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Samstag, 21. Juni 2014

Besonderheiten im Nahrungsverhalten der Katze

 Habe mir das gerade durchgelesen, suchte nach Wassermenge für Katzen, da diese ja mal Wüstentiere waren...viele immer noch...und ich seit Jahren darauf achte das die Katzen zusätzliches Angebot von Flüssigkeit bekommen. In Form von Blut, was leider meistens nur blutiges Auftauwasser ist....oder eben kleine Zimmer Brunnen. Seit wir einen Pool haben schlabbern die Idioten auch Chlorwasser. Finde den Artikel richtig interessant.
 
 
 
Besonderheiten im Nahrungsverhalten der Katze

Von Dr. Alessandro Gramenzi del: 29 August 2012

29.08.2012 ERNÄHRUNG

Besonderheiten im Nahrungsverhalten der Katze
1. Ist es wahr, dass die Katze ein obligater Fleischfresser ist?
Die Katze ist in Ihrer Art ein einzigartiges Tier und wie schon Leonardo da Vinci sagte: „Die kleinste Katze ist ein Meisterwerk“
Trotzdem werden Katzen und Hunde von vielen Tierärzten im alltäglichen tierärztlichen Umgang als gleich angesehen, obwohl es mittlerweile sicher ist, dass Katzen insbesondere was die Biochemie der Ernährung angeht, einzigartig sind.
Sie sind obligate Fleischfresser und verlassen sich auf die Nährstoffe die in tierischen Geweben enthalten sind, um ihre besonderen und einzigartigen Ernährungsbedürfnisse zu befriedigen. Das alles wird häufig vergessen oder zumindest unterschätzt, insbesondere in Fällen von Erkrankungen oder längeren Inappetenzphasen.
In ihrer natürlichen Umgebung und Lebensweise verzehren Katzen Beutetiere mit hohem Proteingehalt, niedrigem Fettgehalt und minimalen Kohlenhydratanteilen; Sie haben sich metabolisch an einen sehr aktiven Proteinmetabolismus angepasst, mit einer geringeren Verwendung von Kohlenhydraten (Stärke, lösliche und unlösliche Faserstoffe) verglichen mit Hunden oder anderen Omnivoren.
Obwohl die Katze in der Lage ist, Kohlenhydrate als metabolisierbare Energiequelle zu verwenden, kann sie nur eingeschränkt und wenig effizient Proteine sparen, indem sie Kohlenhydrate als Ersatz verwendet.
Dennoch sind die aktuellen kommerziellen Diäten aus einem Mix von Nährstoffen tierischer und pflanzlicher Herkunft zusammengestellt, die insbesondere bei den Trockenfuttermitteln für ihre Produktion  hohe Konzentrationen an Stärke erfordern.
Zudem wird die Stärke nach der Extrusion gelatiniert, was ihre Verdaulichkeit erhöht und damit eine bessere Assimilation und Verwertung zu Energiezwecken erlaubt.
Obwohl sich unsere Katzen an die aktuellen kommerziellen Diäten gewöhnt und angepasst haben, kommen die Grenzen des Ersatzes der Nährstoffe tierischer Herkunft durch diejenigen pflanzlicher Herkunft immer deutlicher ans Licht.
Die wichtigsten Unterschiede hinsichtlich der Ernährung zwischen Katzen und Hunden und anderen Allesfressern bestehen hauptsächlich in den folgenden Aspekten:
  • Proteinstoffwechsel
  • Kohlenhydrate
  • Fettstoffwechsel
Was den natürlichen Proteinstoffwechsel der Katze anbelangt, so basiert er auf einer Diät auf Fleischbasis, die kleine Mengen an Kohlenhydraten enthält. Tatsächlich ist der Metabolismus der Katze darauf ausgerichtet, Proteine und Fette als Energielieferanten zu verwenden.
Diese Anpassung des Stoffwechsels erlaubt der Katze Proteine für die Homöostase der Blutglukose zu verwenden, auch wenn die Proteinquellen in der Nahrung limitiert sind. Die Tatsache, dass die Katze einen höheren Bedarf an Proteinen hat kann entweder daher kommen, dass sie einen erhöhten Sickstofferhaltungsbedarf oder einen erhöhten Bedarf an essentiellen Aminosäuren hat. Im Fall einer erwachsenen Katze kann der erhöhte Proteinbedarf beidem zugeschrieben werden; Jedenfalls ist der Bedarf an essentiellen Aminosäuren kleiner Kätzchen dem von Jungtieren anderer Arten ähnlich, weshalb der erhöhte Stickstoffbedarf  bei jungen Katzen eine größere Rolle spielt, als bei ausgewachsenen Tieren.
Mehrere Studien dokumentieren, wie die Katze weiterhin, auch angesichts einer begrenzten Verfügbarkeit von diätetischem Stickstoff, Proteine als Energiequelle verwendet. Dies würde erklären, warum es so leicht zu Proteinmangelernährungen bei dünnen, kranken oder  anorektischen Katzen kommt.



Zudem hat die Katze einen erhöhten Bedarf an bestimmten Aminosäuren: Taurin, Arginin, Methionin, und Cystein, die in der natürlichen Nahrung der Katze stark vertreten sind.
Ein möglicher Grund dafür, dass die Biosynthese dieser Aminosäuren bei der Katze im Vergleich zu den omnivoren Arten nicht möglich ist, ist dass sie redundant, also energetisch ineffizient ist. Aber obwohl die Katze diese Möglichkeit der Biosynthese nicht hat, werden diese Aminosäuren im Vergleich zum Hund oder zu anderen Arten in einer größeren Menge benutzt.
Erinnern wir uns daran, wie essentiell Taurin für das Sehen, für die Funktion des Herzmuskels, für das Immunsystem, für den Fortpflanzungsapparat und für das Nervensystem ist.
Arginin ist eine essentielle Aminosäure sowohl für die Katze, als auch für den Hund; aber die Katze ist im Gegensatz zum Hund nicht in der Lage, eine ausreichende Menge an Ornithin oder Citrullin für die Umwandlung in Arginin zu synthetisieren, so dass diese letzte Aminosäure in der Nahrung enthalten sein muss.
Die Katze benutzt kontinuierlich große Mengen an Arginin für den Harnsäurezyklus um Ammoniak abzubauen, welcher bei der Verwendung der Kohlenstoffketten der Aminosäuren zur Energiegewinnung anfällt.
Katzen und Kätzchen, die mit einer Arginin freien Diät ernährt werden, zeigen nach kurzer Zeit klinische Anzeichen von Hyperamonämie (Speicheln, neurologische Ausfälle, Erbrechen, Krämpfe, Koma) mit möglichem fatalen Ausgang.
Arginin und Citrullin, wie auch Taurin befinden sich reichlich in Geweben tierischen Ursprungs, auch Methionin und Cystein müssen in der täglichen Nahrung der Katze enthalten sein. Diese Aminosäuren sind nämlich bei der Katze glukoneogenetisch, wobei sie nach vorheriger Deamination zu Pyruvat abgebaut werden, um danach für die Energiegewinnung oxidiert zu werden.
Beim Hund und anderen Omnivoren haben Methionin und Cystein unterschiedliche Aufgaben, sie werden aber in erster Linie zu Taurin, Homocystein und S- Adenosil-Methionin umgewandelt. Ihre Metaboliten (z.B. Glutation) sind zudem wichtige Antioxidantien und „Fänger“ von freien Radikalen. Der Bedarf an Cystein bei der Katze ist höher, da es außer bei der Glukoneogenese auch eine Rolle bei der Haarsynthese und bei der Synthese von Felinin spielt. Felinin ist eine sulfurierte Aminosäure, die im Urin der Katze, insbesondere bei unkastrierten Katern, vorkommt und für die Territorialmarkierung wichtig ist.
Wenn die Katze mit einer Diät ernährt wird, die einen hohen Anteil an tierischen Proteinen aufweist, manifestieren sich diese Mängel nicht, wohingegen dies geschehen kann bei der Verwendung von Diäten, die reich an pflanzlichen Proteinen sind, bei anorektischen Katzen oder bei Fütterung von Katzen mit Humanprodukten bei denen genau diese Aminosäuren kaum enthalten sind. Der Methionin- und Cysteinmangel zeigt sich bei jungen Katzen mit deutlichen Anzeichen von vermindertem Wuchs, während bei erwachsenen Katzen Hautprobleme, wie Dermatitiden und Alopezie auftreten.
Katzen zeigen auch andere physiologische Anpassungen, die Ihren verminderten Bedarf an Kohlenhydraten verdeutlichen: der Mangel an Speichel-Amylase zusammen mit der niedrigen Aktivität der Darm-Amylase und der Pankreas-Amylase, zusätzlich zu der reduzierten Aktivität der intestinalen Disaccharide.
Dies bedeutet nicht, dass die Katze Kohlenhydrate nicht verwenden kann, tatsächlich sind Katzen sehr effizient bei der Verwendung von Monosacchariden. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass diese Merkmale sich aus der Tatsache ergeben, dass in der natürlichen Nahrung keine großen Mengen von Getreide (Stärke) vorhanden sind.
Diese Unterschiede bedeuten vielmehr, dass große Mengen von Kohlenhydraten in der Ernährung einer Katze unangemessene Auswirkungen auf ihre Gesundheit haben können.
Zum Beispiel führt ein Übermaß an Kohlenhydraten in der Nahrung zu einer Reduzierung der Verdaulichkeit der Proteine aufgrund einer Kombination von Faktoren, einschließlich der erhöhten Passage-Geschwindigkeit.
Zusätzlich verursachen überschüssige Kohlenhydrate eine Reduktion des fäkalen pH-Wertes aufgrund unvollständiger Vergärung der Gluzide im Dünndarm, was zu mikrobieller Fermentation im Dickdarm mit erhöhter Produktion von organischen Säuren führt.
Katzen haben eine verminderte Aktivität der Leber-Hexokinase (konstitutives Enzym) und der hepatischen Glukokinase (induziertes Enzym), die verantwortlich für die Phosphorylierung von Glukose beziehungsweise für Speicherung oder Oxidation sind. Auch ist bei Katzen eine niedrige Aktivität der Glykogen-Synthetase (Enzym verantwortlich für die Umwandlung von Glukose in Glykogen in der Leber) vorhanden.
Die Gründe für diese mangelnde Enzymaktivität bei Katzen liegen an einem metabolischen Programm, das glukoneogenetischen Aminosäuren und Fette anstelle von Stärke als Nahrungsenergie verwendet. Also wird die Stärke, die in der Nahrung im Überfluss vorhanden ist, nicht in Glykogen umgewandelt oder als Energie verwendet, sondern wird als Fett gelagert.
Dies würde auch erklären, warum Katzen, im Gegensatz zu Hund und Mensch, kein Interesse an Süßspeisen zeigen, sondern eher eine Vorliebe für Lebensmittel mit Aromen tierischer Produkte (Fleisch, Fett) haben.
Deshalb sind Fette in der Nahrung eines Fleischfressers (Katze) sehr wichtig, nicht nur als Energielieferanten, sondern auch um die Schmackhaftigkeit der Nahrung zu erhöhen.
Eine Ernährung auf der Grundlage von Lebensmitteln tierischen Ursprungs die tierische fette enthält bietet der Katze daher essentielle Fettsäuren, vor allem der Reihe Omega-6 (insbesondere Arachidonsäure).
Viele Tierarten sind in der Lage Linolsäure in Arachidonsäure, den wichtigsten Vorläufer der Prostaglandine, Leukotriene und Thromboxane der Serie-2, umzuwandeln. Sie können auch die Alpha-Linolensäure (Omega 3) in Eicosapentaenyl-Säure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) umwandeln. Katzen haben einen Mangel der Leber-Delta-6-Desaturase und anderer Desaturasen, die bei der Synthese von Arachidonsäure, EPA und DHA, beteiligt sind.
Diese Überlegungen in Bezug auf Kohlenhydrat-, Protein- und Lipidstoffwechsel führen dazu, zu verstehen, dass die Katze tatsächlich ein Fleischfresser-Regime beibehalten hat, und daher notwendiger Weise in ihrer Ernährung an die Präsenz von Lebensmitteln tierischen Ursprungs, eher als an pflanzliche Proteine und an komplexe Kohlenhydrate wie z.B. Stärke, gebunden ist

2. Welches sind die hauptsächlichen Charakteristiken des Nahrungsverhaltens der Katze?
Die Hauskatze stammt von der nordafrikanischen Wildkatze F. Silvestris Lybica ab, die ein spezialisierterer Jäger ist, als der Wolf. Da sie erst seit kürzerer Zeit domestiziert und gezähmt  ist, als der Hund, hat sie auch mehr Charakteristiken die Ihren Ahnen ähnlich sind beibehalten. In der Tat kann die Definition der Domestikation im engeren Sinn, also Zucht, Reproduktion, Pflege und Fütterung nur für Rassekatzen, d.h. eine aus genetischer Sicht isolierte Population, angewendet werden.
Die so genannten "Mestizen" (Mischlinge) wählen in der Regel ihre Partner aus und kreuzen sich sowohl mit streunenden Katzen, als auch bei Gelegenheit mit Wildkatzen (F. Silvestris).
Hauskatzen, im Gegensatz zu Haushunden, haben tatsächlich die Möglichkeit behalten, ihre Beute zu jagen.
Dass Katzen von spezialisierten Raubtieren abstammen wird offensichtlich, wenn man sich ihre Zahnformel ansieht. Die großen Eckzähne, die dazu geeignet sind, die Halswirbel von den Beutetieren zu zerbrechen und das Fleisch von den Knochen zu ziehen, dominieren; die Schneidezähne und die Backenzähne sind relativ klein.
Im Gegensatz zu Wölfen sind Katzen Einzel-Jäger, weshalb sie in der Regel Beutetiere jagen, die kleiner sind, als sie selber. Sie benötigen daher mehrere Beutetiere pro Tag. Dies spiegelt sich im Nahrungsverhalten der Hauskatze wieder, die viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich nimmt (mit der daraus resultierenden Möglichkeit sich die Futterration ad Libitum einzuteilen).
Der Geschmackssinn basiert bei Katzen, wie auch bei Hunden, grundsätzlich auf Fleischgeschmack, aber mit einigen Unterschieden aufgrund der spezifischen Merkmale der ernährungsphysiologischen Bedürfnisse. So haben Katzen Geschmackspapillen die auf bestimmte Aminosäuren sensibel reagieren und durch andere wie Tryptophan, das für seinen bitteren Geschmack bekannt ist, gehemmt werden. Diese inhibierenden „schlecht schmeckenden“ Aminosäuren, werden in der Regel von der Katze tendenziell
abgelehnt, während die stimulierenden wie Lysin (Daten aus Tests mit reiner Lösung) bevorzugt werden.
Ein weiterer Unterschied im Vergleich zum Hund und besonders ungewöhnlich auch für andere Säugetiere, ist die geringe Empfindlichkeit der Geschmackspapillen der Katze für Zucker. Katzen fällt es schwer verschiedene Lebensmittel basierend auf ihren Gehalt an Zucker, auszuwählen.
Die säureempfindlichen Geschmackseinheiten ähneln weitgehend denen des Hundes, wie auch die für Nukleotide („Umami“ Geschmack). Statt der bei Hunden vorhandenen Sensibilität für "süß-fruchtige“ Geschmäcke, haben Katzen Rezeptoren, die sehr gut auf  Tannine und Alkaloide reagieren, sehr ähnlich (aber nicht identische) dem bitteren Geschmack für den Menschen.
All diese Unterschiede zwischen Hund und Katze können als eine Spezialisierung des Modells „Fleischfresser“ interpretiert werden, zusammen mit einer strikten Korrelation zu einer obligat fleischlichen Diät. In der Tat, der Verlust der Sensibilität für Zucker bei der Katze erscheint nicht allzu problematisch für ein Tier, das die Energie aus diesem Molekül nicht erhält und daher möglicherweise größere Fähigkeit hat, den Gehalt eines Lebensmittels an Aminosäuren vorherzusehen, wenn er nicht vom Zuckergehalt maskiert wird.
Innerhalb der Einschränkungen durch ihre speziellen Ernährungsbedürfnisse, hat die Hauskatze eine breite Palette von Beutetieren, darunter sogar einige Wirbellose.
Einige davon sind diätetisch unvollständig und daher ist es wahrscheinlich, dass die Katze sich anpassen kann und die Möglichkeit hat, ihre Futtervorlieben entsprechend den neuesten Nahrungserfahrungen zu ändern. Katzen, die mit Menschen leben haben mehr Möglichkeiten, ihre Nahrung auszuwählen, als ihre Vorfahren, die sich nur von der erjagten Beute ernähren konnten. So ist es möglich, dass die Domestizierung zu einer Neudefinition des Nahrungsverhaltens geführt hat, geändert für das Erlangen einer ausgewogenen Diät.
Hauskatzen haben Mechanismen entwickelt, durch die sie in der Lage sind, die Wiederholung negativer Erfahrungen beim Fressen zu vermeiden.
Es bleibt zweifelhaft, ob Katzen, basierend auf Erfahrungen, absichtlich auf die Suche nach Nahrung mit einer bestimmten Zusammensetzung gehen können, um einen Mangel an einem oder mehreren Nährstoffen kompensieren zu können. Es gibt auch diejenigen die behaupten, dass es aus evolutionärer Sicht unwahrscheinlich ist, dass einige Mechanismen bei einem so spezialisierten Jäger wie der Katze vorhanden sind.
Viele Katzen zeigen jedoch eine zunehmende Abneigung gegen Lebensmittel die in der Vergangenheit ihre tägliche Nahrung dargestellt haben, was sich manchmal auf den „Neuheit- Effekt“, aber meist richtiger klassifizierbar als „Monotonie-Effekt“ darstellt, da es der Geschmack eines Nahrungsmittels, der häufig wahrgenommen wurde ist, der dieses Verhalten hervorruft.
Diese Strategie würde die Wahrscheinlichkeit einer unausgewogenen Ernährung für die Katze verringern, da zwei Nahrungsmittel mit völlig unterschiedlichem Geschmack nie die gleichen Nährstoffmängel haben können, auch wenn dies nicht direkt von der Katze wahrgenommen wird.
Wenn wir domestizierte Hunde und Katzen füttern, zeigen beide Verhaltensweisen, die sehr als Fleischfresser auszeichnen. Dies gilt insbesondere für die Katze, bei der die besonderen Ernährungsbedürfnisse das Beibehalten eines Nahrungsverhaltens welches eng an das ihrer Vorfahren angelehnt ist, mit sich bringt, einschließlich des Jagdverhaltens. Katzen haben auch flexible Verhaltensstrategie, die auf Erfahrungen basieren, entwickelt, die darauf ausgelegt sind, unabhängig von der zur Verfügung stehenden Art der Nahrung eine ausgewogene Ernährung zu erreichen

3. Welche Rolle spielt die Ernährung bei der Erhaltung des korrekten pH-Wertes im Urin?
Die Bestandteile der Nahrung der Katze gemeinsam mit dem Nahrungsverhalten beeinflussen die Menge, den pH-Wert und die Konzentration des Urins und können damit zur Ätiologie, Therapie und Vorbeugung der Ursachen von Erkrankungen der unteren Harnwege beitragen.
Viele Forschungen zur Bewertung der Rolle der Ernährung haben sich in erster Linie auf die Struvit-Urolithiasis konzentriert. Die Manipulation des Harn-pH-Wertes über die Nahrung ist  nachweislich ein wertvolles Instrument für das Management und die Verhinderung der  Struvit-Urolithiasis.
Die Harnansäuerung kann möglicherweise jedoch ein Risikofaktor für die Entstehung von Calciumoxalatsteinen sein, eine Pathologie, die sich ebenfalls oft bei Katzen manifestiert.
Daher stellt das Diätmanagement der Katze einen Meilenstein in der Prävention von Struvit-Urolithiasis  und vor allem für seine Wirkung auf Harn pH-Wert dar. Der pH-Wert des Urins ist viel wichtiger für die Bildung von Struvit, als der Magnesiumgehalt des Futters.
Änderungen im pH-Wert des Urins haben proportional größere Auswirkungen auf die Veränderung in der Entstehung von Struvitkristallen, verglichen mit Konzentrationsänderungen einer oder mehrerer Kristallkomponenten innerhalb des Struvits.
Die Verringerung des Harn pH-Wertes über die Nahrung ist das wirksamste Instrument einen von Struvit untersättigten Urin, ein Zustand der sich ungünstig auf die Kristallisation und das Wachstum der Kristalle von Struvit auswirkt, zu erhalten. Die Harnansäuerung ist jedoch nicht ausreichend für die Verhinderung anderer Arten von Harnsteinen; in der Tat mit einem  Harn pH-Wert niedriger als 6,29 erhöht sich das Risiko der Bildung von Calciumoxalatkristallen.
Angesichts dieser Erwägungen wäre die Fähigkeit zur Vorhersage des wahrscheinlichen Harn pH-Wertes in Abhängigkeit von der chemischen Analyse einer bestimmten Diät ein sehr nützliches Werkzeug.
Die Hauptfaktoren in einer Diät, die an der Ansäuerung des Urins beteiligt sind, sind die Oxydation der schwefelhaltigen Aminosäuren und das Gleichgewicht zwischen Kationen und Anionen. Die Netto- Konzentration der Anionen und Kationen kann indirekt durch die Analyse des Gehaltes von Kationen und Anionen in der Diät gemessen werden.
Dafür  wird beurteilt, ob der Basenüberschuß verwendet werden kann, um den Harn pH-Wert zu schätzen. Hierzu muss die Summe der alkalisierenden Komponenten (Calcium, Magnesium, Natrium und Kalium) durch Abzug der Summe der ansäuernden Komponenten (Phosphor, Chlor, Methionin und Cystein) berechnet werden.
Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt in Bezug auf den Harn pH-Wert ist die Auswirkung des Nahrungsverhaltens. Nach der Einnahme einer Mahlzeit folgt eine vorübergehende Situation der metabolischen Alkalose („postprandiale alkalische Flut“) proportional zur Größe der Mahlzeit, mit konsekutiver Erhöhung der Bikarbonat Konzentration im Urin und darauffolgender Erhöhung des pH-Wertes. Die häufige Einnahme von kleinen Mahlzeiten oder Futteraufnahme „ad libitum“ reduzieren die Bildung von Struvitkristallen, da es durch kleinere Mahlzeiten zu einer geringeren Alkalisierung des Urins kommt. Dies entspricht perfekt dem natürlichen Nahrungsverhalten der Katze, die mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt bevorzugt.
Für eine korrekte Prävention der Erkrankungen der unteren Harnwege der Katze muss im Verlauf des Tages zwischen verschiedenen kleinen Mahlzeiten mit unterschiedlicher Zusammensetzung und unterschiedlichem Wassergehalt (trocken und nass) abgewechselt werden

4. Ist es zweckmäßig bei der normalen Ernährung der Katze zwischen Nass- und Trockenfutter zu wechseln?
Der grundlegende Unterschied zwischen Trocken- und Nassfutter liegt im Wassergehalt, der im Nassfutter deutlich höher ist, als im Trockenfutter, das in der Regel einen Feuchtigkeitsgehalt von nur ca. 8-10 % hat.
Dieser relative Wert des unterschiedlichen Wassergehaltes verschiedener Futtermittel wirkt sich direkt auf den Wasserhaushalt der Katze aus, da sich das Bedürfnis der Katze nach Wasser auf  ihre ursprüngliche Lebensweise als Wüstentier zurückführen lässt und ihre Entwicklung als ein streng fleischfressendes Tier wiederspiegelt, welches die meiste Flüssigkeit über seine Beute aufnimmt.
Katzen haben eine geringere Empfindlichkeit gegenüber Durst und Dehydration im Vergleich zum Hund und können die Aufnahme von Wasser eher dem Gehalt an Trockenmasse der Futtermittel als in Relation zum Wassergehalt des Futters anpassen. Dies bedeutet, dass Katzen die mit kommerziellem Trockenfutter gefüttert werden, etwa die Hälfte der Menge an Wasser aufnehmen (durch die Nahrung und durch das Wasser, das sie trinken), wie Katzen die mit Nassfutter gefüttert werden.
Wenn Katzen mit Nassfutter ernährt werden, steigt die Wasseraufnahme und das Urinvolumen, so dass die Konzentration der Kristalle im Urin sinkt. Bei älteren Katzen, die tendenziell Urin mit geringerer Konzentration erzeugen, ist eine Erhöhung der Wasseraufnahme noch wichtiger, um Dehydratation  und die Entwicklung einer  prärenalen Azotämie zu vermeiden. Allerdings steigt bei der Aufnahme von Nassfutter oder halbnassem Futter über lange Zeit das Auftreten von Zahnstein mit daraus resultierendem vermehrten Auftreten von Periodontalerkrankungen.
Angesichts dieser Erwägungen es empfiehlt sich, für die Ernährung der Katze Feucht- und Trockenfutter zu kombinieren, sowohl zur Verbesserung des Flüssigkeitshaushaltes des Tieres, als auch um die Variabilität der Zutaten zu erhöhen und das Wohlbefinden der Katze mit der Ernährung zu fördern.

Sind Sie an einer Vertiefung des Themas interessiert? Dr. Gramenzi steht Ihnen zur Verfügung. Zögern Sie nicht, eine Frage zu stellen!

Wer das möchte...hier...

http://www.almonature.de/vet-forum/ernaehrung/besonderheiten-im-nahrungsverhalten-der-katze/

4 Kommentare:

  1. Falls Ihr wieder Kätzchen "untergeschoben" bekommen, in diesen blog habe ich gelesen dass es Vermittler gibt. Also in Marindia gibt es auch Tierretter:
    http://wallyinuruguay.blogspot.com/2014_04_01_archive.html
    LG aus La P (wo es erstaunlich wenig Katzen gibt)

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  2. Danke für den Link....das mit der Feria kenne ich auch.Ist nur nicht so einfach.Klappt nur bei Babys. Haben nun auch eine Adresse in Pando bekommen. Wir werden es uns mal anschauen. Denn eine Lösung muss her.Wir können innen keine mehr aufnehmen. Außen ist was anderes. Da haben wir einen "NOCHE" weil er schwarz ist und nur nachts kam. Aber leider ein Kater der markiert. Suche mal wieder eine Lebendfalle. Nur an den Kastrationstagen kommt er nicht umbedingt bei uns vorbei. Wir sind ein langweiliger Laden mit kastrierten Weibern. Die Termine sind nur 1X im Monat.

    In Uruguay leben wirklich wenig Katzen, die alle dann bei den Ausländern.....:-) Man lässt sie auch kastrieren. Fast jeder Haushalt hat eine Katze auf drei Hunde. Ist jetzt nur mal so in den Raum gestellt. Man bringt die Babys zu uns weil man weiß, dass wir uns darum kümmern. Besser als töten. Denn wir machen garantiert erst mal das nötigste. Parasiten, Kastra und dann eben......durchziehen. Wir haben einige Katzen die sieht man nur bei der Fütterung andere sitzen einem auf dem Schoß. Finde.... Katzen sind was besonderes.

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  3. Werde mich mal darum kümmern. Vielleicht haben die einen anderen Weg. Carmen geht auch auf die Feria bei Babys. Schreibt sich die Adresse auf und schaut auch mal nach. Hatten hier eine Katzenfrau...geht leider nicht mehr. Sie arbeitet noch im Kastraprogramm aber mehr geht nicht mehr.

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