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Montag, 20. Januar 2014

BARF: die größten Unwahrheiten

Über Barf kursieren jede Menge Gerüchte im Internet und unter Hundehaltern. Einige davon sind schlichtweg erlogen, um das eigene Futter besser zu vermarkten. Doch einige Mythen über das Barfen kommen einfach durch Unwissenheit zustande. Wir klären darüber auf, warum soviele Aussagen über Barf schlichtweg Unsinn sind.

Hunde brauchen Gemüse – und gebarfte Tiere bekommen das nicht!

„Der Wolf frisst den Darm- und Bauchinhalt seiner Beutetiere, er ist also kein reiner Carnivore!“ – Diese Aussage stimmt. Jedoch hat auch kein Barfer je behauptet, seinen Hund ausschließlich Fleisch zu füttern. Das ist ein Missverständnis, das oft vorkommt. Ein Barfer achtet sehr auf die Ausgewogenheit im Hundefutter, schließlich war es zumeist die Unzulänglichkeit eben dieser im Trockenfutter, die ihn zum Entschluss gebracht hat, zu barfen. Er füttert also auch Gemüse, Obst und für den Hund verdaubare Kohlenhydrate. Wie ein Barf-Ernährungsplan genau aufgebaut ist klären wir auf einer der anderen Seiten. Im Übrigen ist die Katze ein reiner Carnivore. 98% ihres Futters müssen aus Fleisch bestehen, weil sie Stärke nicht spalten kann.
auch gebarfte Hunde bekommen Gemüse, Obst und Salat © ncn18 - Shutterstock.com 


Gebarfte Hunde sind unterversorgt….

„Im Trockenfutter sind alle Vitamine, Mineralien etc. enthalten“ – Ja, das wird doch auch immer betont – „Mit extra Vitaminzusatz“ und ähnliches findet sich oft auf der Verpackung als Werbespruch. Oftmals sind aber künstlich hergestellte Vitamine enthalten, die ein Hund sowieso nicht aufnehmen kann oder sie sind zu hoch dosiert – was schadhafter sein kann, als eine zu niedrige Vitaminisierung oder Mineralisierung. Man denke nur an die vielen großen Hunde, die im Welpenalter zu schnell gewachsen sind, weil das Futter so vitamin- und mineralstoffhaltig war. Belohnt wurden sie mit Deformationen im Erwachsenenalter, weil die Knochen zu weich für das Gewicht im Jugendalter gewesen sind. Mir persönlich stellt sich außerdem immer die Frage: Wenn das Futter so „natürlich“ und „das Beste für Ihren Liebling“ ist, warum muss dann der Hersteller extra Nahrungsergänzungen zusetzen. Essen Sie eine Zitrone, der Vitamin C gespritzt wurde? Ein Hund bekommt seine Nährstoffe aus seiner artgerechten Nahrung – Fleisch und ein kleiner Anteil Obst und Gemüse.

Ein Laie kann die Ernährung eines Hundes nicht zusammenstellen

„Barfer achten nicht darauf, dass ihr Hund optimal versorgt ist oder sind dazu nicht in der Lage“ – Ein ähnliches Argument wie das vorherige. Auch hier kann ich wieder nur sagen: Wer barft, dem ist die Gesundheit seines Hundes wichtig. Er achtet auf die Fleischzusammensetzung, füttert nicht nur Muskelfleisch, sondern auch Innereien, Knochen und Blut, die alle besondere Inhaltstoffe haben , die unser Hauswolf benötigt und die er auch daraus resorbieren kann. Noch einmal betone ich, dass zu Barf auch Obst und Gemüse gehören. So mancher Barfer, den ich kenne, hält sich penibelst an den Fütterungsplan seines Hundes, so dass er jeden Tag genau, das bekommt, was er laut Plan in Prozent kriegen soll. Dies halte ich für übertrieben. Schließlich rechne ich nicht auch für mich aus, ob ich heute schon genug Calcium zu mir genommen habe. Solange ein wenig darauf schaut, ob innerhalb einer Woche genug Abwechslung bei den verschiedenen Fleisch-, Obst- und Gemüsesorten herrscht, dürfte das kein Problem sein. Sehr viele Barfer lassen außerdem in regelmäßigen Abständen ein großes Blutbild von ihrem Hund anfertigen, um zu sehen, ob die Ernährung richtig eingestellt ist. Welcher Trockenfutterhund kann dies schon von sich behaupten? Lustigerweise kommt dieses Argument aber sowieso immer von denjenigen Leuten, die sich noch nie die Inhaltsangabe ihres bevorzugten Hundefutters angesehen haben. Die Hersteller, die machen da schon nichts rein, was ungesund ist und achten auf die Ausgewogenheit, schließlich verdienen sie damit ihr Geld. Ja klar, das machen doch Mc Doof und Co auch, schließlich haben die auch eine Ahnung davon was die verkaufen und ihnen ist es wichtig, dass ihr Kunde nichts Ungesundes zu sich nimmt. Das wäre doch total unmoralisch…
Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Hund mit Finnen infiziertes Fleisch frisst, geht gegen Null. In Deutschland werden noch am Schlachthof die Tierkörper auf Bandwurmfinnen, Parasiten und allgemein auf die Qualität untersucht ©3drenderings - Shutterstock.com

Rohes Fleisch infiziert die Hunde mit Bandwürmern

„Rohes Fleisch enthält Finnen von Bandwürmern, wenn unser Hund diese frisst bekommt er ekelige Bandwürmer!“ In Deutschland wird Fleisch noch am Schlachthof von Tierärzten auf Finnen, andere Parasiten oder Verunreinigen untersucht. Die Wahrscheinlichkeit, dass also mit Bandwurmlarven infiziertes Fleisch im Hundenapf landet ist also sehr gering. Wenn Sie aber auf Nummer sicher gehen wollen, dann können Sie das rohe Fleisch vor dem Verfüttern für 2 -3 Tage einfrieren, spätestens dann sind sämtliche Finnen abgetötet und stellen keine Gefahr mehr für Ihren vierbeinigen Liebling dar.

Hunde brauchen Trockenfutter gegen Zahnstein – gebarfte Hunde haben also immer Zahnstein

„Hunde brauchen das Trockenfutter damit kein Zahnstein entsteht“ –  Ganz ehrlich, haben Sie schon einmal einen Wolf mit Zahnstein gesehen? Ich auch nicht. Hunde sehr wohl. Und zwar nicht wenige und durchaus viele, die Trockenfutter bekommen. Das ist einfach ein Märchen, klar Trockenfutter ist hart, aber meistens zerbröselt es beim ersten Biss des Hundes. Außerdem schlingen viele Hunde ihr Futter so herunter, dass sie mit Sicherheit nicht übermäßig kauen – was im Übrigen auch seiner Natur entspricht. Der Wolf reißt ein Stück Fleisch aus dem Beutetier und schlingt es hinunter, er ist ja schließlich keine Kuh. Für die nötige Zahnpflege sorgt dann das Abnagen der Knochen, also geben Sie Ihrem Hund einen rohen Ochsenschwanz und er wird kaum Zahnstein bekommen. Aber ich vergaß: Knochen sind doch so gefährlich! Sie splittern und der Hund bekommt einen Darmverschluss, weil er sie nicht verträgt, das behaupten doch immer alle. Ich verweise nur wieder auf den Wolf, haben dort ganze Rudel Darmverschlüsse? Es stimmt, dass Knochen splittern können – wenn sie gekocht wurden. Dann wird das Material brüchig und spröde und es kommt zu den gefährlichen Absplitterungen. Ein roher Knochen ist aber elastisch. Wenn Sie den Knochen also roh verfüttern brauchen Sie sich darum keine Sorgen machen. Allerdings wird der Kot durch das Füttern von Knochen tatsächlich härter. Aber auch das ist nicht ungewöhnlich und auch nicht gefährlich. Sie dürfen eben nicht zu oft und nicht zu viel Knochen füttern. Außerdem muss sich der Darm eines Hundes auch erst auf Knochen einstellen. Es gibt in der Tat auch Vierbeiner, die keinen Knochen vertragen. Doch das sind Einzelfälle, auf die ich dann beim Ernährungs eingehen werde.
Ein roher Knochen hilft besser gegen Zahnstein als jedes Trockenfutter!

http://www.barfinfo.de/  

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