Uruguay wird als Reiseziel von Touristen oft übersehen.
Dabei machen eine junge Szene und viel Kultur die Hauptstadt Montevideo
zu einem der aufregendsten Orte in ganz Lateinamerika.
Der lange Schatten der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires reicht
bis nach Montevideo: Uruguays Hauptstadt am Nordufer des Rio de la Plata
wird oft mit der argentinischen Konkurrentin am Südufer verglichen. Vor
allem von den Einheimischen, die mehr oder weniger auf beiden Seiten
der Flussmündung leben.
Für Außenstehende könnten die beiden Metropolen kaum unterschiedlicher sein. Während Buenos Aires sich als traditionsreich mit glanzvoller Vergangenheit präsentiert, ist Montevideo eine Stadt, die überall Jugendlichkeit ausstrahlt - mit pulsierender Straßenkunstszene, unzähligen Bars und Cafés und einem regem Straßenleben auf der Rambla, der Strandpromenade entlang der Stadtküste. Am stärksten zeigt sich das junge Lebensgefühl der Stadt auf ihren kleinen Plätzen. Etwa auf der Plaza de la Constitución in der Altstadt, wo die junge Generation Gratis-WLAN und E-Scooter nutzt.
Die modernste Stadt Lateinamerikas
Uruguay steht in Lateinamerika an erster Stelle, wenn es um Fragen wie E-Government und demokratische Beteiligung geht, so eine Einschätzung des US-Außenministeriums. Ein Viertel der Bevölkerung ist unter 15 Jahre alt, der Großteil zwischen 20 und 50 Jahre, nur 15 Prozent sind über 60.
Ein Fest für die Geschmacksnerven
Um dem tänzerischen Montevideo-Erlebnis kulinarisch noch eins draufzusetzen, geht es auf den Mercado del Puerto, den belebten alten Hafenmarkt. Bärtige Hipster schütteln hier Metzgern die Hand, die - anders als ihr Rindfleisch - aussehen, als wären sie weit über ihr Verfallsdatum hinaus. An den Ständen werden gegrilltes Fleisch und frischer Fisch aus dem Rio de la Plata feilgeboten. Abenteuerlustige wagen sich an einen "Choto" - ein gegrilltes Lammkuttelgericht, das so nur in Uruguay zu finden ist.
Der Yerba Mate-Kult
Was der Kaffee für New York, ist der Yerba Mate Tee für Montevideo: ein Lebensgefühl! Der koffeinhaltige Kräutertee wird aus einem kugeligen Gefäß mithilfe eines Metallstrohhalms gesaugt, der Tee-Krümmel herausfiltert. Einheimische jeden Alters tragen ihr Lieblings-Heißgetränk im Set mit einer Thermoskanne stets mit sich.
Für Außenstehende könnten die beiden Metropolen kaum unterschiedlicher sein. Während Buenos Aires sich als traditionsreich mit glanzvoller Vergangenheit präsentiert, ist Montevideo eine Stadt, die überall Jugendlichkeit ausstrahlt - mit pulsierender Straßenkunstszene, unzähligen Bars und Cafés und einem regem Straßenleben auf der Rambla, der Strandpromenade entlang der Stadtküste. Am stärksten zeigt sich das junge Lebensgefühl der Stadt auf ihren kleinen Plätzen. Etwa auf der Plaza de la Constitución in der Altstadt, wo die junge Generation Gratis-WLAN und E-Scooter nutzt.
Mit
WLAN auf öffentlichen Plätzen und E-Scootern, die die Straßen füllen,
ist Montevideo der Platzhirsch des digitalen Zeitalters in Lateinamerika
Sogar das berühmteste Café der Stadt, das Café Brasilero
aus dem Jahr 1877, wird von Studenten betrieben. Messingleuchter werfen
ihr Licht auf die jugendfrischen Baristas, während Montevideos
ehrwürdige Ahnen von Porträts an den holzgetäfelten Wänden streng zu
den Kellnerinnen blicken, die sich - gemäß dem selbst gewählten Credo
des Slow Food - alle Zeit der Welt nehmen, selbst wenn sie dabei den
einfachsten Espresso servieren.Die modernste Stadt Lateinamerikas
Uruguay steht in Lateinamerika an erster Stelle, wenn es um Fragen wie E-Government und demokratische Beteiligung geht, so eine Einschätzung des US-Außenministeriums. Ein Viertel der Bevölkerung ist unter 15 Jahre alt, der Großteil zwischen 20 und 50 Jahre, nur 15 Prozent sind über 60.
Der uruguayische Tango gehört offiziell zum Immateriellen UNESCO-Welterbe
Der
jungen Atmosphäre der Hauptstadt entkommt man also kaum. Dennoch
bewahrt Montevideo seine Bräuche. Etwa den Tango. Er wird an den
Straßenecken getanzt. Oder in der beliebten "Baar Fun Fun". Hier ähnelt
er allerdings eher einem zarten Vorspiel als einer choreografierten
Schrittfolge. In ernsthafte Schwierigkeiten dürfte jeder geraten, der
unterstellt, dass der sinnliche Tanz argentinischen Ursprungs sei. Über
seine Geschichte informiert auch das nahe gelegene Museum, in dem die
Kassiererin die Besucher ausdrücklich darauf hinweist, dass es sich um
den uruguayischen Tango und nicht um das argentinische Gegenstück
handelt.
Zu den Candombe-Umzügen in Montevideo gehören unterschiedlich große Trommeln
In
den Nachbargassen trifft man an den Wochenenden Dutzende von Trommlern,
die den schweren Takt des Candombe schlagen. Aus Afrika
verschleppte Sklaven brachten diesen perkussiv begleiteten Tanz einst
nach Uruguay. Heute ist er nicht nur Teil des traditionellen Karnevals
in Montevideo; Candombe-Straßenmusiker ziehen regelmäßig die Zuschauer
in der Hauptstadt wie ein Magnet an. Wer sich für Tangotänze also
zu unsicher fühlen sollte, kann hier unter freiem Himmel ohne
Vorkenntnisse die Hüften schwingen.Ein Fest für die Geschmacksnerven
Um dem tänzerischen Montevideo-Erlebnis kulinarisch noch eins draufzusetzen, geht es auf den Mercado del Puerto, den belebten alten Hafenmarkt. Bärtige Hipster schütteln hier Metzgern die Hand, die - anders als ihr Rindfleisch - aussehen, als wären sie weit über ihr Verfallsdatum hinaus. An den Ständen werden gegrilltes Fleisch und frischer Fisch aus dem Rio de la Plata feilgeboten. Abenteuerlustige wagen sich an einen "Choto" - ein gegrilltes Lammkuttelgericht, das so nur in Uruguay zu finden ist.
Während Candombe Uruguays Rhythmus ist, ist Tannat sein unverwechselbarer Geschmack
Dazu
einen Tannat - der samtige Rotwein gilt als nationale Traube Uruguays.
270 Weingüter gibt es allein im Bezirk Canelones, zu dem auch Teile
der Hauptstadt Montevideo gehören. Wer am nächsten Morgen mit einem
Kater aufwacht, auch für den hat Montevideo eine Lösung parat: Yerba
Mate.Der Yerba Mate-Kult
Was der Kaffee für New York, ist der Yerba Mate Tee für Montevideo: ein Lebensgefühl! Der koffeinhaltige Kräutertee wird aus einem kugeligen Gefäß mithilfe eines Metallstrohhalms gesaugt, der Tee-Krümmel herausfiltert. Einheimische jeden Alters tragen ihr Lieblings-Heißgetränk im Set mit einer Thermoskanne stets mit sich.
Ohne Yerba Mate wäre das Leben in Uruguay nicht dasselbe - und Touristen hätten ein Souvenir weniger
Das
Mate-Trinken ist Teil der Kultur und hat auch die Rolle einer
zeremoniellen Friedenspfeife. Am besten trinkt man ihn also mit Fremden,
wobei alle aus dem gleichen Strohhalm trinken. Es ist ein Ritual, das
Menschen in Montevideo zusammenbringt, unabhängig von Alter, Geschlecht,
Rasse, sozioökonomischem Status oder Klasse. Der
sprichwörtliche Klebstoff, der alles zusammen halten kann in dieser
faszinierenden Stadt.- Datum 05.08.2019
- Autorin/Autor Sertan Sanderson
- Deutsche Welle
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