Ein Kassenschlager aus Kuba: Der Film "Conducta" von Ernesto Daranas eröffnet das Lateinamerika-Filmfestival in Salzburg.
Filme aus dem Leben zwischen Mexiko und Feuerland in Salzburg und Wien
Salzburg - Beim elften Lateinamerika-Filmfestival in Salzburg laufen 30 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme in Originalfassungen. Sie bilden ein Panorama des aktuellen Kinos zwischen Mexiko und Feuerland.Darunter befinden sich Werke zweier Berlinale-Preisträger, etwa Patricio Guzmáns El botón de nácar (Der Perlmuttknopf, Chile 2015), mit dem der Regisseur von Filmen über Salvador Allende und die Pinochet-Militärdiktatur an seinen Leinwandessay Nostalgia de la luz (2010) anknüpft.
Während Letzterer in einer der trockensten Weltgegenden spielt, beschäftigt sich Guzmán diesmal mit dem Wasser - und wie üblich mit Verschwundenen. Im Mittelpunkt steht die indigene Bevölkerung in Chiles Süden. In poetischen Texten und Bildern verbindet Guzmán die faszinierende Landschaft mit der Zeit des Kolonialismus und der Repression der Diktatur.
Eröffnet wird das Festival vom kubanischen Film Conducta (Das Verhalten, 2014), dem Kassenschlager der Zuckerrohrinsel. Regisseur Ernesto Daranas hinterfragt eine der größten Errungenschaften der kubanischen Revolution: das Schulsystem. Ein ungeschminkter Einblick in das Alltagsleben von Havanna samt ungewohnt offener Sozialkritik. Der Salzburger Lukas Valenta Rinner studierte an der Filmhochschule von Buenos Aires, am 20. April stellt er mit der Koautorin und Cutterin Ana Godoy sein Endzeitdrama Parabellum (Arg/Ö/Uru 2015) vor.
Eine Atmosphäre der Unsicherheit herrscht in Buenos Aires. Supermärkte werden geplündert, Vandalismus und Gewalt lösen eine schwere Krise im Land aus. Der Geologe Hernán beschließt, sein komfortables Leben hinter sich zu lassen, um sich in einem Überlebenscamp auf den vermeintlichen Weltuntergang vorzubereiten. Das Festival wird im Mai vom Wiener Filmcasino übernommen (2.-7. 5.) (Gerhard Dorfi, DER STANDARD, 14.4.2015)
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