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Donnerstag, 18. Juli 2013

Südafrika feiert 95. Geburtstag von Ikone Mandela


Millionen Kinder singen für Friedensnobelpreisträger

Südafrika hat am Donnerstag den 95. Geburtstag des schwer erkrankten Anti-Apartheid-Kämpfers Nelson Mandela gefeiert. Seine Familie versammelte sich um das Krankenbett des Friedensnobelpreisträgers, dessen Gesundheitszustand sich nach Angaben der Präsidentschaft laufend verbessert. Politiker aus aller Welt, unter ihnen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), US-Präsident Barack Obama und Frankreichs Staatschef François Hollande, würdigten Mandelas Verdienste als Freiheitskämpfer.

"Madiba bleibt im Krankenhaus in Pretoria, doch die Ärzte haben bestätigt, dass sich seine Gesundheit laufend verbessert", erklärte die Regierung am Donnerstag unter Verwendung von Mandelas Clan-Namens. Unklar blieb, ob Mandela weiterhin beatmet werden muss. Seine Tochter Zindzi hatte am Mittwoch im TV-Sender Sky News von "bemerkenswerten Fortschritten" gesprochen. Mandela kommuniziere mithilfe seiner Augen und per Kopfnicken, sagte seine Enkelin Ndileka der Nachrichtenagentur AFP. Südafrikas erster schwarzer Präsident wird in der Klinik seit eineinhalb Monaten wegen einer hartnäckigen Lungenentzündung behandelt.

Seine Angehörigen wollten Mandelas Ehrentag mit einem traditionellen Geburtstagsfrühstück begehen. Vor dem Krankenhaus feierten seine Landsleute ausgelassen. Eine Militärkapelle spielte die Nationalhymne, gefolgt von "Happy Birthday". "Wir hätten niemals gedacht, dass er es schaffen würde, diesen Tag zu erleben", sagte eine Studentin. Mandela habe einmal mehr gezeigt, dass er ein Kämpfer sei.

Auch Bundeskanzlerin Merkel gratulierte Mandela. "Sie haben Südafrika in eine neue Zeit geführt, indem sie Freiheit, Frieden und Versöhnung in den Mittelpunkt ihres politischen Handelns gestellt haben", erklärte die CDU-Politikerin. Mandela habe "der ganzen Welt ein einzigartiges Beispiel gelebter Menschlichkeit gegeben".

US-Präsident Obama würdigte Mandela als "außergewöhnliches Vorbild für Zivilcourage, Güte und Bescheidenheit". Der Friedensnobelpreisträger habe seinem Volk und der ganzen Welt "den Weg zu Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Freiheit" gewiesen, erklärte Obama. Frankreichs Präsident Hollande lobte in einem Brief an Südafrikas Präsidenten Jacob Zuma Mandelas Kampf gegen Ungerechtigkeit und seinen Einsatz für die nationale Versöhnung.

Der frühere südafrikanische Erzbischof und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu gratulierte Mandela im Kurznachrichtendienst Twitter. Der 95-Jährige sei ein außergewöhnlicher Mensch und unermüdlicher Kämpfer für die Menschenrechte. Südafrikas letzter weißer Präsident, Frederik de Klerk, lobte Mandelas "unerschütterliches Engagement für die nationale Versöhnung".

Mandela hatte wegen seines Kampfs gegen die Rassentrennung in seinem Heimatland 27 Jahre lang im Gefängnis gesessen. 1994 wurde er zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt und blieb bis 1999 im Amt. 2010 wurde sein Geburtstag offiziell zum "Mandela-Tag" erklärt. Die Vereinten Nationen rufen dazu auf, am 18. Juli 67 Minuten für wohltätige Projekte einzusetzen - eine Erinnerung an Mandelas 67 Jahre währenden Kampf für die politische Neugestaltung seines Landes.

AFP

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