Seiten

Dienstag, 26. April 2022

Nur ein paar Gedanken.....




War am Strand und habe versucht die trüben Gedanken der Kriegssituation in Europa zu sortieren. Man hat fast ein schlechtes Gewissen in solch einer Ruhe zu leben. 

Als wir uns  Uruguay aussuchten war es der Charm einer Schlichtheit die uns  berührte. Es gab und gibt Probleme anderer Denkweisen aber es ist der europäischen Kultur sehr nahe. Nur......was machen die Menschen hier anders als zum Beispiel in Deutschland? Hier gibt es weder Kohle, Atomkraftwerke, Öl noch Gas. Kein Land für Putin. Allein die funktionierende Demokratie, würde ihm Magenschmerzen bereiten. Selbst die Pandemie wurde hervorragend für alle gemanagt. OK, ein  wenig nervt die Opposition, die in den ganzen letzten Jahren noch nie so aktiv war, wie nach dem Regierungswechsel. Aber das muss eine Demokratie aushalten.  

Der wirkliche  Reichtum Uruguays ist das Wasser. Jeder Bürger bekommt das Recht auf Wasser.  Auch ich habe das Recht auf Wasser. Windräder gab es hier schon immer. Das kennt man  auch  von anderen Ländern. Aber hier setzte sehr früh ein Umdenken ein mit alternativen Möglichkeiten. Man muss Öl und Gas kaufen. Aber auch hier versucht man auf E-Autos umzusteigen. Elektro-Taxen wie auch öffentliche E-Busse gehören zum Stadtbild. Man greift hier schnell Ideen auf und setzt sie auch um. Oft macht man hier auch den zweiten Schritt vor dem  Ersten. Aber alles besser als die zähe Bearbeitung in Deutschland. Da habe ich oft das Gefühl, dass bis zur Realisierung einer neuen Technik, sie schon überholt ist.



 Hier in Uy hat fast jeder Haushalt einen Grill. Man heizt mit  Holz, Gas und mit Klimaanlagen. Hier gibt es nicht mal ansatzweise Wälder wie in Deutschland. Trotzdem ist Holz ein wichtiger Faktor für heizen und grillen. Wenn ich  meinen  Kamin leere, filtre ich die Holzkohle und sammle sie in einem  Behälter. Jeder Baum der gestutzt wird oder sogar gefällt, wird auf Ofenstücke zerkleinert und zum  Trocknen gestapelt. Meine Pinie versorgt mich  mit Zapfen um  Feuer zu machen.  Das geht automatisch. Man denkt gar nicht mehr darüber nach. Man wirft keine Zeitungen oder Papier weg. Schon vor 10 Jahren haben  wir die  Warmwasserversorgung über Solar betrieben. Strom kostet in Uy echt Geld. Da lohnt es sich ein  paar Gedanken zu machen. Auch die Poolheizung wird mit der Sonne betrieben. Im  Winter brauche ich  sie nicht aber auch  da überlege ich wie ich die Energie nutzen kann. Der Pool läuft ja weiter auch wenn mit weniger Zeit.  Also ein ungenutztes Potenzial. Könnte das noch ewig weiter führen. Es geht mir darum, dass jeder einen Beitrag leisten kann.  Die Anschaffung der Warmwasseranlage, hat absolut viel Geld gespart. Habe noch einen großen Boiler,  den benutze ich  auch  manchmal im Winter. Aber das ist nicht wirklich ein Thema. 

Das Thema ist, dass gerade wir  Deutschen verlernt haben mit den Ressourcen zu leben. Warmwasser aus der Leitung, Heizung aufdrehen und Licht anmachen, Hier kommt man zur einer Feier und wird schon 50 m vor dem Eingang mit ausgedienten  Wasserflaschen, die als Kerzenleuchter umgebastelt wurden, empfangen. Aber auch im Garten keine elektrische  Beleuchtung. Solar und Feuer. Der Grill ist der Hauptdarsteller von  Licht und Wärme. Ich rede nicht vom  Deutschen Gartenzwerggrill. In den hiesigen könnte ich locker schlafen. 

Natürlich will man  auch  hier den Luxus. Kenne kein  Haus das nicht  Strom aus der Dose hat. Mir geht es um was ganz anderes. Wenn alle auf der Welt einen  Beitrag geben würden mit Umdenken, hätte ein Putin zumindest auf dem Privatsektor von Verbrauch die A-Karte gezogen. Da ist noch ein neues Potenzial, das viele hier im Haus haben. Die neue Generation von Inverter Klimaanlagen. Sie verbrauchen so wenig an Strom, das man es zumindest einbeziehen kann. In  Deutschland gibt es kaum Klimaanlagen im privaten  Bereich. Höre schon die Eigentümerversammlungen aufschreien, wegen der vernichtenden Optik der Hausfassade. Noch immer glauben viele das es bei den kurzem Sommer eh keinen Sinn macht. Dabei werden die Anlagen mehr zum Wärmen als zum Kühlen benutzt. Auch in Uruguay. Kenne mehrere Leute die nur noch diese Anlagen benutzen. Absolut pflegeleicht. In Übergangszeiten macht man mit der Turboeinstellung in ein paar Minuten alles warm oder kalt und stellt es dann auf die gewünschte Temperatur ein. Trotzdem benutze ich Alternativen . 

Habe gerade eine Sendung...Das Traumhaus......gesehen. Da wird irrsinniges Geld für Materialien ausgegeben aber ich sehe keinekluge Energieumsetzung. Selbst von Dämmung ist kaum die Rede. Man verzichtet zwar auf Keller aber lebt dann auf einem versiegeltem Betonboden. Alle Räume haben viel Glas und kaum noch Wände. Wie beheizt man diese Häuser? Man sieht zwar einen  kuscheligen Kamin...aber keine Heizkörper. Auch  von Fußbodenheizung war nicht die Rede. Es erschreckt mich, nach welchen  Kriterien gebaut wird. Man hält es nicht mal für nötig auf das Thema einzugehen. Die Außenfassade bekommt einen hohen Ausgabenposten für Farbe und Material. Da werden Hölzer mit offenem Feuer verkokelt und freut sich  über die Haltbarmachung nach alter vergessener Technik. Es handelte sich um eine fast vergessene japanische Lösung und man hat sich mit Videos schlau gemacht. Pohhhhehhhh. Nun konnte der Bauherr es Okohütte nennen. Jeder soll, der es kann, sein Traumhaus sich  zaubern. Aber diese Sendung besteht aus 40% Stöhnen weil vieles nicht klappt. Man  bekommt schon  fast Mitleid bei der Qual der Wahl welchen Farbton man nehmen soll. Natürlich haben diese Bauten keine Einfach-Verglasung, aber mir fehlte jeglicher Hinweis auf umweltfreundliches Bauen. 


Das kann man  mit Uruguay nicht vergleichen obwohl auch hier die absoluten Vorzeigebauten es gibt. Kinder reinigen den Strand, pflanzen Bäume und stellen Schilder auf. Das lässt hoffen.  Auch  hier läuft einiges schief aber ich  bewundere das kleine Land. Es überrascht mich immer wieder. 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen