Kaum zu glauben, aber leider wahr: Diese
hochklimatisierten Zelte könnten die Flüchtlingsproblematik im Nu lösen,
denn sie bieten Platz für rund drei Millionen Flüchtlinge. Trotzdem
bleiben sie leer.
Ein Foto, das gerade im Netz herumgeistert, erhitzt die Gemüter. Während Europa damit kämpft, Flüchtlinge so gut es geht aufzunehmen, stehen 100.000 Luxus-Zelte in einem der reichsten Länder der Welt leer – erbaut aus einem einzigen Grund: um Gläubige auf ihrer Pilgerschaft aufzunehmen.
Im Zeltlager von Mina in Saudi-Arabien, das acht Kilometer östlich der heiligen Stadt Mekka liegt, können bis zu drei Millionen Menschen untergebracht werden. Jedes der 64 Quadratmeter großen Zelte wurde aus Fiberglas hergestellt und mit Teflon beschichtet, um vor der Sonne und vor Feuer zu schützen. Die Unterkünfte verfügen sogar über eine Küche, ein Bad, Strom- und Wasserversorgung sowie Klimaanlagen.
Den syrischen Flüchtlingen bringt
das allerdings herzlich wenig, denn sie sind in diesen Zelten nicht
willkommen. Saudi-Arabien verweigert den flüchtigen Syrern nämlich eine
sichere Unterkunft – genauso wie alle anderen Golfstaaten. "Die sechs
Golfstaaten boten keinen einzigen Platz für die Umsiedlung von syrischen
Flüchtlingen an", bestätigte Amnesty International. Das Zeltlager von
Mina ist nur für fünf Tage während des Hadsch, der wichtigsten Wallfahrt
der Muslime, belegt. Den Rest des Jahres stehen die 100.000 Zelte leer.
Ein Skandal, wenn man bedenkt, wie reich die Länder aufgrund ihres
Erdölvorkommens sind. Saudi-Arabien weigert sich zwar, Flüchtlinge
aufzunehmen, hat aber angeboten, 200 Moscheen für die 500.000
Flüchtlinge zu erbauen, die in diesem Jahr in Deutschland erwartet
werden.
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