Medizin
Mittwoch, 26. März 2014
Cambridge – Diäten mit einem hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren senken laut einer in Annals of Internal Medicine veröffentlichten Metaanalyse kaum das Risiko für koronare Herzerkrankungen (KHK). Rajiv Chowdhury von der University of Cambridge und seine Arbeitsgruppe schließen dies aus insgesamt 72 Studien, die sie in ihre Übersichtsarbeit einbezogen (http://dx.doi.org/10.7326/M13-1788 ).Ungesättigte Fettsäuren finden sich unter anderem in pflanzlichen Ölen, während tierische Produkte meist reicher an gesättigten Fettsäuren sind. Ein Drittel bis die Hälfte aller aufgenommenen Fetten sollten laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) einfach ungesättigte und etwa ein Drittel mehrfach ungesättigte Fettsäuren sein. Das Risiko für metabolische Erkrankungen und mögliche Folgeerkrankungen wie KHK und Myokardinfarkte soll so reduziert werden. Die Wissenschaftler der Studie stellen jedoch die klinische Relevanz einer derart aufgebauten Ernährung in Frage.
In den diätetischen Beobachtungsstudien konnte die Arbeitsgruppe keine bis geringe Vorteile für einfach ungesättigte und für Omega-6 Fettsäuren nachweisen. Auch bei Analyse dieser im Blut zirkulierenden Fettsäuren zeigten sich keine oder kaum Vorteile. Die Wissenschaftler berichten, dass die Ergebnisse in den Beobachtungsstudien zu den Blutfettwerten sehr heterogen seien.
Die Risikoreduktion war für einen Großteil der gemessenen und konsumierten Fette nicht signifikant. Für den vermehrten Verzehr gesättigter Fettsäuren konnten die Wissenschaftler kein signifikant erhöhtes KHK-Risiko nachweisen. In den Interventionsstudien konnten die Forscher für eine zusätzliche Supplementation mit α-Linolensäure und Omega-3-Fettsäuren ebenfalls nur geringe Vorteile feststellen (Odd= 0,97 und 0,94).
Die Wissenschaftler meinen, dass es zum jetzigen Zeitpunkt nicht genügend Evidenzen für Ernährungsempfehlungen gibt, die den Verzehr von ungesättigten Fettsäuren in den Vordergrund stellen. Große klinische Studien seien jedoch noch von Nöten, um die Ergebnisse der Arbeitsgruppe zu bestätigen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen