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Sonntag, 19. Mai 2013

Nispero, Mispel

Nispero, die unbekannte Schöne

Die Augen von Ernährungsexperten leuchten, wenn sie von Nisperos erzählen. Nisperos zaubern demnach aus Winterdepressionen fidele Frühlingsgefühle, ihr hoher Gehalt an Karotin ist gut für Haut und Augen und hilft bei der Krebsvorsorge.

Kalium (rund 200 Milligramm auf 100 Gramm!), Kalzium und andere Mineralien entschlacken den Körper. Nisperos haben kaum Kalorien, und sie schmecken einfach super. Das Fruchtfleisch erinnert ein wenig an Aprikosen, die Haut an Pfirsich.


Wer Gerbsäure nicht verträgt, sollte auf die Haut verzichten. Man reicht die Nispero als Kompott, zu Obstsalat oder Beilage zu Geflügel. Kleinere Früchte sind oft die aromatischeren, übermäßige Größe zeugt nicht selten von zu starker Bewässerung.






Nicht zu verwechseln mit der deutschen Mispel

Nach Europa kam die Nispero Ende des 18. Jahrhunderts, nach Spanien sogar erst um 1850. Die Nispero mag es richtig heiß, schon bei etwa Minus 5 Grad geht sie ein. Wird sie beim Transport zu arg geschüttelt, bekommt sie braune Flecke und lässt sich nicht verkaufen. Deshalb kennt man sie in Deutschland kaum. Nur 500 Tonnen im Jahr werden aus Callosa nach Deutschland exportiert, das meiste davon essen die Türken. Viele Deutsche stehen der Nispero, zu deutsch Mispel, reserviert gegenüber, die Frucht ist nur wenigen bekannt. Dabei hat gerade die deutsche Mispel, ihr korrekter botanischer Name lautet ‚Mespilus germanica’, nicht unerheblich zur allgemeinen Verwirrung um das Rosengehölz beigetragen.

Denn die deutsche Mispel, auch echte Mispel genannt, ist äußerst bitter und erst im November nach den ersten Frostnächten und wochenlanger Lagerung einigermaßen zu genießen. Man findet sie vor allem in Marmelade und Gelees. Frisch bekam man Mispeln in Deutschland im Mittelalter zu essen, wo sie zum Inventar jedes besseren Klostergartens gehörte. Die Römer brachten sie einst aus Vorderasien nach Germanien.

Die spanische Nispero dagegen stammt aus China und Japan, ihr korrekter deutscher Name heißt Japanische Wollmispel (Eriobotrya japonica), weil die Blätter des immergrünen Baums auf ihrer Unterseite leicht behaart sind. In der Literatur findet man sie auch als Loquat oder Brasilianische Aprikose. Die Wolle ist nicht nur hübsch anzufassen, sie vertreibt Schädlinge: Blattläuse, Milben oder Spinnen findet man in Nispero-Bäumen nicht, auch Schild- und Wolläuse, Mehltaupilze und Blattfleckenkrankheiten sind unbekannt. Die Nispero ist quasi ein Öko-Produkt, Insektizide zum Beispiel müssen nicht gespritzt werden.

Wer sich selbst als Nispero-Bauer versuchen will, sollte beim Kauf auf die Wahl der richtigen Jungpflanze achten. Denn nicht jeder Baum fruchtet gleich. Deshalb sollte man nur Exemplare kaufen, die schon Früchte tragen. Wer sich ein Nispero-Bäumchen selbst ziehen will, steckt einfach eine gekaufte oder selbst gepflückte Frucht etwa zwei Zentimeter in den Boden und lässt sie bei rund 20 Grad keimen.

Ähhhhh...habe es nie geschafft mit der Frucht. Verfaulte  oder wurde gefuttert. Aber hier in Uy stehen die Bäume überall herum. Die Früchte schmecken am besten direkt vom Baum.

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