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Samstag, 8. Juni 2013

Hochwasserwelle im Norden von Deutschland

Tausende Helfer kämpfen entlang der Elbe um Deiche
Lage in Mühlberg und Magdeburg äußerst angespannt.


Während sich die Hochwasserwelle weiter nach Norden verlagert, bleibt die Lage in einigen von Überschwemmung bedrohten Orten Ostdeutschlands angespannt. Ernst ist die Situation nach Angaben der Krisenstäbe unter anderem im brandenburgischen Mühlberg sowie in Bitterfeld in Sachsen-Anhalt. In der Landeshauptstadt Magdeburg kämpfen die Hilfskräfte um die Deiche.

In Magdeburg sind nach Angaben des Krisenstabs tausend Hilfskräfte im Einsatz. Straßenzüge sind überflutet, die Insassen von Pflegeheimen wurden in Sicherheit gebracht.

Auch in Mühlberg ist die Hochwasserlage angespannt. Zwar sank der Pegelstand der Elbe bis zum Vormittag gegenüber dem Höchststand vom Vortag um 22 Zentimeter, für die Stadt gelte aber weiter Katastrophenalarm, teilte das Innenministerium in Potsdam mit. Wegen der Hochwassergefahr hatte der Landrat des Kreises Elbe-Elster am Freitag die Räumung der Stadt angeordnet. Zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert wurden auch die Einwohner von mehreren Gemeinden am Zusammenfluss von Elbe und Saale.

Nach tagelangem Bangen angesichts steigender Fluten wurde aus Bitterfeld erstmals wieder "vorsichtiger Optimismus" gemeldet. Die Lage sei zwar immer noch ernst, erklärte die Expertenkommission nach einer Sitzung am späten Freitagabend. Aber alle bisher ergriffenen Maßnahmen gegen das Hochwasser zeigten inzwischen Erfolge. Insgesamt waren in den vergangenen Tagen tausende Menschen in Bitterfeld aufgerufen worden, ihre Häuser zu verlassen.

Das Technische Hilfswerk (THW) berichtet, im bayerischen Deggendorf würden die Pegel kontinuierlich sinken. Neben Abpumpen und Aufräumen seien nun aber auch Abstützarbeiten an hochwassergeschädigten Gebäuden nötig. Besorgt zeigte sich das THW, das derzeit mit 3500 Spezialisten bundesweit im Einsatz ist, angesichts der Wettervorhersagen, die Starkregen für die Mitte und den Süden Deutschlands ankündigen.

Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums soll Hochwassergeschädigten auch durch steuerliche Maßnahmen geholfen werden. Geplant sind unter anderem Anpassung der Vorauszahlungen auf die Einkommen- und Körperschaftsteuer, die Stundung fälliger Steuern, der Verzicht auf Vollstreckungsmaßnahmen und Säumniszuschläge sowie die steuerliche Berücksichtigung nötiger Anschaffungen wie Hausrat und Kleidung. Dies sei mit den Finanzministerien der von der Flut betroffenen Länder Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Brandenburg und Thüringen abgesprochen.

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