Samstag, 21. Juni 2014
Wo kommt der Freistoß-Schaum her?
Vergrößern Schiedsrichter Cuneyt Cakir aus der Türkei mit dem Freistoß-Spray während der Partie Brasilien gegen Mexiko
Schiedsrichter Cuneyt Cakir aus der Türkei mit dem Freistoß-Spray während der Partie Brasilien gegen Mexiko
Foto: Reuters
► Die Flüssiggas-Substanz mit dem Namen „915 Fair Play Limit“ sieht zwar aus wie Haarspray oder Rasierschaum, gehört aber seit dieser WM auf den Rasen.
Das Spray soll, wie der Name sagt, bei Freistößen dafür sorgen, dass die Mauer den vorgeschriebenen Abstand von 9,15 m zum Schützen einhält. Laut Hersteller ist der weiße Schaum „biologisch abbaubar und harmlos für den Rasen”. Nach „45 bis 120 Sekunden“ ist er wieder verschwunden. „Vanishing spray” heißt es deshalb in der Fachsprache. Doch das Hilfsmittel ist vor allem bei Spielern umstritten.
„Wir hätten gerne schnell gespielt, aber der Schiedsrichter musste ja Farbe aufs Feld malen“, schimpfte Nationaltorhüter Manuel Neuer von Bayern München im vergangenen Dezember bei der Klub-WM in Marokko, wo die Fifa das Spray testen ließ. Neuers Fazit: „Damit macht man das Spiel ein bisschen langsam. Deswegen ist das eher schädlich.“
Erfunden hat es der Argentinier Pablo Silva. Der Amateur-Kicker soll sich darüber geärgert haben, dass bei seinen Freistößen die Mauer immer bis auf wenige Meter an ihn herantrippelte. Jetzt hängt sein Spray in einer kleinen Dose mit einem Inhalt von 147 Millilitern am Hosenbund der WM-Referees. Laut deren Chef Massimo Busacca ist es ein „wichtiges Hilfsmittel“.
In die Bundesliga wird es dennoch nicht kommen. „Ich kann den Sinn des Sprays nicht erkennen. Aus fachlicher Sicht sehe ich keine Notwendigkeit, es in Deutschland einzusetzen“, sagte der Vorsitzende des DFB-Schiedsrichterausschusses Herbert Fandel vor wenigen Monaten.
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