Nispero, die unbekannte Schöne
Die Augen von Ernährungsexperten leuchten, wenn sie von Nisperos
erzählen. Nisperos zaubern demnach aus Winterdepressionen fidele
Frühlingsgefühle, ihr hoher Gehalt an Karotin ist gut für Haut und Augen
und hilft bei der Krebsvorsorge.
Kalium (rund 200 Milligramm auf 100 Gramm!), Kalzium und andere
Mineralien entschlacken den Körper. Nisperos haben kaum Kalorien, und
sie schmecken einfach super. Das Fruchtfleisch erinnert ein wenig an
Aprikosen, die Haut an Pfirsich.
Wer Gerbsäure nicht verträgt, sollte auf die Haut verzichten. Man reicht
die Nispero als Kompott, zu Obstsalat oder Beilage zu Geflügel.
Kleinere Früchte sind oft die aromatischeren, übermäßige Größe zeugt
nicht selten von zu starker Bewässerung.
Nicht zu verwechseln mit der deutschen Mispel
Nach Europa kam die Nispero Ende des 18. Jahrhunderts, nach Spanien
sogar erst um 1850. Die Nispero mag es richtig heiß, schon bei etwa
Minus 5 Grad geht sie ein. Wird sie beim Transport zu arg geschüttelt,
bekommt sie braune Flecke und lässt sich nicht verkaufen. Deshalb kennt
man sie in Deutschland kaum. Nur 500 Tonnen im Jahr werden aus Callosa
nach Deutschland exportiert, das meiste davon essen die Türken. Viele
Deutsche stehen der Nispero, zu deutsch Mispel, reserviert gegenüber,
die Frucht ist nur wenigen bekannt. Dabei hat gerade die deutsche
Mispel, ihr korrekter botanischer Name lautet ‚Mespilus germanica’,
nicht unerheblich zur allgemeinen Verwirrung um das Rosengehölz
beigetragen.
Denn die deutsche Mispel, auch echte Mispel genannt, ist äußerst bitter
und erst im November nach den ersten Frostnächten und wochenlanger
Lagerung einigermaßen zu genießen. Man findet sie vor allem in Marmelade
und Gelees. Frisch bekam man Mispeln in Deutschland im Mittelalter zu
essen, wo sie zum Inventar jedes besseren Klostergartens gehörte. Die
Römer brachten sie einst aus Vorderasien nach Germanien.
Die spanische Nispero dagegen stammt aus China und Japan, ihr korrekter
deutscher Name heißt Japanische Wollmispel (Eriobotrya japonica), weil
die Blätter des immergrünen Baums auf ihrer Unterseite leicht behaart
sind. In der Literatur findet man sie auch als Loquat oder
Brasilianische Aprikose. Die Wolle ist nicht nur hübsch anzufassen, sie
vertreibt Schädlinge: Blattläuse, Milben oder Spinnen findet man in
Nispero-Bäumen nicht, auch Schild- und Wolläuse, Mehltaupilze und
Blattfleckenkrankheiten sind unbekannt. Die Nispero ist quasi ein
Öko-Produkt, Insektizide zum Beispiel müssen nicht gespritzt werden.
Wer sich selbst als Nispero-Bauer versuchen will, sollte beim Kauf auf
die Wahl der richtigen Jungpflanze achten. Denn nicht jeder Baum
fruchtet gleich. Deshalb sollte man nur Exemplare kaufen, die schon
Früchte tragen. Wer sich ein Nispero-Bäumchen selbst ziehen will, steckt
einfach eine gekaufte oder selbst gepflückte Frucht etwa zwei
Zentimeter in den Boden und lässt sie bei rund 20 Grad keimen.
Ähhhhh...habe es nie geschafft mit der Frucht. Verfaulte oder wurde gefuttert. Aber hier in Uy stehen die Bäume überall herum. Die Früchte schmecken am besten direkt vom Baum.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen