Das
weltweite Wetterphänomen El Niño, das in unregelmäßigen Zyklen zu
Dürren und Überflutungen führt, ist offenbar wieder im Anmarsch. Es sei
zu 80 Prozent wahrscheinlich, dass El Niño (spanisch für "Junge") im
Oktober oder November wieder loslege, teilte die Weltwetterorganisation
(WMO) in Genf mit. Mit 60-prozentiger Wahrscheinlichkeit starte er sogar
schon im Juni oder August.
El Niño taucht alle zwei bis sieben Jahre auf und bringt den Ländern
am Ostpazifik und in Südamerika starken Regen, was oft zu
Überschwemmungen führt. In Ländern wie Indien, Indonesien und Australien
kommt es hingegen zu stärkerer Trockenheit mit Ernteeinbußen und
Waldbränden. In Nordamerika und Europa werden trockenere Winter
beobachtet. Das Phänomen wütete zuletzt von Juni 2009 bis Mai 2010. Es
beeinflusst auch die internationalen Getreidemärkte."El Niño führt zu extremen Ereignissen und hat eine aufwärmende Wirkung", erklärte WMO-Chef Michel Jarraud. Das Wissen über das Phänomen und das "Schwesterereignis" La Niña ("Mädchen") habe aber "dramatisch" zugenommen, was es der Organisation erlaube, die Regierungen wesentlich besser zu informieren. "Frühzeitige Warnungen haben den Regierungen rund um die Welt Zeit gegeben, Notfallpläne für El Niño zu erstellen", sagte er. "Wir bleiben verwundbar durch diese Naturgewalt, aber durch bessere Vorbereitung können wir uns besser schützen."
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