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Samstag, 23. Mai 2015

Forscher enträtseln El-Niño-Wetterphänomen


Starker Regen Ende März in Medellín, Kolumbien. Das Wetter wird dort in den letzten Jahren stark durch El Niño und La Niña beeinflusst. Foto: MDE Ciudad Inteligente. CC BY-NC-SA 2.0
Das Wetterphänomen El Niño (Deutsch: Das Kind) kann US-Forschern zufolge bei der Voraussage von Unwettern und Tornados helfen. Wie eine jüngste Studie der Wissenschaftler John T. Allen, Michael K. Tippett und Adam H. Sobel in der Fachzeitschrift Nature Geoscience darlegt ist es anhand des regelmäßig wiederkehrenden Wetterphänomens im Pazifik vor der Westküste Südamerikas möglich, das Ausmaß von zerstörerischen Tornados in den Vereinigten Staaten vorhersagen.



"Anhand der El Niño- oder El Niña-Konditionen im Dezember oder sogar schon davor können wir vorhersagen, wie stark die Tornado-Saison im Frühjahr wird", erklärte Studienautor John Allen von der Columbia University gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Auf der Grundlage von Daten des Nationalen Klimadatenzentrums (NCDC) der USA von 1979 bis 2012 kamen die Forscher zu dem Schluss, dass es einen Zusammenhang zwischen der Tornado-Saison und dem Pazifik-Wetterwechsel gibt. So werde es in diesem Jahr nur wenige Superstürme geben.

El Niño, das 2015 wieder auftreten wird, kommt unregelmäßig, und führt dazu, dass der Pazifik vor der Westküste Südamerikas wärmer wird und vor der Ostküste Australiens und Indonesiens kälter. Dadurch gibt es in vielen Regionen Südamerikas starken Regen, während es in Mittelamerika zu Dürren führt. La Niña tritt im Verlauf mehrerer Jahre abwechselnd dazu auf und gilt als Gegenstück.

Ein Team aus deutschen und israelischen Wissenschaftlern kann El Niño dank eines neues Algorithmus über ein Jahr im Voraus, und damit so früh wie nie zuvor ankündigen, so eine Presseerklärung der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Dieser "Durchbruch in der Vorhersage" bringt eine Verdoppelung der Vorwarnzeit und beruht auf einer Netzwerk-Analyse der Lufttemperaturen im Pazifikraum, womit Bauern in Brasilien, Australien oder Indien geholfen werden kann sich vorzubereiten und die Aussaat entsprechend anzupassen. (bb)
Foto: MDE Ciudad Inteligente. CC BY-NC-SA 2.0

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