevorzugt in flachen Küstengewässern leben, v.a. in der La Plata Mündung (Uruguay), aber auch vor Brasilien und Argentinien.
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