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Mittwoch, 15. Januar 2014

Mexikanische Armee rückt in umkämpfte Stadt vor


Offenbar Tote bei Zusammenstößen mit Bürgerwehren

Nach der Weigerung mehrerer Bürgerwehren zur Niederlegung ihrer Waffen ist die mexikanische Armee in die Stadt Apatzingán im westlichen Bundesstaat Michoacán vorgerückt. Ein Konvoi von 200 Fahrzeugen der Armee und der Bundespolizei rollte am Dienstag in die Stadt ein, die als Hochburg des Drogenkartells der Tempelritter gilt.
Die Sicherheitskräfte entwaffneten die städtische Polizei, der eine Kooperation mit den Drogenbanden vorgeworfen wird. Als die Armee in eine von den Bürgerwehren kontrollierte Ortschaft einrückte, gab es Zusammenstöße mit den bewaffneten Milizen mit offenbar vier Toten.


Innenminister Miguel Ángel Osorio Chong hatte die Milizen am Montag aufgefordert, den Sicherheitskräften ihre Waffen zu übergeben. Die Bürgerwehren hatten zuvor in ihrem Kampf gegen das Kartell der Tempelritter deren Hochburg in Apatzingán umzingelt. Die Regierung befürchtete, dass es zu blutigen Kämpfen kommen könnte, wenn die Bürgerwehren in die Stadt vorrückten, und entschloss sich daher selbst zum Eingreifen. Während ein Milizführer ankündigte, dem Aufruf der Regierung Folge zu leisten, lehnten mehrere andere Bürgerwehren ihre Entwaffnung ab.
Der Milizführer Hipólito Mora begrüßte zwar das Eingreifen der Armee und der Bundespolizei und versicherte, keine weiteren Städte zu übernehmen, äußerte sich aber nicht zur geforderten Entwaffnung seiner Miliz. Die Bürgerwehren werfen den Sicherheitskräften Tatenlosigkeit im Kampf gegen die Drogenbanden vor. Der Milizführer Estanislao Beltrán berichtete seinerseits, in der Ortschaft Cuatro Caminos habe es Zusammenstöße mit der Armee gegeben, als diese seine Bürgerwehr zu entwaffnen suchte. Dabei seien vier Menschen getötet worden, darunter ein elfjähriges Mädchen.

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