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Sonntag, 9. Juni 2013

Quasimodo

Gebe es ungern zu, aber ich wurde gleich in der zweiten Woche über das Ohr gehauen.
Mein erster Aufenthalt in Uy war in bitterer Kälte und wurde begleitet von einem einsamen Gussofen vergangener Tage. Der hatte einen unstillbaren Hunger nach Brennbarem.
Da meldete sich ein Mann an meiner Tür, der gut die Zweitbesetzung von Quasimodo sein konnte. Damit meine Gesichtszüge nicht ganz entgleisten, versuchte ich zuckersüß spanisch zu raspeln. Kurz darauf hatte ich feuchtes Holz im Vorgarten und war ein paar 100Pesos ärmer. Spare mir die Schilderungen vom anfeuern und trocknen des Holzes. Ein Wunder das ich es nicht auf der Wäscheleine im Hinterhof in die Wintersonne gehängt habe. Aber über Spiritus bis Kiloweise Zeitungspapier hatte ich alles durch. Brauchte es dann auch nicht mehr, da die vergeblichen Versuche mich ins Schwitzen gebracht hatten.


Als der Typ wieder vor mir stand, hatte ich wirklich kein Holz mehr und machte die Nummer noch mal durch. Man könnte es schon pervers nennen.
Als Herr Difi da war kam auch Quasimodo mit dem verlockendem Angebot für wenig Geld viel Holz zu liefern. Natürlich gegen Vorkasse. Mein Biber sprang darauf an und bekam leuchtende Augen zum Super Geschäft. Nach ein paar Tagen kam der Schönling und sagte, er brauche Geld für eine Elektrosäge, dann könnte er sich selbstständig machen. Nun wurden es schon ein1000der.... Pesos. Erst als er zwei Wochen später, ohne Holz, uns um Geld für Medikamente bat, war die Tür endgültig zu.

Also ...erst die Ware, dann das Geld. Egal wie der Mensch aussieht.

Man könnte uns  Weicheier nennen aber wir werden nie aufgeben an das Gute im Menschen zu glauben.

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